Die Reaktion auf die Schmach in Bad Nauheim folgte prompt und folgte eindrucksvoll! Denn den Titelanwärter Kassel besiegt man nicht mal eben im Vorbeigehen, weshalb die Crimmitschauer vor der Aufgabe beim EV Landshut sicherlich wieder viel Selbstvertrauen tanken konnten.
Dieses Selbstvertrauen ist ein nicht zu unterschätzender Faktor, wenn sich die Teams am Gutenbergweg zum Eröffnungsbully gegenüberstehen. Die Hausherren aus Niederbayern strotzen allerdings im Moment nicht gerade vor Selbstvertrauen, denn in den ersten drei Spielen sammelte der EVL nur 1 Punkt bei 5:10 Toren.
Coach Heiko Vogler ist daher gegenwärtig wohl schon mehr als Psychologe denn als Stratege gefragt, um das Team in die Erfolgsspur zurückzuführen, in der der EVL gewiss ein Kandidat für die direkte Playoff-Teilnahme sein sollte.
Der Garant zwischen den Pfosten soll dabei wieder Jonas Langmann werden, der vom aufstrebenden Philipp Dietl unterstützt wird.
In den Abwehrreihen mussten die Dreihelmenstädter schon am Saisonbeginn einen schweren Ausfall verschmerzen, denn für Luca Zitterbart ist die Spielzeit wegen eines Kreuzbandrisses schon vorbei. Tobias Echtler, der eigentlich als Landshuter Abgang feststand, aber noch keinen neuen Verein gefunden hat, springt nun unverhofft wieder ein und soll hinter den Leistungsträgern Wade Bergman (D-CAN), Nick Pageau (CAN) und Andreas Schwarz für eine lückenfreie Abwehr sorgen. Ihren Anteil leisten dabei auch Alexander Dersch, John Rogl sowie die jungen Dominik Groß und Michael Reich.
In der Offensive sind die Cracks von der Isar irgendwie noch auf der Suche nach dem richtigen Weg, denn mit gerade einmal 5 Toren aus den ersten drei Spielen präsentierten sie sich bis dato nicht gerade als durchsetzungsfähig. Es dauert vielleicht noch ein bisschen, ehe die Rädchen gerade in der Spitze der Offensive richtig ineinandergreifen, denn das Potential ist zweifelsfrei vorhanden. Mit Jack Olin Doremus (USA) hat man den letztjährigen Topscorer aus Bietigheim zurückgeholt und außerdem den torgefährlichen Schweden Tor Immo wieder in die DEL2 gelockt, nachdem er 2022/23 schon für reichlich Furore in Freiburg gesorgt hat. Mit Jesse Koskenkorva (FIN) steht noch ein dritter spielstarker Offensivman zur Verfügung. Auf dem deutschen Sektor ließen die Verantwortlichen mit den Verpflichtung der DEL-Spieler Yannick Wenzel sowie Robert Kneisler aufhorchen und hielten zusätzlich noch einige Leistungsträger der Vorsaison wie etwa Julian Kornelli, Jakob Mayenschein, Edwin Schitz, David Stieler (D-CZE), Benjamin Zientek und David Zucker (D-CZE). Coach Vogler hat damit also reichlich Qualität, die er auf drei Reihen verteilen kann. Robin Drothen, Linus Brandl, Tobias Schwarz und Simon Seidl komplettieren den Angriff.
Eine gewisse Last ist den Eispiraten mit dem Sieg über Kassel garantiert von den Schultern gefallen, so dass sie das Auswärtsspiel in Landshut zwar nicht entspannter angehen werden, aber zumindest unverkrampfter, da ein klassicher Fehlstart in die Saison erst einmal abgewendet ist. Dieser könnte allerdings den Hausherren blühen…
