Am 24. Spieltag gab es in Kassel für die Eispiratren mit dem 1:6 die höchste Saisonniederlage, damals dachten viele: Jetzt ist es soweit, jetzt zeigen beide Teams, wohin die Reise geht. Die Kassel-Kenner sollten Recht behalten, doch die Eispiraten-Kritiker verstummten angesichts der weiter gezeigten tollen Leistungen der Westsachsen. Und zum vorletzten Auswärtsauftritt in der Hauptrunde geht es für die Eispiraten entspannt zwar um Punkte, aber eher nur noch um die durchaus mögliche Verbesserung der ohnehin schon glänzenden Ausgangssituation für die Playoffs und nicht zuletzt um eine Duftmarke für die Schlittenhunde zu setzen…
Druckvolle Anfangsphase der Huskies mit Führung egalisiert Lindberg mit Traumtor
Oleg Shilin war zurück, nach einigen verletzungsbedingt pausierten Spielen stand die Nummer 1 der Eispiraten wieder im Tor. Spürte man auf den Rängen anfangs den Respekt voreinander, denn kein Team konnte sich hier einen Vorteil erspielen, tauchte Olsen nach einem Fehlpass der Eispiraten plötzlich allein vor Shilin auf und traf den Pfosten, um dann per unmittelbaren Nachschuss den zurückspringenden Puck verwandelte. Damit schlug das Momentum auf die Seite der Nordhessen, Kassel drückte gleich weiter und Oleg Shilin musste mehrfach sein Können zeigen. Die wohl größte Chance entschärfte er, als Weiß nach Zuckerpass der Huskie-Abwehr allein auf ihn zufuhr. Die Eispiraten fingen sich wieder und es wirkte, als hätten die Eispiraten das Gegentor gut verdaut und versuchten nun ihrerseits wieder offensiv zu agieren. Ladislav Zikmund kam in zentraler Position zum Abschluss, aber Hufsky hielt, kurz darauf verpasste Hayden Verbeek aus spitzem Winkel den Ausgleich. Der nächsten Chance durch Kanninen in dieser Druckphase folgte ein Tor zum Verlieben – Colin Smith mit dem Zuckerpass auf Tobias Lindberg und der vollendete zum 1:1. Die mitgereisten Eispiratenfans feierten ein Traumtor 23 Sekunden vor Drittelende und den durchaus verdienten Ausgleich zur Pause.
Dirty Goal bringt Führung
Kassel kam druckvoll zurück aus der Pause und durfte sofort mit einem Mann mehr agieren, Sören Sturm checkte seinen Gegner zu ungelenk in die Bande und erhielt die erste Strafe des Spiels. Kurz darauf kam Weiß mit der Chance, aber einmal mehr war Oleg Shilin auf dem Posten, kurz darauf schoß Faber knapp vorbei. Die Eispiraten antworteten mit einem ganz kuriosen Tor, eine Bogenlampe und der Puck landete im Kassler Kasten, Mario Scalzo gab dem Puck noch die entscheidende Richtungsänderung, nach Videobeweis – die Frage war, ob das Tor mit dem hohen Stock erzielt wurde – die Schiedsrichter gaben nach sicherlich schwieriger Entscheidung den Treffer! Kassel suchte die Antwort, Keck kam mit Geschwindigkeit ins Drittel, Oleg Shilin hielt jedoch. Doch Crimmitschau spielte konzentriert, wenn Kassel zum Schuss kam, dann eher von außen. Die Westsachsen ließen die Huskies laufen und kamn immer wieder im eigenen Drittel an den Puck. Gegen Ende des Drittels kam nochmals eine Druckphase der Huskies auf, hier bremste Valenti sein Team jedoch selbst aus, nachdem er einem Eispiraten ein Bein stellte. Und so musste der Spitzenreiter, der im zweiten Drittel keine Mittel und Wege fand mit dem Rückstand in die zweite Pause gehen.
Mit 3 Punkten Playoff-Heimrecht (so gut wie) gesichert
Kassel kam angestachelt aus der Kabine und beglückte seine Fans gleich mit einem frühen Tor, – MacAuley in seinem ersten Spiel für die Huskies bekam zu viel Platz und platzierte seinen Schuss gegen den chancenlosen Oleg Shilin. Crimmitschau geriet unter Druck und bekam Strafen, zuerst gegen Lucas Böttcher, der im Angriffsdrittel etwas zu übermütig in den Zweikampf ging und Max Balinson mit der nächsten Strafe in einer Verteidigungsaktion. Kassel versucht es mit allen Mitteln, doch außer einen Pfostenschuss von Valenti kam in beiden Überzahlspielen nicht heraus. Und die Westsachen, die finden in der aktuellen Situation offenbar immer Mittel und Wege, Felix Thomas schoss einfach mal in Richtung Tor und Justin Büsing drückte den Nachschuss über die Linie. Ab da waren die Eispiraten wieder voll im Spiel, nach Puckverlust von Kassel hätte Colin Smith mit dem Alleingang schon alles klar machen können. So blieb es weiter offen, Kassel versuchte alles, aber Crimmitschau machte die Passwege zu und wenn schon einmal ein Puck durchkam, stand ein sicherer Oleg Shilin im Kasten. Crimmitschau setzte den nächsten Nadelstich, Scott Feser wurde im Slot hart bedrängt, aber er stocherte erfolgreich nach und drückte den Puck über die Linie. Kassels Coach Subr nahm die Auszeit und seinen Goalie vom Eis, doch selbst in den letzten drei Minuten gelang dem Tabellenführer nichts mehr, weil die Eispiraten in der Mitte alles dicht machen. Mit dem 9. Sieg aus den letzten 11 Spielen gewannen die Eispiraten auch beim Spitzenreiter und festigten den 3. Platz, der nur noch theoretisch genommen werden kann.