Leider mit unverändertem Kader, und das hieß: weiterhin ohne 7, mussten die Eispiraten heute beim Vorjahresmeister aus Regensburg antreten. Die erfahrenen Defender Shevyrin und Scalzo agierten wiederum als Angreifer, so daß Jussi Tuores wenigstens drei Sturmreihen aufbieten konnte. Die Hausherren, die kurzfristig Coach Hämäläinen beurlaubt hatten, traten zwar mit voller Kapelle, aber dafür mit der Hypothek von sechs Niederlagen am Stück an.
Eispiraten gehen forsch ins Match
Gleich zu Beginn der Partie legten zunächst die Gäste in punkto Torgefahr vor. Auch eine ganz frühe Strafe gegen Denis Shevyrin änderte daran grundlegend nichts, Regensburg hatte im Powerplay nicht viel anzubieten. Sofort nach Ablauf der zwei Minuten machten die Rot-Weißen da weiter, wo sie zuvor aufgehört hatten. Marenis und Zikmund hatten die größten Gelegenheiten, konnten sich aber nicht belohnen. Ein Fingerzeig für den weiteren Spielverlauf war es aber trotzdem: sobald die internationale Reihe der Eispiraten mit Marenis, Zikmund und Saponari das Eis betrat, herrschte Alarm vor Laurikainen. Gegen Mitte des Drittels schwammen sich dann auch die Hausherren frei und übernahmen die Spielkontrolle. Zu Hilfe kam den Westsachsen dann eine Strafe gegen Demetz: nach einem guten Überzahlspiel war es letztlich Vinny Saponari, der aus Halbdistanz die Führung erzielen konnte. Leider hielt diese nicht lange an: nach einem Fehler in der Abwehr der Gäste eroberte Preto die Scheibe und setzte Trivino ein, der zum Ausgleich vollendete. Ein alles in allem gerechtes Drittelergebnis.
Weiterhin ausgeglichene Partie
Die Ausgeglichenheit setzte sich auch im Mittelabschnitt fort. Es ging zunächst hin und her, und wieder war es ein Crimmitschauer Powerplay, das dann zum Torerfolg führte, diesmal saß Mayr draußen. Rihards Marenis arbeitete die Scheibe zum erneuten Führungstreffer in die Maschen. Diesmal brauchten die Donaustädter etwas länger für die Antwort. Nachdem sich bis Mitte des Drittels beide Teams nichts schenkten, konnte Regensburg nach Strafe gegen Shevyrin ebenfalls ein Überzahlspiel nutzen: Morley wurde im Slot quasi angeschossen, von seinem Schlittschuh sprang die Scheibe ins Tor. Da keine Kickbewegung zu erkennen war, fand der Treffer Anerkennung. Goldhelm Marenis holte sich noch eine Reklamierstrafe ab, diese überstanden die Rot-Weißen aber unbeschadet. Das Schlussdrittel würde die Entscheidung bringen müssen.
30 Sekunden fehlen zum Dreier
Wer nun gedacht hatte, den Gästen ginge aufgrund der kurzen Bank langsam die Luft aus, hatte sich zunächst getäuscht: es waren die Eispiraten, die mehr fürs Spiel taten und sich nach ein nach ein deutliches Plus an Spielanteilen und Chancen erarbeiteten. Gelegentliche Regensburger Entlastungsangriffen nahmen aggressiv forecheckende Gäste beizeiten die Luft, und nach vorn setzten vor allem Zikmund, Saponari und Marenis immer wieder Nadelstiche. So war die erneute Führung der Westsachsen durch Saponari in Minute 56 dann auch hochverdient: eine schöne Aktion von Greg Kreutzer veredelte der Deutschkanadier sehenswert zum 2:3. Regensburg rannte danach gegen nun doch ausgepumpte Gäste an, versprühte aber nicht die ganz große Torgefahr. Erst mit der Herausnahme von Laurikainen kurz vor Schluss wurde es brenzliger. Aber auch da gelang es den Eispiraten nochmals, sich zu befreien. Leider ging der Versuch des ENG daneben, und das sollte sich rächen. Vielleicht wäre ein nur herausgechipter Puck die bessere Idee gewesen, aber hätte-wäre-wenn, wir wissen es nicht. Die Eisbären bekamen nach dem Icing jedenfalls nochmal die Gelegenheit, Aufstellung im Angriffsdrittel zu finden, gewannen das Bully, und Trivino nutzte den Rebound nach einem Gewaltschuss von Weber zum 3:3. 30 Sekunden hatten den Rot-Weißen gefehlt, um drei Punkte mit nach Hause zu nehmen, und die wären hochverdient gewesen. So wurde es letztlich nur einer, denn schon in der ersten Minute der Overtime setzte sich Preto stark auf links durch und überwand Schneider zum Siegtreffer.