Beide Teams gingen mit etwas dezimierten Kader ins Spiel, Crimmitschau übernahm vor einem gut gefüllten Gästeblock das Zepter und schoss Hoffmann warm. Nach fünf Minuten legte Leipzig etwas den Respekt ab und kam langsam offensiv ins Spiel, mit agressiven Forechecking drückten sie sie Eispiraten mehrfach in die Defensive, die ihr Spiel nun auf schnelle Konter umstellten, Vincent Saponari hatte hierbei die Riesenchance zur Führung, perfekt freigespielt im Slot verzog er aber. Das auf Grund der hohen Sommertemperaturen weiche Eis im Kohlrabizirkus bereitete beiden Teams Probleme, dennoch pielerisch blieb Crimmitschau das optisch etwas bessere Team, was sich letztlich auch mit dem ersten Treffer niederschlug. Nach schön geöffneten Pass von Lucas Böttcher zog Denis Shevyrin ab und überwand Hoffmann mit einem satten Schuss. Und wenig später folgte der nächste Treffer, Mirko Sacher stand frei, täuschte den Schuss an, passte aber mit tollem Auge auf den noch freier stehenden Tim Lutz, der nur noch einschieben musste. Leipzig versuchte gegen Ende des Drittels nochmal offensiv anzuziehen, bremste sich aber Sekunden vor Schluss mit einem Stockschlag selbst aus. Die Eispiraten zeigten sich innerhalb der verbliebenen 22 Sekunden als äußerst humorlos, Colin Smith feuerte nach klasse Pass von Gregory Kreutzer noch eine Granate in Richtung Leipziger Tor und der Puck schlug zwei Sekunden vor Schluss im Winkel ein.

Eine durchaus diskussionswürdige Strafe gegen Colin Smith brachte den Icefighters zu Beginn des zweiten Durchgangs ein Überzahlspiel, nach ein paar wenigen Chancen hatte aber Dominic Walsh in Unterzahl das vierte Tor auf dem Schläger, die Hereingabe von Ladislav Zikmund war aber letztlich zu scharf vor dem Tor. Nach Ablauf der Strafe spielten die Eispiraten minutenlang ein Powerplay bei 5 gegen 5, das längst überfällige Tor blieb trotz riesiger Chancen vorerst aus. Leipzig wirkte unkonzentriert und letztlich nutzte Marat Khaidarov eine soclhe Unachtsamkeit, nahm den Puck einem Gegenspieler vom Schläger und vollendete zum verdienten 0:4. Von Leipzig war in dieser Phase wenig zu sehen, das stückwerkhafte Spiel zog sich weiter, doch die Messestädter kamen kurioserweise zum Anschlusstreffer wie die Jungfrau zum Kind, Thalmeiner zog von der blauen Linie ab und Aronsson schob den Nachschuss ins Tor. Crimmitschau blieb spielbestimmend, schaltete aber gegen Ende des Drittels deutlich einen Gang zurück, was aber immer noch ausreichte, um Leipzig vom eigenen Tor weg zu halten und nach vorn Nadelstiche zu setzen. Und so entstand mit dem 1:5 durch Dominic Walsh ein typisches Sommerhockeytor, der Allrounder glitt wie das berühmte Buttermesser durch die Leipziger Abwehr und verlud Hoffmann zum fünften Treffer. Dabei blieb es auch zu Pause.

Das Eis wurde immer weicher in der Hoffung, dass es über die letzten 20 Minuten auch noch hält, ging es für beide Teams wieder aufs Eis. In der Anfangsphase des letzten Drittels hatte erst Burns den Anschluss auf dem Schläger, danach Tim Lutz auf der Gegenseite das nächste Eispiratentor. Dem anschließenden Bully folgte ein Slapstick-Tor, Alexander Schmidt schoss einfach mal von der blauen Linie, die Scheibe hoppelte von einem Spieler zum anderen und trudelte letztlich von Ladislav Zikmund´s Schläger ins Tor, ohne dass der Tscheche wirklich gezielt eingriff. Crimmitschau spielte trotz angezogener Handbremse mit den Icefighters weiter Katz und Maus, die Messestädter hatten nichts mehr entgegen zu setzen und so war das siebente Tor nur eine Frage der Zeit, Colin Smith spielte Tobias Lindberg toll frei und der markierte den überfälligen Treffer. Crimmitschau hatte mit dem Spielstand offensichtlich genug, nahm in den letzten Minuten nochmals deutlich einen Gang raus. Nach Torhüterbehinderung durch Burns gerieten dieser und Rihards Marenis nochmal aneinander, Marenis erhielt für übertriebene Härte eine Doppelstrafe, was nochmal Unterzahl für die Westsachsen bedeutete. Das Überzahlspiel von Leipzig war harmlos, kaum komplett, legten die Eipsiraten noch zweimal nach, Mario Scalzo ließ Hoffmann im Tor nicht gut aussehen und nur Sekunden später vollendete Dominic Walsh die Hereingabe von Colin Smith. Die Eispiraten spielten nun auf das zehnte Tor, tatsächlich fiel es zwei Sekunden vor Schluss auch durch Mirko Sacher, aber das Schiedsrichtergespann sah hier eine Torhüterbehinderung durch Tobias Lindberg, vielleicht spielte aber auch etwas Mitleid mit Hoffmann mit. Auch in der Höhe hochverdient ging das Spiel an die Eispiraten, die mit Saisonstart gegen Ravensburg sicherlich auf ein anderes Kaliber treffen werden.