Der Fokus bei den Eispiraten war in den vergangenen Tagen eher neben dem Eis gelagert, neben den Stadionproblemen sorgte auch der Insovenzantrag des Hauptsponsors Autarkstrom für große Aufregung. Darüber hinaus gab es leider in Eishockeydeutschland auch eine traurige Meldung, der 26jährige deutsche Nationalspieler Tobi Eder von den Eisbären Berlin war unter Woche überraschend an Krebs gestorben, so dass das Spiel mit einer Gedenkminute startete.
Blitzführung und Ausgleich Sekunden vor Drittelende
Wann gab es das schonmal in dieser Saison, die Eispiraten kamen wie die Feuerwehr aus der Kabine und hießen Rosenheims Neuzugang im Tor Porter bereits nach 48 Sekunden herzlich willkommen in der DEL 2. Die erste Bewegung im Spiel sollte für ihn die für Goalies unbeliebteste sein, nämlich das Fischen des Pucks aus dem Tor. Absender des Blitztors war Felix Thomas von der blauen Linie. Scott Feser hätte nur wenig später auf 2:0 stellen können, aber der traf nur den Pfosten. Rosenheim fing sich allmählich und kam durch Goldhelm Stretch und Järvelainen zu durchaus guten Einschusschancen und steigerte die Spielanlagen von Minute zu Minute, während die Eispiraten bereits früh das Tempo rausnahmen. Und so gehörte den Gästen aus dem Alpenvorland die Schlussphase des ersten Durchgangs und wer um Gegentore bettelt, der bekommt sie schließlich auch irgendwann, Laub sagte wenige Sekunden vor der ersten Pause nach inkonsequenter Abwehrarbeit danke und markierte den Ausgleich, in dem er Oleg Shilin an der Kufe traf.
Spielfluss geht völlig dahin
Das zweite Drittel blieben die Eispiraten lethargisch, kamen meist zu spät an den Puck oder in die Zweikämpfe, während der Rosenheimer Kader, welcher auf Grund diverser Ausfälle mit jungen Förderlizenzspielern aufgespickt war und ebenfalls teilweise haarsträubende Fehlpässe zeigte, diese aber durch viel Laufarbeit und Schnelligkeit auszugleichen versuchte. So rannten die Hausherren ihrem Gegner immer wieder hinterher, zeigten kaum Körpereinsatz und ließen Porter im Tor der Gäste frieren, denn erst nach 31 Minuten musste der das erste Mal ernsthaft eingreifen. Das die Eispiratenfans angesichts des unansehnlichen Spiels nicht einschliefen, dafür sorgte das schwache Schiedsrichtergespann, welches in der 40. Minute das dritte Mal zu viele Rosenheimer Feldspieler auf dem Eis übersah und diesmal völlig in der Entscheidung daneben lag. Im Angriff der Eispiraten entlang der Rosenheimer Bande kam vorn ein Spieler viel zu früh aufs Eis und checkte Colin Smith blind in den Rücken und brachte diesen zu Fall, weder die numerische Überzahl noch das klare Foul wurden gepfiffen, so dass Smith is nicht amüsiert darüber war und seinen Schläger gegen die Bande feuerte, was dann das Team Stripes dazu veranlasste, den Eispiraten wegen unsportlichen Verhalten auf die Strafbank zu schicken. Mit einem gellenden Pfeifkonzert begleitete speziell die Schiedsrichter der Gang zum Pausentee.
Wenn man spielt, klappt´s auch mit den Toren
Crimmitschau musste bedingt durch die Strafe gegen Colin Smith die erste Minute in Unterzahl überstehen, hatte hier aber die Gäste im Griff. Und kaum waren sie komplett, startete Colin Smith einen schnellen Angriff mit Scott Feser, per Doppelpass vor dem Tor traf Scotte Feser auf der Fanghandseite ins Tor und ließ den Sahnpark jubeln. Bevor Rosenheim merkte, dass sie nun gefordert waren, legte Crimmitschau nach. Ladislav Zikmund narrte hinter dem Tor einen Gegenspieler, zor vor Porter und umkurvte Corey Mackin, der im Slot Platz für seinen Sturmkollegen schaffte und schweißte mit dem 100. Saisontreffer der Eispiraten den Puck unters Dach zum 3:1. Die Starbulls blieben gefährlich und schossen wie schon in den zwei Dritteln zuvor aus allen Lagen. Letzlich sollte diese Strategie auch von Erfolg gekrönt sein. In der 49. Minute schoß Stretch vorbei, drehte sich enttäuscht weg, doch Hanna nahm den Abpraller von der Bande direkt und traf über den auf dem Eis liegenden Oleg Shilin zum Anschluss. Damit war für die Schlussoffensive der Rosenheimer gesorgt, doch eine Strafe gegen Zerressen bremste diese nochmal aus. Die Eispiraten rührten hinten Beton an und mit letzter Kraft retteten sie den Heimsieg und drei wichtige Punkte in der Tabelle.