… muss man nur eine Trainingswoche der Eispiraten vergehen lassen, um eines Besseren belehrt zu werden. Das Lazarett quillt nun bald über und das letzte, aber wirklich allerletzte Aufgebot bekommt nur einen Auftrag: Schadensbegrenzung.
Ungleicher kann es bald nicht mehr werden, denn ohne 7 Spieler und wohl auch mit dem ein oder anderen Angeschlagenen sehen sich die Eispiraten mit dem Tabellenzweiten Krefeld konfrontiert.
Die Rheinländer werden bislang ihrer Favoritenrolle vollauf gerecht, was nicht zuletzt daran liegt, dass der neue Chefcoach Thomas Popiesch über genügend Erfolgsrezepte verfügt, um auch in Krefeld Anspruch und Wirklichkeit in Einklang zu bringen. 39 Punkte konnten die Pinguine in nur 19 Partien bereits sammeln und schossen bereits 73 Tore, mit Abstand die meisten in der ganzen Liga.
Die Defensive ist mit 46 Gegentoren ebenfalls überdurchschnittlich gut, woran Goalie Felix Bick (18 Sp, 2.30 GT/Sp, 92.42%, 1 SO) einen maßgeblichen Anteil hat. Die Backups Matthias Bittner und Julius Schulte spielen deshalb kaum eine Rolle.
In der Defensive schlug Neuzugang Davis Vandane (CAN, 19 Sp, 7+15) bislang voll ein und ist aktuell punktbester Verteidiger der Liga, macht aber auch hinten sein Zeug gleichermaßen stark. Steven Raabe (19 Sp, 3+9), Philip Riefers (19 Sp, 1+5) und Maximilian Adam (19 Sp, 1+5) kurbeln von hinten heraus ebenfalls immer wieder an, während Maximilian Söll (16 Sp, 1+2), Carl Konze (13 Sp, 0+2), Erik Buschmann (14 Sp, 0+1) und David Trinkberger (12 Sp, 0+0) sich vornehmlich auf die reine Abwehrarbeit konzentrieren, womit insgesamt eine starke vorne wie hinten sehr starke Defensive die Pinguine auf Erfolgskurs hält.
Wobei für diesen Kurs auch im Angriff der Kompass genau richtig eingestellt ist. Im Schnitt über 3,8 Tore sind eine Hausnummer! Gleich sechs Spieler trugen bislang ganz viel dazu bei, dass die Krefelder bereits in Richtung der Schallmauer von 200 Hauptrundentoren schielen dürften. Da wären zum einen die gnadenlos effektiven und spielstarken Kanadier Max Newton (19 Sp, 13+16), Matt Marcinew (16 Sp, 12+11) und Lucas Lessio (14 Sp, 5+11) und zum anderen die mit allen Wassern gewaschenen Routiniers Jonathan Matsumoto (D-CAN, 19 Sp, 9+19) und Alexander Weiß (19 Sp, 9+5). Mitten drin tobt sich dann noch der junge David Cerny (19 Sp, 5+8) nach Lust und Laune aus. Man kann sich als Gegner der Pinguine also durchaus hier und da überrollt fühlen. Die Leistungen von Christian Kretschmann (19 Sp, 2+3), Philipp Kuhnekath (19 Sp, 2+2), Maximilian Hops (19 Sp, 2+2), Mike Fischer (13 Sp, 0+3), Tim Schütz (15 Sp, 1+2) und Leon Niederberger (18 Sp, 0+3) sind nicht ganz so auffällig, allerdings präsentieren sich diese Cracks auch als perfekte Indianer in der homogenen Sturmformation von Thomas Popiesch. Dass mit Jerome Flaake sogar noch ein ehemaliger deutscher Nationalspieler im Kader steht, geht da schon fast unter. Der 34jährige konnte verletzungsbedingt bislang allerdings auch erst ein Spiel absolvieren.
Man muss kein Prophet sein, aber alles andere als eine weitere Niederlage der Crimmitschauer wäre ein echtes Wunder. Zwar soll das verbliebene Häuflein Eispiraten-Spieler nicht von vornherein abgeschrieben werden, aber die Ausfallliste ist nicht nur so lang, sondern auch so prominent, dass man aktuell nicht wirklich davon sprechen kann, dass die Eispiraten in der DEL2 konkorrenzfähig sind. Dass solch eine Extremsituation dann ausgerechnet auftritt, während man sich weiterhin tief im Tabellenkeller befindet, macht die Aussichten natürlich keinesfalls besser. Augen zu und durch, was anderes bleibt gegenwärtig nicht übrig.