Immer noch die ungeliebte rote Laterne, eine kurze Bank und mit Tobias Lindberg dazu ein gesperrter Schlüsselspieler, die Reise ins Alpenvorland stand einmal mehr unter schweren Vorzeichen. Doch auch die Hausherren aus Rosenheim konnten nicht mit voller Kapelle auflaufen…

Fliegende Teddybären der Höhepunkt im ersten Drittel

Nach gegenseitigem Abtasten mussten die Crimmitschauer enorm aufpassen, die Rosenheimer Stürmer nicht davon laufen zu lassen und versuchten mit kurzen Pässen, die Starbulls zu beherrschen, was anfangs auch gelang. Dennoch merkte man den Westsachsen die Nervosität an. Und so dauerte es nicht lang, bis das 1:0 für die Rosenheimer fiel, Hanna legte klug nach links zu Nirschl, der den Pfosten traf und der zurück prallende Puck landete bei Sarrault, der zum Führungstreffer einnetzte. Unmittelbar nach dem Treffer flogen erst einmal hunderte Teddybären aufs Eis, Rosenheim sammelte diese zur Spendenaktion für ein Waisenhaus in der Ukraine.

Nach der etwas längeren Aufräumpause sah man eine Gastmannschaft, die aus einer sicheren Defensive heraus zu agieren versuchte, doch insgesamt blieb es beim eher harmlosen Offensivspiel, während sich die Oberbayern wesentlich flüssiger und spielfreudiger zeigten. Doch deren Offensive scheiterte immer wieder an der guten Verteidigungsarbeit der Eispiraten inklusive eines Christian Schneider, der kurz vor Ende des ersten Drittels einen starken Save gegen Handschuh zeigte und damit das zweite Gegentor verhinderte. Das erste Drittel erwies sich für die Zuschauer durchaus als schwerere Kost als die in den Feiertagen zuvor auf den Tellern gelegene…

Glücklicher Ausgleich in Unterzahl

Stark verbessert kamen die Westsachsen zurück aufs Eis, der Puck lief flüssiger und Rosenheim bekam endlich mehr in der Defensive zu tun. Doch die Verlagerung des Spiels nach vorn ließ hinten mehr Räume offen, so dass Christian Schneider auch mehr zu tun bekam. Einen Aussetzer in der Defensive bügelte der Goalie der Eispiraten aus und parierte stark mit einem Monstersave im 1 gegen Null mit der Fanghand. Damit zeigte er ein ganz wichtiges Zeichen ans Team. Rosenheim hatte jedoch jatzt das Momentum auf deren Seite, nach einem Schuss von halbrechts  sprang der Puck aus der Fanghand, doch die Verteidigung räumte hier sicher auf. Nur wenig später musste Mirko Sacher entscheidend stören, weil Rosenheim frei vorm Tor auftauchte. Nach der ersten Strafe gegen die Eispiraten musste man in dieser Phase schlimmeres befürchten, doch ein schneller Konter in Unterzahl zeigte, dass die Eispiraten durchaus noch Tore schießen können. Ladislav Zikmund spitzelte den Puck an der blauen Linie weg, fuhr schnell davon und legte den Puck in den Slot zu Mirko Sacher Sacher, der mit einem satten Schuss ins lange Eck vollendete. Plötzlich war das Mementum des Spiels auf der rot-weissen Seite, Rosenheim wackelte und überstand mit viel Glück eine Strafe, die sie zuvor ausgesprochen bekamen. Gegen Ende des Drittels präsentierte sich Crimmitschau wesentlich wacher, der Spielaufbau der Starbulls wurde frühzeitig gestört und offensiv wurden deutlich mehr Akzente gesetzt. Dennoch blieb es beim 1:1 zur Pause.

Konsequentes Ausnutzen Rosenheimer Fehler

Die Eispiraten starteten im letzten Drittel mit einer zweiminütigen Unterzahl, weil Mirko Sacher zwei Minuten für Beinstellen ausgesprochen bekam. Die Westsachsen kämpften in Unterzahl aufopferungsvoll, die Räume wurden eng gemacht und gefährliche Situationen immer wieder mit vollen Einsatz geklärt, auch wenn es bei Christian Schneider zum dritten Mal an diesem Abend am Gestänge klingelte. Kaum war die Unterzahl überstanden, ging es wieder nach vorn, wo mit aggressiven Forechecking den Starbulls der Schneid abgekauft werden sollte. Und das hatte Wirkung, einen Katastrophenpass von Stretch mitten in den Slot gespielt nahm Mirko Sacher auf und vollendete eiskalt zum 1:2. Jetzt waren die Hausherren gefordert, doch die Westsachsen bereiteten den Rosenheimern Kopfzerbrechen ob der Gunnar-Leidborg-Gedächtnis-Taktik. Aufmürbende Zweikämpfe an der Bande und diszipliniertes Defensivverhalten zeigten ein ganz anderes Team als noch im ersten Drittel. Gegen Ende des Drittels erhöhte Rosenheim den Druck, doch Christian Schneider erwies sich als der berühmte Fels in der Brandung. Und ein schneller Konter eingeleitet von Colin Smith sorgte für die Vorentscheidung, der Puck wurde klasse auf Denis Sheyvrin am langen Pfosten gespielt und der zum Stürmer gewandelte Verteidiger schob an alter Wirkungsstätte locker ein. Nur wenig später machte Tim Lutz den Deckel auf die Partie und tütete mit einem Schuss ins leere Tor den ersten Drei-Punkte-Sieg nach 30 langen Spieltagen auswärts ein! Die zahlreich mitgereisten Fams konnten endlich den langersehnten Erfolg feiern.