Viele Punkte gab es 2024 noch nicht für die Eispiraten, von hinten rücken den Westsachsen Freiburg, Bad Nauheim, Weisswasser und Krefeld auf die Pelle, während nach vorn die Top 5 enteilen, darunter auch der Gegner EV Landshut, dem man dahingehend wichtige Zähler abnehmen konnte. Punkten ist an diesem Wochenende quasi Pflichtprogramm und am besten sollte es damit im Heimspiel losgehen…
Läuferisch starke Landshuter geben zunächst den Ton an
Die Gäste erwischten im eiskalten Sahnpark den besseren Start. Vor der für ein Januarspiel erfreulichen Kulisse von über 2200 Zuschauern profitierten die Landshuter dabei ein ums andere Mal von Stock- oder Abspielfehlern der Crimmitschauer Defensive. Kornelli, Zucker und vor allem Cameron, der alleine auf Oleg Shilin zufuhr, scheiterten aber allesamt am Eispiratengoalie. Bei der größten Chance der Niederbayern wäre dann aber auch der vielarmige Shilin geschlagen gewesen, aber Landshut traf nur den Pfosten statt das leere Tor. Gegen Ende des Durchgangs kamen dann allerdings die Hausherren besser ins Match, und Dietl bekam auch ordentlich Arbeit, ohne sich aber überwinden zu lassen.
Eispiraten kämpfen sich ins Match und treffen
Den Mittelabschnitt starteten die Hausherren in numerischer Überzahl, konnten aber kaum genug Druck entwickeln, um sich Chancen zu erarbeiten. Trotzdem gelang es den Rot-Weißen, das Momentum des Spiels immer mehr an sich zu reißen. Zunächst verteidigten die Gäste aber weiterhin gut und hielten Dietl die ganz gefährlichen Schüsse vom Leib. Nach einem mißglückten Ausflug Shilins hätte das Ganze wieder zurück kippen können, aber auch Kornelli schaffte es nicht, das leere Tor zu treffen, und verzog knapp. Crimmitschau zeigte sich danach noch einmal für kurze Zeit verunsichert, einige Abspielfehler später fingen sich die Rot-Weißen aber wieder und belohnten sich mit dem 1:0. Kapitän Mario Scalzo verzögerte den Schuss von der blauen Linie geschickt, bis Kanninen und Walsh einen schönen Screen bildeten, und der Puck schlug hinter Dietl, der keinerlei Sicht mehr hatte, ein. Ein weiteres Powerplay nach Strafe gegen Kornelli hätte durchaus das 2:0 bringen können, zumindest sah es wesentlich besser aus als das zu Beginn des Drittels. Aber noch hielt sich Dietl schadlos. Daß auch Landshut Überzahl kann, davon konnten sich die Zuschauer dann in der 40. Minute überzeugen. Aber mit einem starken Shilin und etwas Glück brachte man die knappe Führung in die Pause.
Endlich mal eins nach Hause gebracht
Den Gästen blieben noch zwanzig Minuten, um den Ausgleich zu erzielen, und zunächst belagerten sie das Gehäuse der Eispiraten auch, jedoch ohne den immer sicherer wirkenden Shilin in Schwierigkeiten zu bringen. Und was den Bayern nicht gelungen war, das brachten die Westsachsen zustande, nämlich einen schweren Abspielfehler im Verteidigungsdrittel zu nutzen. Der an diesem Abend beste Rot-Weiße, Henri Kanninen, fing die Scheibe noch vor der blauen Linie ab, fuhr auf Dietl zu und blies den Gummi halbhoch links in die Maschen. Kurz drauf zeichnete sich dann auch die zweite Reihe der Hausherren aus. Vinny Saponari behauptete die Scheibe ganz stark und legte von hinterm Tor zurück auf den frei stehenden Thomas Reichel, der zum 3:0 einliftete. Das war zwar eine beruhigende Führung, aber angesichts der letzten Matches fühlten sich die Crimmitschauer Fans keineswegs sicher, nachdem mehrfach sichere Führungen nicht gereicht hatten zum Dreipunktesieg. Das Team sah das aber heute glücklicherweise komplett anders, keiner versuchte allein zu glänzen, niemand war sich für einen Block oder eine sicherheitshalber ins Niemandsland gechippte Scheibe zu schade, und das ist der Weg, solche Spiele nach Hause zu schaukeln. Auch ein weiteres Landshuter Powerplay brachte Oleg Shilin nicht mehr in große Verlegenheit, und so durfte der Deutschrusse nach sechzig Minuten den zweiten Shutout der Saison bejubeln. Ein ganz wichtiger Sieg, denn mittlerweile zählen die bottom four der Tabelle die Spiele, die sie noch übrig haben, um sich auf sicheres Terrain zu kämpfen. Gewinnen die oben, und dazu zählen die Rot-Weißen auf Platz 6 weiterhin, gibts kein Rankommen. Am Sonntag bei wieder erstarkenden Sprengigeln können die Eispiraten einem Verfolger den nächsten Dämpfer verpassen. Dazu wird es aber wieder der Abgeklärtheit und Disziplin des heutigen Abends bedürfen, möglichst abzüglich der anfänglichen Unsicherheiten.
Das Sonderlob des Abends geht, insbesondere nach den letzten Schiedsrichterschelten, an das Team um Bruce Becker und Kilian Hinterdobler, die die Spieler auf dem Eis das Match spielen ließen und mit klarer Linie jederzeit alles im Griff hatten.