Im letzten Match vor der Länderspielpause bekommen es die Eispiraten mit den Überfliegern aus Rosenheim zu tun und stehen somit angesichts der eigenen angespannten Situation vor einer schwierigen Aufgabe.


Von „Verlieren verboten!“ muss man im Eispiraten-Lager aber dennoch sprechen, denn nach einer weiteren mehr als vermeidbaren Niederlage, dieses Mal in Kaufbeuren, steht das Team von Jussi Tuores nach dem kurzen Aufbäumen Mitte Oktober nun schon wieder mit dem Rücken zur Wand.

Ganz anders ergeht es aktuell den Starbulls Rosenheim, die mit beeindruckenden 7 Siegen aus den letzten 8 Spielen aufwarten können und sich damit bis auf Platz 5 katalputiert haben, 29 Punkte und 50:37 Tore stehen hier für das Team von Jari Pasanen zu Buche.

Der Höhenflug der Oberbayern hat mehr oder weniger vier Gesichter. Eines davon ist Goalie Oskar Autio (15 Sp, 1.90 GT/Sp, 94.01%, 4 SO), denn der Finne ist aktuell der beste Stammgoalie der gesamten Liga. Zu den sieben Siegen trug Autio mit 4 Shutouts eindrucksvoll bei, zwei davon aktuell in Serie.

Dabei macht es die Abwehr der Rosenheimer ihrem Goalie nicht immer ganz so leicht, rangiert man bei den zugelassenen Schüssen pro Spiel doch eher nur im unteren Mittelfeld. Im Großen und Ganzen ist agiert die Defensive dennoch verlässlich, wozu vor allem Shane Hanna (CAN, 16 Sp, 5+7), Maximilian Vollmayer (16 Sp, 2+7) und Zach Dybowski (D-USA, 16 Sp, 1+8) auch mit guten Offensivaktionen beitragen. Pascal Zerressen (15 Sp, 0+2), Simon Gnyp (16 Sp, 1+1) und Dominik Tiffels (12 Sp, 0+1) agieren überwiegend defensiv. Dominik Kolb und Kilian Kühnhauser komplettieren die Abwehr.

Im Sturm kommen wir zu den noch fehlenden drei Gesichtern der letzten Erfolge: Norman Hauner (16 Sp, 12+5), C.J. Stretch (USA, 16 Sp, 4+11) und Lukas Laub (15 Sp, 5+8). Das Trio brilliert hervorragend und zeichnet sich für viele und gefährliche Torszenen verantwortlich. Eine kleine innere Vorfreude dürften die Drei auch wieder auf das Spiel gegen die Eispiraten haben, sorgten sie doch quasi im Alleingang für die drei Punkte im Hinspiel. Klar ist allerdings auch, dass für einen 5. Tabellenplatz schon noch mehr in der Mannschaft stecken muss – und das tut es ja auch. Da wären zum Beispiel Charlie Sarault (CAN, 16 Sp, 1+13) und Stefan Reiter (16 Sp, 10+1) als klasse Duo aus der zwieten Reihe zu nennen. Auch Ville Järveläinen (D-FIN, 16 Sp, 1+5) und Travis Ewanyk (D-CAN, 16 Sp, 3+1) sind nach schwachem Start nun etwas präsenter, wenngleich der ganz große Glanz der beiden wohl doch der Vergangenheit angehört. Manuel Strodel (16 Sp, 2+3), Fabjon Kuqi (16 Sp, 0+5), Ludwig Nirschl (16 Sp, 2+2), Sebastian Zwickl (14 Sp, 1+2) und Kevin Handschuh (16 Sp, 0+2) sorgen aber dafür, dass die Rosenheimer über eine insgesamt sehr homogene Offensive verfügen.

Ja, „Verlieren verboten!“ also. Ein durchaus gewagtes und emotional aufgeladenes Motto, ganz klar. Und es ist ja auch so, dass die Saison der Eispiraten nach dem Spiel gegen Rosenheim noch nicht vorbei sein wird, egal wie das Ergebnis aussieht. Dennoch birgt die aktuelle Situation jede Menge Zündstoff, die vor allem beim Vergleich mit der letzten Saison durchaus zu tiefster Beunruhigung ausarten kann. Denn bei diesem Vergleich müssen wir erkennen, dass den Eispiraten in Sachen Punktesammeln kaum mehr Überraschendes gelingt und Spiele in Ebenbürtigkeit stetig mit Niederlagen enden. Von einem „weiter so, das wird schon alles noch“ kann man sich nach 16 absolvierten Partien allmählich verabschieden, und von alleine kommt ohnehin nichts in dieser Liga. Um den Starbulls die Hörner zu stutzen und dem Boden der Tatsachen wieder näher zu bringen, sind zwei Sachen für Crimmitschau von Bedeutung: Zum einen die lästigen einfachen Gegentore zu vermeiden, davon gab es bislang einfach viel zu viele. Und zum anderen die eigene Torgefahr erhöhen, denn nach 16 Spielen satte 10 Mal nur 1 oder 2 Tore geschossen zu haben und damit in Kosnequenz auch die wenigsten Tore der gesamten Liga, zeugt davon, dass nach vorne vieles nicht richtig läuft.