6:5! Eispiraten machen erste Halbfinal-Teilnahme in zweiter Overtime perfekt
Westsachsen drehen einen 3:5-Rückstand
Die Eispiraten Crimmitschau haben am Dienstag, den 26.03.2024 Geschichte geschrieben! Das Team von Cheftrainer Jussi Tuores setzte sich in Spiel 7 der Playoff-Viertelfinal-Serie gegen die Krefeld Pinguine mit 6:5 in der zweiten Overtime durch und machte somit die erste Halbfinal-Teilnahme der Clubgeschichte perfekt. Den entscheidenden Treffer erzielte Dominic Walsh in der 88. Minute. Weiter geht es im Halbfinale gegen die Eisbären Regensburg bereits am Donnerstag in Regensburg.
Cheftrainer Jussi Tuores konnte im entscheidenden siebten Spiel glücklicherweise wieder auf Gregory Kreutzer bauen, der nach dem Halbfinaleinzug mit den Fischtown Pinguins in der DEL zurück nach Crimmitschau reiste. Nicht mit dabei waren weiterhin Max Balinson und Oleg Shilin.
Doch auch ohne die beiden Leistungsträger starteten die Eispiraten stark in diese Partie und konnten gleich in ihrer ersten Drangphase in Führung gehen. Etwas glücklich lenkte Pinguine-Goalie Felix Bick die Scheibe, nach einer Berührung von Thomas Reichel, mit seinem Schoner selbst zum 1:0 in sein Tor (2.). Die Westsachsen blieben in der Folge weiter am Drücker und konnten sich gute Möglichkeiten erspielen. Dennoch waren es die Gäste, die nach einem Bullygewinn schnell schalteten und das Spiel ausgleichen konnten. Christian Ehrhoff überwand Christian Schneider mit seinem Blueliner zum 1:1.
Die Mannschaft von Jussi Tuores zeigte sich darauf aber kaum geschockt. Es wurde schnell wieder der Vorwärtsgang eingelegt und auf dem Scoreboard nachgelegt. Colin Smith bediente Tobias Lindberg in numerischer Überzahl – der Schwede, der im Slot lauerte, vollendete gekonnt und sorgte für die 2:1-Führung (17.). Matt Marcinew besorgte nur kurze Zeit später aber mit dem kuriosesten Treffer dieser Playoff-Serie für den erneuten Ausgleich. Der Kanadier traf zunächst nur das Plexiglas – von da aus sprang der Puck auf die Querlatte, dann auf den Rücken von Christian Schneider und von dort aus schließlich über die Linie – 2:2 (19.).
Die Eispiraten wurden im Mitteldrittel schließlich kalt erwischt. Nur elf Sekunden nach dem Wiederbeginn war es erneut Matt Marcinew, der nach einer schnellen Kombination über Alex Weiß und Josh MacDonald zum 2:3 einschießen konnte, wiederum nur wenige Augenblicke später erhöhte Eric Gotz auf 2:4 – zwischen beiden Treffern lagen lediglich 28 Sekunden (21.).
Die Tuores-Schützlinge hatten in der Folge Probleme, zu ihrem Spiel zu finden. Mit Verlauf der Zeit wurden die Hausherren, die von den über 4.000 Zuschauern im Sahnpark ordentlich gepusht wurden, wieder besser und erlangten nach und nach die Kontrolle über dieses Spiel zurück. Henri Kanninen belohnte das Anrennen der Crimmitschauer schließlich mit einer Einzelaktion. Der Finne setzte sich gegen mehrere Gegenspieler stark durch und tunnelte Felix Bick – der 3:4-Anschluss, der eine Menge Auftrieb gab. Die Pleißestädter spielten sich danach nämlich im Drittel der Pinguine fest, verbuchten Chance um Chance, verpassten es allerdings, den zu diesem Zeitpunkt durchaus verdienten Ausgleichstreffer zu erzielen.
Das sollte sich zu Beginn des dritten Durchgangs rächen. Jon Matsumoto ließ sich seine Chance vor Christian Schneider nicht entgehen, tunnelte diesen und traf somit zum 3:5 (44.). Die Eispiraten bewiesen in diesem Drittel allerdings einmal mehr ihre Comeback-Qualitäten und ließen den Sahnpark regelrecht explodieren. Zunächst war es Mario Scalzo, dessen abgefälschter Schuss in den Maschen des Krefelder Tores einschlug (56.), wiederum nur zwei Minuten später glich Colin Smith das Spiel aus. Der Deutsch-Kanadier verzögerte aus optimaler Schussposition kurz und platzierte die Scheibe danach zum 5:5-Ausgleich im langen Eck (58.).
Es sollte also im alles entscheidenden Spiel in die Overtime gehen – die Spannung kannte somit keine Grenzen mehr. Während Krefeld in dieser ersten Verlängerung optisch die bessere Mannschaft war, konnten auch die Eispiraten hier gute Möglichkeiten verbuchen. Torlos ging es allerdings in die Katakomben. Die Entscheidung fiel schließlich in der zweiten Overtime. Um genau zu sein in der 88. Spielminute. Colin Smith bediente den eingelaufenen Dominic Walsh, der Felix Bick zielstrebig umkurvte und den Puck zum entscheidenden 6:5-Siegtreffer über die Torlinie beförderte!
Die Feierlichkeiten auf dem Eis fanden nach dem ersten Halbfinal-Einzug der Clubgeschichte kaum Grenzen. Der Fokus wird nun aber schnell auf die nächste Serie gelegt. Bereits am Gründonnerstag (28.03.2024) geht es mit der ersten Begegnung in der „Best-of-seven“-Serie bei den Eisbären Regensburg weiter.
Bericht: Eispiraten-Crimmitschau