Die Eispiraten bestreiten die erste englische Woche der Saison, wobei es hier nicht sonderlich englisch zugehen wird, denn mit zwei Heimderbys binnen drei Tagen wird es überaus sächsisch zugehen.


Los geht die sächsische Woche mit dem Spiel gegen Weißwasser. Die Lausitzer sind mit 8 Punkten aus den ersten 6 Spielen recht ordentlich in die Saison gestartet. Mit nur 12 geschossenen Toren war das Team von Chefcoach Christof Kreuzer, der im Sommer den stoischen Petteri Väkiparta ablöste, aber in der Offensivausbeute noch geiziger als die Eispiraten. Der große Unterschied: 15 Gegentore zeugen in Ostsachsen aber auch von deutlich besserem Defensivverhalten als bei den Westsachsen bisher der Fall war.

Dass es hinten so gut ausschaut, ist auch ein Verdienst von Anthony Morrone (CAN, 5 Sp, 2.40 GT/Sp, 93.88%, 0 SO), den die Eispiraten-Fans vielleicht noch aus seiner Funktion als „Emergency Goalie“ in der Saison 2022/23 kennen. Im Trikot der Eispiraten bestritt Morrone allerdings keine einzige Spielminute und hätte der als Nummer 1 geplante Matthew Galajda nicht überraschend im Sommer seinen gültigen Vertrag aufgelöst, wäre Morrone wohl auch nicht im Fuchsbau gelandet. Als Nummer 2 fungiert im blau-gelben Trikot Daniel Filimonov, ebenfalls Neuzugang. Wann immer es geht – zum Beispiel heute Abend – werden die Lausitzer aber versuchen, auf Ausnahmetalent Jonas Stettmer zurückzugreifen, der bei Förderlizenz-Partner Berlin angestellt ist.

In der Abwehr setzen die Lausitzer auf Erfahrung und Robustheit, die vor allem Toni Ritter (6 Sp, 0+0) und Sebastian Zauner (6 Sp, 0+0) verkörpern. Als wichtige Stützen wurden zudem Tim Sezemsky (6 Sp, 0+2), Dylan Plouffe (D-CAN, 6 Sp, 0+3) und Jérémy Beaudry (CAN, 6 Sp, 0+1) verpflichtet, die das spielerische Element in die Abwehrarbeit einbringen.  Die jungen Spieler Nils Elten, Marlon Braun, Korbinian Geibel und Rio Kaiser arbeiten zudem an ihrem nächsten Karriereschritt und haben mit Coach Kreuzer dafür einen sehr sehr guten Förderer an ihrer Seite.

Offensiv setzt Weißwasser im Großen und Ganzen auf bewährte Kräfte und so schnüren weiterhin die quirligen Lane Scheidl (CAN, 6 Sp, 2+3) und Roope Mäkitalo (FIN, 6 Sp, 1+3) sowie Kampfsau und Kapitän Clarke Breitkreuz (6 Sp, 1+1) die Schlittschuhe für die Füchse als absolute Leistungsträger. Nach einem verschenkten Jahr in Bietigheim scheint auch Lewis Zerter-Gossage (D-CAN, 6 Sp, 4+3) wieder an alte Stärke anzuknüpfen, die er im Fuchsbau bereits 2022/23 gezeigt hat. Hinter dem Führungsquartett stellt sich eine ganze Reihe Cracks auf, die den Lausitzern die erforderliche Breite und Tiefe im Kader verleihen. Zu nennen sind hier vor allem Michael Bartuli (5 Sp, 1+1), Charlie Jahnke (6 Sp, 2+0), Dominik Grafenthin (6 Sp, 1+0), Alexander Dosch (6 Sp, 0+1), Jordan Taupert (D-CAN, 6 Sp, 0+1), Tom Knobloch (1 Sp, 0+0) und Eric Valentin (6 Sp, 0+0).

Auf was blicken wir aus Eispiraten-Sicht zurück? Auf ein 0-Punkte-Wochenende mit der Doppelschlag-Niederlage gegen Kaufbeuren und dem Debakel-Drittel in Rosenheim?

Oder vielleicht doch auf Mut machende 40 Minuten im Spiel bei den Starbulls?

Optimisten sagen hier ganz klar: Die 40 Minuten in Rosenheim! Denn auch wenn das am Ende nicht mehr für die Wende, sprich für Punkte, reichte, so gab das Spiel der Eispiraten dennoch Grund zum Optimismus. Nicht nur, dass die Defensive etwas umsichtiger wirkte und die Offensive Druck und viele Chancen erzeugte. Nein, noch wichtiger war, dass im Spiel der Eispiraten plötzlich eine Energie, ein Wille, ein „Los jetzt!“ zu spüren war. Vielleicht hat der blamable Auftritt im ersten Drittel in Rosenheim dem Team endgültig die Augen geöffnet, dass nichts von alleine passiert, sondern jeder Torschuss, jeder gewonnene Zweikampf und jedes gewonnene Laufduell in dieser Liga mit harter Arbeit verbunden sind. Der Schalter im Kopf ist also hoffentlich umgelegt und bleibt auch in dieser Stellung: Heute Abend gegen die Füchse treten die Crimmitschauer hoffentlich den Beweis an!