Mit geballter Unterstützung aus Bremerhaven gingen die Eispiraten ihr drittes Heimspiel der Saison an und sollten auf bissige Kaufbeurer treffen. Der Weg der Eispiraten sollte das Pendel in eine positive Richtung ausschlagen lassen, aber mit den gebeutelten Kaufbeurern stand ein ernstzunehmender Gegner vor den Westsachsen. Ein richtungsweisender Blackout sollte letztendlich einen ungebetenen Gast im Crimmitschauer Kunsteisstadion zurück begrüßen …

Trotz Führung keine Sicherheit

Beide Teams starteten schnell und mit aggressivem Forechecking in das Spiel und es entwickelte sich bereits in den ersten Minuten ein Kampf um jeden Zentimeter Eis. Etwas besser ins Spiel bissen sich die Eispiraten, welche bereits in der ersten Minute nach Vorlage von Lindberg frei vor dem Tor auftauchten. Mit vereinten Kräften wehrten die Joker den frühen Führungstreffer der Eispiraten ab. Nur zwei Zeigerumdrehungen später tauchte McAulay vor Shilin auf, doch sein Schuss verfehlte das Tor. Im weiteren Spielverlauf konnten sich die Eispiraten besser im Angriffsdrittel festsetzen und belohnten sich in der 8. Minute nach einem abgefälschten Treffer von Büsing mit der Führung. Aus Nahdistanz kullerte der Puck zwischen den Beinen von Fießinger durch zur Führung der Westsachsen. Die Kaufbeurer zeigten sich davon jedoch wenig beeindruckt und übernahmen fortan die Spielkontrolle. Immer wieder überrollten die Allgäuer die Eispiraten mit ihrem schnellen Angriffssspiel und die eng stehende Abwehr der Eispiraten bekam jede Menge Arbeit. In der zehnten Minute musste Shilin gleich doppelt eingreifen, doch im Duell mit Laaksonen und Lewis blieb der Goalie Sieger. Kaufbeuren erhöhte darauf weiterhin den Druck und bis auf ein paar Entlastungsangriffe war von den Eispiraten wenig Zählbares zu erkennen und so nutzte Svoboda in der 17. Minute die Gelegenheit durch die ungeordnete Eispiratenabwehr zu pflügen und den längst verdienten Ausgleich zu erzielen. Nach einem Foul von Michel schleppten sich die sichtlich angeschlagenen Eispiraten in die Pause.

Zaubermittel Powerplay

Wesentlich konzentrierter gingen die Eispiraten im zweiten Drittel zu Werke und so konnte man die schnellen Kaufbeurer gut aus dem eigenen Verteidigungsdrittel fernhalten. In der 25. Minute legte Colin Smith clever quer auf Tobias Lindberg und dieser leitete den Puck weiter zum aufgerückten Rayan Bettahar. Sein Schuss verfehlte das Tor jedoch knapp. Scott Feser setzte im Anschluss zu einem Sturmlauf an und konnte lediglich unfair von Jamal Watson gestoppt werden. Die Eispiraten spielten das anschließende Powerplay geduldig und belohnten sich 4 Sekunden vor Ablauf der Strafzeit mit dem Führungstreffer. (27. Minute) Smith jonglierte mit viel Auge den Puck auf den eingerückten Kreutzer und dieser ließ Fießinger im Tor mit seinem kräftigen Schlagschuss keine Chance. 2:1. In der 29. Minute hätte Colin Smith sein starkes Spiel vergolden können, doch der 2 auf 1 Konter konnte nach einem ungenauen Pass von Lindberg nicht verwertet werden. Lindberg verlor im Anschluss die Nerven und bekam zwei Minuten für übertriebene Härte. Die Unterzahl überstanden die Westsachsen ohne Gegentreffer und als Zikmund kurz vor Ablauf der Strafzeit den Puck im Kaufbeurer Drittel fest spielte und zu Scalzo quer legte,  hätte sogar das 3:1 fallen können, aber Scalzo verzog. Das Spiel gestaltete sich nun wesentlich ausgeglichener und Crimmitschau lauerte auf Konter. Dieter Orendorz wanderte in der 36. Minute wegen Stockschlags in die Kühlbox und auch wenn die Eispiraten abermals ein starkes Powerplay zeigten, so gelang es diesmal nicht die Führung auszubauen. Auch Kaufbeuren sollte es nicht besser gehen nach einer Strafe gegen Tim Lutz und so ging es mit der knappen, aber nicht unverdienten Führung in die zweite Drittelpause.

Wenn man schon kein Glück hat …

kommt auch noch Pech dazu. In der 43. Minute erzielten die Eispiraten das vermeintliche 3:1, doch nach Videobeweis entschieden die Schiedsrichter auf kein Tor. Der Puck war deutlich sichtbar hinter der Linie, doch die Unparteiischen hatten bereits abgepfiffen und so schüttelte sich Kaufbeuren kurz, Blomquist zündete im direkten Gegenzug den Turbo, legte den Puck in den Slot und vom Schlittschuh von Lindberg sprang der Puck ins Tor zum 2:2 (43. Minute). Keine Zeigerumdrehung später setzten die Joker abermals nach und stellten damit die Weichen auf Sieg. 14 Sekunden hatte es gedauert, ehe Jeere Laaksonen eine deutlich konstanierte Eispiratenabwehr in aller Seelenruhe ausgucken und zum 2:3 auf Fabio Koziol auflegen und dieser für Kaufbeuren vollenden konnte. Die Eispiraten warfen noch einmal alles nach vorn, doch auch ein 6 gegen 4 zwei Minuten vor Schluss sollte nicht reichen um den Ausgleich zu erzielen und so ziert das erste Mal seit Jahren die rote Laterne das Crimmitschauer Kunsteisstadion.