Und schon ist das erste Viertel der Saison Geschichte, die Eispiraten in Tabellenregionen, in denen man sich eher ungern aufhält, doch angesichts drei Siegen in Folge im Aufwärtstrend. Und mit den Towerstars traf man auf einen Gegner, der sich gern mal als Angstgegner erwiesen hat, jedoch auch schon die Eispiraten als solchen hinnehmen mussten. In der neuen Saison werden die Karten wie immer neu gemischt und das erste Spiel in Crimmitschau zeigte noch nicht, wohin das Pendel schlägt, auch wenn die Gäste damals nach Overtime den Sieg einfahren konnten.

Eispiraten steigern sich nach zerfahrenem Beginn

Oleg Shilin war wieder fit und löste Christian Schneider im Tor ab, der zuletzt drei starke Spiele mit nur einem Gegentor pro Spiel abgeliefert und somit einen großen Anteil an der Siegesserie der Eispiraten hatte. Die etatmäßige Nummer 1 im Tor bekam gleich zu tun und war mit zwei einfachen Paraden gut im Spiel. Ravensburgs Carnik setzte wenig später den Schuss ebenfalls daneben, das Spiel der Eispiraten wirkte anfangs zerfahren. Doch nach etwa 8 gespielten Minuten legten die Westsachsen den Respekt ab und mit der ersten Offensivaktion kam es gleich zum Getümmel vor Sharipov. Kurz danach zeigte Colin Smith einen traumhaften No-look-Pass in den Lauf von Tobias Lindberg, der traf von hinter dem Tor nur das Außengestänge. Lucas Böttcher kam mit dem nächsten Schuss nach einem schnellen Konter, zuvor wurde ein Angriffsversuch der Hausherren wegverteidigt. Das Momentum war damit eingültig bei den Westsachsen und Mirko Sacher war es vorbehalten, endlich die verdiente Führung zu erzielen, nach kluger Vorarbeit von Gregory Kreutzer beförderte er den Puck ins Kreuzeck. Crimmitschau erspielte sich im weiteren Verlauf mehrere Chancen, Sharipov rückte mehr und mehr in den Vordergrund. Zum Ende des Drittels kam es zu durchaus diskussionswürdigen Strafen, erst checkte Latta Colin Smith in den Rücken und auf Sharipov, was Payerl veranlasste, auf den bereits auf demEis liegenden Colin Smith einzuprügeln, der sich selbstverständlich wehrte. In der Strafenverteilung fehlte Latta dann ganz. In der nächsten brenzligen Situation vor Oleg Shilin kam es erneut zum Gerangel, Rihards Marenis räumte mit dem Oberkörper Dietz aus der Gefahrenzone, was der Schiedsrichter als strafwürdig ansah. War diese Strafe noch vertretbar, so traf es Justin Büsing noch härter, ein eigentlich fairer Einsatz an der Bande wurde als Bandencheck gewertet, was Colin Smith veranlasste, seinen Unmut zu äußern, allerdings erwies er damit seiner Mannschaft einen Bärendienst und bekam für Reklamieren nach den neuen Regeln berechtigt eine Disziplinarstrafe und damit mussten sich die Eispiraten einer doppelten Unterzahl stellen. Ravensburg kam damit erst wieder zu Chancen, aber die Verteidigung der Eispiraten stand sattelfest, überstand die Unterzahl und nahm die knappe Führung in die Kabine.

Fragwürdige Spieldauerstrafe gegen Mirko Sacher

Ravensburg drückte die erste Minute, Gorgenländer gab einen Schuss von außen ab, den Oleg Shilin ohne Probleme abwehrte. Ravensburgs Bad Boy Payerl stellte kurz danach Denis Shevyrin die Beine und musste auf die Strafbank, allerdings durfte er schnell wieder heraus, denn mit dem ersten Schuss im ersten Überzahlspiel der Eispiraten stand es 0:2, Colin Smith bediente nach alter Manier Tobias Lindberg am langen Pfosten. Die Eispiraten hatten mit dem Treffer Aufschwung bekommen und drückten die Hausherren in ihr Drittel. Gregory Kreutzer schoss von der blauen Linie, Colin Smith nahm Sharipov die Sicht, was diesen in leichte Bedrängnis brachte, doch letztlich konnte der Ex-Eispirat die Scheibe sichern. Ravensburg spielte verunsichert und Crimmitschau wusste dies zu nutzen und das mit einem Tor der Extraklasse, mit einem schnellen Umkehrspiel wurde die Scheibe ins Drittel getragen, Colin Smith vernaschte erst Payerl mit einem tollen Move und ließ dann auch Sharipov im direkten Duell nicht den Hauch einer Chance. Doch diesmal hatten die Hausherren eine Antwort parat, Czarnik traf nach einer Unstimmigkeit in der Abwehr zum 1:3 nach guter Vorarbeit von Santos. Doch die Eispiraten marschierten weiter mutig nach vorn und verpassten direkt das 1:4. Leider bremste erneut eine diskussionswürdige Strafe die Eispiraten aus, Mirko Sacher stellte sich dem Zweikampf mit Hauf, der dem nicht gewachsen war, mit der Hüfte wurde der Ravensburger aufs Eis geschickt, die Schiedsrichter werteten dies als Check gegen den Kopf, dabei war der Kopf von Hauf in Höhe der Hüfte, selbst Kleinschüler lernen, dass der Kopf oben zu halten ist. Glücklicherweise ist Hauf nichts Schlimmeres passiert, allerdings war diese Situation eher selbst verschuldet. Mirko Sacher erhielt dennoch eine fünfminütige Zeitstrafe plus Spieldauer-Disziplinarstrafe. Crimmitschau kämpfte in den fünf Minuten Unterzahl aufopferungsvoll und überstanden diese, doch Sekunden nach Ablauf waren die Eispiraten kurz ungeordnet, Mario Scalzo unterschätzte die Gefahr und Goldhelm Dietz wusste dies zum Anschluss zu nutzen. Ravensburg war damit wieder im Spiel.

Erneute Punkteteilung zwischen den beiden Teams

Natürlich war der Sturmlauf der Oberschwaben die logische Konsewuenz, Oleg Shilin wurde gleich wieder gefordert, war aber hellwach, doch auch auf der Gegenseite ließ sich Sharipov nicht überraschen, nachdem Alexander Vladelchtchikov von der blauen Linie ins Getümmel schoss und nur mit Glück die Scheibe vor Ladislav Zikmund gestoppt wurde. Doch es kam, wie es kommen musste, Denis Shevyrin konnte die Scheibe zweimal nicht klären, Santos drehte sich und traf zum Ausgleich, weil Oleg Shilin die komplett Sicht genommen war. Doch die Eipiraten bekamen die Chance zum nächsten Treffer, nachdem Eichinger  eine Strafe erhielt und Payerl nach hohem Stock gegen Thomas Reichel eine vierminütige Strafe aufgebrummt bekam. In den Folgeminuten spielten nur noch die Eispiraten, Rihard Marenis scheiterte aus spitzem Winkel und schoss ans Außennetz, dreimal kam der Lette an den Puck und dreimal sollte es nicht einschlagen. Ragvensburg rettete sich über die Zeit, kurz darauf war der Arm des Schiedsrichters wieder oben, diesmal traf es Lukas Wagner. Doch auch die Eispiraten untermauerten ihr starkes Unterzahlspiel und kamen in den Schlussminuten mehrfach in die Defensivzone der Towerstars, wieder musste Sharipov in höchster Not retten. In den letzten Sekunden gingen beide Teams kein Risiko mehr und teilten sich schon wie am ersten Spieltag die Punkte.

Drei Minuten Puckbesitz reichen eben nicht

In der Overtime spielte nur vorerst ein Team und das waren die Eispiraten, Colin Smith gewann wie gewohnt sein Bully, Tobias Lindberg kam frei vor Sharipov, der die Beine gerade noch zubekam. Danach war es Vincent Saponari, der abzog, doch Sharipov wollte nix mehr reinlassen. Das ging knappe drei Minuten so, nur Chancen für die Eispiraten und kein Puckbesitz für die Oberschwaben. Doch der erste wirkliche Spielzug der Ravensburger sollte sitzen, Santos erspielte sich ein Solo und bezwang Oleg Shilin mit einem Schuss in die rechte untere Ecke und sicherte den Towerstars den eher schmeichelhaften Sieg.