Dass ein Spiel bei 0:0 beginnt und 60 Minuten dauert, war das Fünkchen Hoffnung, das die personell gebeutelten Eispiraten mit in die Partie gegen die Krefeld Pinguine nahmen. Unerwartetes passierte dann aber doch nicht: Am Ende stand vor 2.200 Fans ein deutliches 2:7 (1:2, 1:2, 0:3) in den Büchern.

Die Eispiraten spielten im ersten Drittel die sichere Karte, das heißt defense first, nicht wild nach vorne rennen und die Gäste kommen lassen. Die Pinguine hatten dementsprechend klare Feldvorteile, so dass die Eispiraten im eigenen Drittel beschäftigt waren, zumeist aber aufmerksam agierten. Unglücklich fiel dennoch das 0:1, als Alex Vladelchtchikov einen Querpass ins eigene Tor ablenkte (7.). Ein Torerfolg der Crimmitschauer lag nicht wirklich in der Luft, aber dennoch sollte eine unübersichtliche Situation im Torraum von Gäste-Goalie Bick den Ausgleich begünstigen, als Vinny Saponari am schnellsten schaltete und abstauben konnte (17.). Angesichts der Ausgangslage sollten die Westsachsen solche Momente nutzen, um sich im Spiel zu halten, aber es dauerte nach dem Ausgleich leider nur 17 Sekunden, ehe Krefeld wieder in Führung ging. Niederberger bekam viel zu viel Zeit um Raum, um sich die Ecke auszusuchen (17.).

Im zweiten Abschnitt änderte sich am allgemeinen Bild nicht so viel. Crimmitschau investierte viel, um sich schadlos zu halten, und Krefeld spielte irgendwie seinen Stiefel runter und vertraute ganz auf die Routine und die klare qualitative Überlegenheit, die hier und da aufblitzte, wenn die Gäste die Zügel anzogen. Was wohl passiert wäre, wenn Zikmund in der 28. Minute statt die Latte ins Tor getroffen hätte? Wir wissen es nicht. Auf der Gegenseite fielen die Tore in der 30. (Cerny) und 32. (Marcinew) leider umso leichter, weil die Eispiraten nicht konsequent genug ihren Slot aufräumten. Die klare 4:1-Führung spielte den Pinguinen natürlich in die Karten, so dass sie es auch verkraften konnten, dass Ladislav Zikmund dann doch noch den Weg ins Tor fand und eine schöne Vorlage von Saponari zum 2:4 nutzte (32.). Bis zum Drittelende begegneten sich beide Teams auf Augenhöhe, weitere Tore fielen aber nicht. Zu allem Überfluss allerdings fiel im Laufe des Mitteldrittels dann auch noch Roman Zap aus, der unter der Woche schon angeschlagen war. Nach Scalzo musste nun mit Shevyrin noch ein weitere Defender in den Sturm, um überhaupt noch drei Angriffsreihen aufbieten zu können.

Die Geschichte des letzten Drittels ist schnell erzählt. Lucas Lessio nutzte in der 44. und 47. Minute zwei ganz böse Abwehrschnitzer, um per Alleingang auf 2:6 zu stellen. In der Folge schaltete der neue Tabellenführer in den Schongang und bereitete sich im Kopf wohl schon auf das Sonntagsspiel vor. Die einen konnten nicht mehr, die anderen wollten nicht mehr. Bis in die letzte Minute plätschterte die Partie vor sich hin, ehe in Unterzahl die Eispiraten einen 3 – 1 Konter nicht ausspielen konnten und im Gegenzug Vandane blank durchlaufen ließen, der bei 59:59 den Schlusspunkt setzte.