Tristesse macht sich breit nach dem überschaubaren vergangenen Wochenende. Selbst den optimistischsten Fans der Eispiraten wurden bei den Spielen gegen Weiden und die Lausitz vor Augen geführt, dass das halbvolle Glas durchaus auch halbleer sein kann! Jetzt gilt es angesichts der enteilenden Konkurrenz den Kopf zumindest soweit aus der Schlinge zu ziehen, dass es zum Heimrecht in den Playdowns reicht.

Zerfahrenes Drittel mit Ravensburger Glücksrakete und spätem Ausgleich

Der Beginn der Partie gestaltete sich zerfahren, beide Teams bemühten sich, ihren jeweiligen Backup-Goalies die Arbeit einfach zu machen. Auch ein frühes Crimmitschauer Powerplay änderte daran nichts. Es wurde viel an den Banden gearbeitet, und Torchancen blieben Mangelware. Besonders viel passierte dann auch nicht, als sich die Hausherren in der Disziplin Powerplay versuchen durften. Außer, dass Santos mit einem Verlegenheitsschuss von der rechten Seite die Führung erzielte: die Scheibe wurde dabei derart unglücklich zweifach abgelenkt, daß sie sich zum 1:0 als Bogenlampe ins Netz senkte. Weitere Chancen machte ein gut aufgelegter Florian Mnich, der wohl seine beste Partie im Eispiratendress lieferte, zunichte. Gegen Ende der ersten zwanzig Minuten gingen die Gäste dann auch etwas mehr ins offensive Risiko und wurden spät belohnt: nach guter Scheibenkontrolle und klugem Pass von Kapitän Lindberg versenkte Denis Shevyrin, der sich in letzter Zeit stabilisiert hat, den Puck hinter Pertuch in den Maschen.

Eispiraten drehen gegen Ende des Durchgangs auf

Das Mitteldrittel bestimmten dann zunächst die Gastgeber. Aber auf Mnich war weiterhin Verlaß, und so musste er nur einmal hinter sich greifen, als Latta nach einem gewonnenen Bully sofort abzog und durch Freund und Feind hindurch traf. Viel Sicht war da nicht. Auffällig auch, daß viele Towerstarsangriffe durch aufmerksame Abwehrarbeit abgelaufen oder anderweitig geklärt werden konnten. Dieses Defensivdenken sollten sich die Eispiraten für den Rest der Saison bewahren.  Nach vorne ging zunächst nicht viel für Rot-Weiß, aber das sollte sich gegen Ende des Mitteldurchgangs ändern. Plötzlich waren es die Gäste, die viel Druck machten, sich immer wieder im Angriffsdrittel festsetzten, leider vorerst noch ohne Erfolg. Aber der sollte später noch kommen.

Ganz starkes Schlussdrittel verhilft zum Auswärtsdreier

Nämlich in den letzten zwanzig Minuten. Nach einer schönen Kombination über Lutz und Lindberg war es Scott Feser, der recht schnell den Ausgleich erzielen konnte. Wenig später war die Partie dann ganz gekippt: der von der Strafbank zurückkommende Sacher bediente Saponari, und der traf aus ganz spitzem Winkel ins Tor, da sah Pertuch nicht richtig gut aus. Ravensburg versuchte nun zwar, die eigenen Angriffsbemühungen wieder zu forcieren, aber entweder vergurkten die Hausherren ihre Rushes selbst durch Fehlpässe, oder die Eispiraten räumten resolut auf, gewannen die Zweikämpfe und bannten so die Gefahr. Als Tim Lutz fünf Minuten vor Ultimo. wiederum nach starker Puckbehauptung des starken Lindberg, gar das 2:4 erzielte, durften die Eispiratenfans langsam wirklich darauf hoffen, einem sehr seltenen Phänomen beizuwohnen: einem Crimmitschauer Auswärtssieg in der Saison 2024/25. Die Herausnahme Pertuchs durch Subr brachte den Gastgebern dann auch nichts mehr außer einem Empty-netter von Colin Smith zum 2:5-Endstand.