Justin Büsing und Gregory Kreutzer sind wieder abberufen nach Bremerhaven, so dass Jussi Tuores wieder mit weniger Personal auskommen und die Reihen umstellen musste. Begleitet von napp 600 Eispiratenanhängern wollten die Westsachsen dennoch versuchen, das Heimrecht in der Serie zu holen, was aber bedingt durch ein völlig indiskutables erstes Drittel misslang

Eispiraten spielen schlechtestes Drittel der Saison

Die Eispiraten starteten diesmal gar nicht so schlecht ins Spiel, die ersten schnellen Konter von Regensburg wurden sicher abgelaufen, dennoch fiel früh der erste Treffer, Gajovsky fuhr die blaue Linie entlang und zog bei völlig verdeckter Sicht für Oleg Shilin ab. Danach verloren die Westsachsen den Spieladen und begannen defensiv zu schwimmen. Die Eisbären nutzten die Konfusionen und Fehler, ein vertändelter Puck hinter dem Tor, die Schiebe kommt durch zu Heider und der traf zum 2:0. Crimmitschau fand nicht in die Offensive, erst nach Strafe gegen Regensburg hofften die mitgereisten Fans auf Besserung. Doch Eispiraten verloren die Schiebe im gegnerischen Drittel, die Regensburger konterten schnell und Hammond markierte den Shorthander zum 3:0. Nur wenig später passte Sören Sturm auf die überladene Seite, der Puck landete aber beim Gegner und Booth verpasste das sichere 4:0. Hierfür sorgte nur wenig später ein Konter über Yogan, der völlig frei zum Schuss kommend den vierten Treffer erzielte, hier sah Oleg Shilin sehr schlecht aus, ohnehin hatte der Goalie der Westsachsen nicht seinen Sahnetag, so dass Christian Schneider ins Tor wechselte. In einem komplett gebrauchten Drittel der Eispiraten, in welchem von vorn bis hinten keiner der Spieler Normalform erreichte, sagte Regensburg viermal artig danke zu den Einladungen, die da verteilt wurden. Das 4:1 durch Lukas Böttcher Sekunden vor Ende war der einzige Hoffnungsschimmer, ein Schlenzer von der blauen Linie rutschte irgendwie durch.

Es geht noch schlimmer…

Wer dachte, dass der Anschlusstreffer eine Art Dosenöffner war, musste bitter enttäuscht werden. Regensburg holte sich mit der ersten Aktion die Scheibe an der Bande geholt und dann passierte es wieder, Schembri tanzte Sören Sturm aus, bediente Booth und der machte das 5:1. Es folgte nach einer harten 5-Minuten-Strafe gegen Thomas Reichel eine Art Demontage der Eispiraten, die erste Reihe der Eisbären um Yogan, Trivino und Girduckis spielten Katz und Maus, Trivino frei stehend traf zum 6:1 und noch im selben Powerplay legte Yogan den siebenten Treffer nach. Bei den Oberpfälzern klappte einfach alles, bei den Crimmitschauern lief weiter nichts zusammen. Und der wiederum komplett freistehende Yogan markierte im nächsten Angriff den achten Treffer und machte damit seinen Hattrick perfekt. Die Domstädter schienen den Glückstopf gefunden zu haben, hatten Scheibenglück auf deren Seite, wenngleich dies auch verdientermaßen erzwungen wurde. Christian Schneider ließ keinen Treffer in diesem Drittel mehr zu. Nach der 5-minütigen Überzahl war das Spiel ohnehins durch. Bei den Eispiraten ging es eigentlich nur noch darum, den Blick schon gen Mittwoch zu richten und zumindest ein anständiges drittes Drittel zu spielen.

Crimmitschau erstarkt? Regensburg lässt nach? Die Antwort irgendwo dazwischen…

Um es vorweg zu nehmen, die Westsachsen zeigten – sicherlich auch angesichts der nachlassenden Regensburger – ein ganz anderes Gesicht als in den ersten beiden Dritteln. Das dritte Powerplay im Spiel sollte endlich auch von Erfolg gekrönt werden, Colin Smith kam von links, fand diesmal Tobias Lindberg nicht, dafür aber Hammonds Knie und von dort ging die Scheibe ins Tor der Domstädter. Und dass es auch mit konzentrierter Spielweise mit Toren klappen kann, zeigte Colin Smith nur wenig später, nach Blueliner von Jannis Kälble sorgte Colin Smith per Rebound zum Anschlusstreffer. Beide Mannschaften gingen jetzt deutlich intensiver nach. Dennoch konnten durchaus vorhandene Chancen auf beiden Seiten bis kurz vor Ende nicht verwertet werden. Lediglich Ladislav Zikmund konnte McCollum mit dem 8:4-Endstand noch einmal überwinden und damit sah das Ergebnis dann nicht mehr gar so dunkel aus. Was blieb, war ein ein Spiel, weloches Regensburg gewann, nicht mehr und nicht weniger. Die Eispiraten haben das einzig Richtige gemacht und dem Gegner gezeigt, dass sie ihm durchaus auch wehtun können. Mit 3:0 im Schlussdrittel wurde gezeigt, dass da noch was geht, was nach dem klaren 8:1 nach zwei Dritteln eher nicht zu erwarten war. Für das vierte Spiel im Sahnpark gilt es, nichts von dem zu machen, was in den ersten 40 Minuten passiert ist und viel von dem, was in den letzten 20 Minuten passiert ist. Mit der Intensität und dem Kampfgeist, den die Eispiratenfans vor Ort mit viel Stimmung zeigten, indem sie das Ergebnis komplett weg steckten und durchsangen, ist auch auf dem Eis alles noch möglich.


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