Spiel 7 im Sahnpark: da war doch was…nachdem die Eispiraten im Viertelfinale der vergangenen Saison im Do-or-die-Match Krefeld in die Sommerpause schicken konnten, war diesmal ebenjene Sommerpause das erklärte Ziel der beteiligten Teams, denn in die zweite Playdown-Runde gegen unangenehm zu spielende Wölfe aus bei Wunsiedel wollte niemand.
Kadersituation:
Den Eispiraten fehlten wie schon in den Spielen zuvor Scott Feser und Greg Kreutzer. Für Lucas Böttcher rückte Roman Zap ins Lineup, dazu grassierte gerüchteweise in der Eispiratenkabine Montezumas Rache, damit könnte es wohl auch zu tun haben, dass Goldhelm Colin Smith kaum Shifts nahm, obwohl er auf der Bank saß. Auch Game-7-Man Dominic Walsh konnte die Partie letztlich nicht auf dem Eis beenden. Bei den Gästen gab es am aufgelaufenen Personal keine Änderungen zu Freitag, nur ein paar kleine Änderungen in der Reihenzusammenstellung nahm Peter Flache vor.
Defense first
Von Beginn der Partie an wurde klar, was beide Coaches ihren Teams eingeimpft hatten: defensive Stabilität. Keiner der Kontrahenten wollte hier in Rückstand geraten, und so entwickelte sich ein ziemlich chancenarmes erstes Drittel vor knapp 4000 Zuschauern im Sahnpark. Mit etwas mehr an offensivem Bemühen konnten die Eispiraten sich zwar leichte Vorteile auf dem Eis erarbeiten, aber richtig ins Schwitzen kam Jonas Neffin, ebenso wie sein Gegenüber Oleg Shilin, noch nicht. Tobias Lindberg, Mario Scalzo und Dominic Walsh hatten noch die besten Gelegenheiten, aber richtig Zug in die Angriffe der Hausherren kam eigentlich immer, wenn Corey Mackin die Scheibe führte. Der US-Amerikaner war über die gesamte Serie der beste Feldspieler der Eispiraten, und das sollte auch heute so sein. Am Ende des Durchgangs standen 9 zu 3 Torschüsse zu Buche.
Eispiraten endlich einmal das effektivere Team
Am überlegenen Torschussverhältnis zugunsten der Gastgeber sollte sich auch im Mittelabschnitt nichts ändern. Doch diesmal gelang es den Rot-Weißen, das auch in Zählbares umzumünzen. Und wer anders als Corey Mackin sollte da den Anfang machen? Nachdem er Grimm und Mayr mehrfach schwindlig gespielt hatte, zog der Angreifer von hinterm Tor nach vorne und überwand Neffin mit der Rückhand zum umjubelten Führungstreffer. Nachdem Ladislav Zikmund die Chance zum 2:0 verpasste, machten sich auch die Gäste langsam etwas intensiver auf in Richtung Oleg Shilin. Liss, Morley und Wong scheiterten aber am glänzend aufgelegten Deutsch-Russen. Auf der Gegenseite wollten auch die Hausherren weiter nachlegen, so daß, im Gegensatz zu Drittel 1, wesentlich mehr Offensivaktionen zu bestaunen waren. Eine Regensburger Überzahl verteidigten die Westsachsen ganz stark weg, hatten sogar währenddessen die besseren Chancen. Belohnen sollten sie sich aber erst in der 36. Spielminute: Denis Shevyrin, der seine Stürmergene mittlerweile voll zur Geltung bringt, zog unwiderstehlich seitlich vor Neffins Tor, den Rebound stocherte Thomas Reichel zum beruhigenden 2:0 unter der Fanghand des Goalies in die Maschen. Mit dieser Führung ging es dann auch in die Kabine.
Rot-Weiß macht hinten dicht und kontert sich zum Klassenerhalt
Für das Schlussdrittel stellten die Eispiraten dann die Taktik wieder etwas um, man ließ Regensburg kommen und arbeitete die Scheibe immer wieder aus dem Drittel. Das mag durchaus damit zu tun haben, daß wohl einige Spieler trotz Magen-Darm-Problemen um den Klassenerhalt fighteten wie die Verrückten, und so musste man sicherlich auch mit den Kräften haushalten. Das war dann aufgrund so einiger Icings nicht immer schön anzuschauen, und wahrscheinlich schwante auch dem einen oder anderen ob der Passivität Böses, aber es sollte sich als Erfolgsrezept bewähren, da sowohl die Abwehr der Rot-Weißen als auch Oleg Shilin weiterhin ganz souverän agierten. Zu Chancen kamen die Eisbären trotzdem, aber irgendwie war immer ein Körperteil oder ein Schläger oder halt ein Shilin dazwischen, und so rannte den Gästen nach und nach die Zeit davon. Als Flache Neffin dann aus dem Kasten nahm (Tobi Lindberg saß gerade eine Strafe ab, so daß Regensburg mit 6 vs. 4 agieren konnte), fing Tim Lutz die Scheibe nach einem Fehler von Schmid ab, den Angreifer konnte dann kein Eisbär mehr einholen, und mit dem folgenden 3:0 ins leere Netz war dann quasi schon der Deckel auf der Partie. Regensburg versuchte es weiter, aber eine Energieleistung hatten die Westsachsen noch in petto: Ladislav Zikmund strauchelte bei einem weiteren Konter, stand wieder auf und bugsierte die Scheibe zum 4:0-Endstand aus spitzem Winkel über die Linie.
Den Eispiraten gelang damit der sportliche Klassenerhalt in der ersten PlayDown-Runde, Regensburg muss nun ins nordbayrische Derby, der Verlierer steigt ab.