Nichts dazugelernt, die gleichen falschen Entscheidungen wieder und wieder – von der Bank bis auf das Eis. Die Crimmitschauer blamierten sich auch im dritten Saisonspiel gegen Weiden erneut und stehen nach dem 2:5 (0:2, 1:3, 1:0) nun mit einem Bein bereits in den Playdowns.
Die Eispiraten lieferten ein erstes Drittel, das an Arbeitsverweigerung grenzte! Null Körperspiel, Pässe wie beim Altherreneishockey auf dem Dorfteich, eine Defensive schlimmer als ein Hühnerhaufen und eine Offensive so harmlos wie eine Runde Schwangerschaftsgymnastik. Einfach unfassbar, was sich die Eispiraten einbildeten, wie sie dieses Weiden besiegen wollen. Die logische Konsequenz war, dass die faulen und hinterherschauenden Crimmitschauer bei mehrfach anmutendem Weidener Powerplay im Spiel 5 gegen 5 im eigenen Drittel schwindelig gespielt wurden und es immer wieder lichterloh brannte. Ihre Hochkaräter ließen die Hausherren fahrlässig liegen, dafür gingen zwei Slapstick-Tore durch Gläser (2.) und Rubes (18.) auf die Anzeigetafel. Die Crimmitschauer knüpften mit ihrer Leistung nahtlos an den letzten Auftritt in Weiden vor drei Wochen an, was angesichts der deutlich besseren Kadersituation aber unter dem Stich noch viel peinlicher war als damals.
Was in der Crimmitschauer Kabine in der Pause so alles an die Wand geflogen ist, ist nicht überliefert, aber es dürfte einiges gewesen sein. Die Eispiraten starteten nämlich mit einem ganz anderen Auftreten ins 2. Drittel und schafften nach nur 26 Sekunden den Anschlusstreffer durch Walsh. Sollte jetzt die Aufholjagd beginnen? Nein, es blieb bei einem Strohfeuer. Zwar sah die Partie etwas ausgeglichener aus, aber mit einem Defensivverhalten, das aufgrund der Zweikampfallergie der Crimmitschauer nicht mal als Geleitschutz durchging, war gegen die lauffreudigen und beweglichen Weidener Angreifer nichts auszurichten. Ward (24.), Elsner (33.) und Muck im Powerplay (40.) nutzten das Komplettversagen der Eispiraten so gnadenlos wie dankend aus, weshalb das Ergebnis in der Höhe vollkommen in Ordnung ging.
Im Schlussabschnitt beschränkten sich die Hausherren auf die Ergebnisverwaltung und ließen die Crimmitschauer Defensive wohl auch aus Mitleid weitgehend in Ruhe. Den Westsachsen fiel nach vorne aber weiterhin rein gar nichts ein. Tobias Lindberg sorgte in einem Powerplay mit Ergebniskosmetik in der 53. Minute dafür, dass man vor dem Bildschirm nicht gänzlich wegdöste.