Nachdem wir uns im gestrigen Backcheck mit den anstrengenden Verpflichtungen des Herrn Julian N.Örgelsmann beschäftigt haben, widmen wir uns nun dem Sachsenderby gegen Weisswasser und dem Debakel von Rosenheim. Folgt mir auf den Spuren zwischen Wohlfühloase und Tatort.
Um den Kontext dieses Backchecks einordnen zu können, empfehle ich dem geneigten Leser die Pressekonferenz nach dem Spiel ;).Wie Petteri Väkiparta sich sein ideales Urlaubsresort vorstellt, beschrieb der finnische Trainer der Lausitzer Füchse in der Pressekonferenz nach dem Spiel in seiner einmaligen, sympathischen Art und mit metaphorischen Vergleichen, von denen die alte Backcheckgurke noch viel lernen kann. Ich kann mir vorstellen in einer Unterhaltung mit Väkiparta liegt man am Ende gekrümmt am Boden, weil man sich den Bauch halten muss vor Lachen. Doch zurück zum Resort.
Für die gemeinsamen Freizeitaktivitäten schlug „Petteri der Lustige“ vor Holzarbeiten mit Sandpapier zu machen und was eignet sich da besser als eine Eisfläche? So entsprach der Wunsch des finnischen Dieter Nuhr in lustig ebenjene Holzarbeiten mit Sandpapier vor dem eigenen Tor „vielleicht ein bißchen mehr“ zu machen. Für die genaueren Details beraumte er an, dass in dieser Spaßzone jedoch nur Platz für liegende Personen sein dürfe. Eine Wohlfühloase zum Hinlegen mit Sandpapierschleifarbeiten klingt als könnten da Späne an ungewollte Stellen rutschen.
Laut Mischa Apel und Marc – Andre Naust verarbeiteten die Eispiraten und die Füchse eigentlich permanent alle Sticks zu Kleinholz und so hätte dies ja eigentlich dem Wunsch des Übungsleiters der Füchse entsprechen müssen, jedoch war die Interpretation der Arbeitsschutzbeauftragten scheinbar eine andere. Zahlreiche Verstöße gegen die Unfallversicherung dokumentierten Mischapel und Marc, Andre und Naust und so wurden die Strafbänke zur Liegewiese und die Eisfläche zum Kurzurlaubsaufenthalt, der sofort wieder mit einem Trip auf die Strafbank unterbunden wurde. So kommentierte Petteri in seiner eloquenten Art „25 mal 2 Minuten Strafzeit in dem Spiel. Es war eine sehr schöne Möglichkeit ein gutes Eishockeyspiel zu sehen, aber Eishockey sollte 5 gegen 5 sein.“ und selbst sein Gegenüber Jussi Tuores konnte sich ein verschmitztes Grinsen nicht verkneifen. Wenn der TÜV kommt ist es mit dem Spaß vorbei!
Wurde dann doch mal aus Versehen zwischen Videobeweisen, Strafzeiten und falsch eingeworfenen Pucks Eishockey gespielt, konnte Max Balinson in der 8. Minute das 0:1 erzielen. Tobias Lindberg erhöhte gar zur Hälfte der Spielzeit auf 0:2. Wie immer in Weisswasser schaffte man es sich, trotz Führung natürlich, um seine Arbeit zu bringen. Sowohl Oleg Shilin, als auch Henri Kanninen hatten nichts besseres zu tun, als die Strafenraterunde von Naust und Apel anzuheizen und sich eine doppelte Strafzeit wegen Beschimpfung von Offiziellen abzuholen. Im anschließenden 5 gegen 3 konnte Samuel Dove Mc-Falls auf 1:2 verkürzen und weil die Eispiraten bereits überlegten, wie man den Schiedsrichter weiter sinnlos angehen kann, bestand man stur darauf auch noch das 2:2 zu kassieren. Kristian Blumenschein vollendete hierbei trocken gegen Oleg Shilin und zum zweiten Mal an diesem Wochenende sollte sich eine Führung im Laufe des Spiels in Schall und Rauch verwandeln. Warum die Eispiraten in solchen Spielen immer denken, dass es ist, wie beim Genie mit der Zauberlampe und sie sich vorstellen sie müssen sich nur wünschen, dass die Führung Bestand haben möge, werden wir wahrscheinlich nie verstehen, aber aus einem 0:2 ein 2:2 zu machen, ist ja nur halb so schlimm wie aus einem 0:4 ein 5:4 … doch dazu später. Irgendwie schafften es die Eispiraten also einen Weg zu finden das 2:3 zu schießen und damit einen Derbysieg zu holen. Das Tobias Lindberg sich dann jedoch genötigt sah, dem Schiedsrichter noch einmal mitzuteilen, dass er auch lieber 5 gegen 5 Eishockey spielen will, führte dazu das Mischapel und Marc und Andre und Naust eine Spieldauerstrafe gegen den schwedischen Angreifer aussprachen. Wo kommen wir denn da hin, wenn Eishockeyspiele plötzlich durch Spieler entschieden werden?! Mal abgesehen davon, dass die Aktion von Lindberg so unnötig war, wie eine Pressekonferenz mit Marian Bazany.
Den traurigen Höhepunkt des zweigeteilten Backchecks erreichen wir nun also beim Spiel der Eispiraten gegen Rosenheim. Zu den bayrischen Bräuchen in Rosenheim zählt es den westsächsischen Konkurrenten in guter Regelmäßigkeit wie einen geprügelten Hund aus dem Stadion zu jagen.
In der Serie die Rosenheim – Cops gehen die Ermittler Kriminalhauptkommissar Korbinian Hofer und Kriminalhauptkommissar Ulrich Satori in guter Regelmäßigkeit auf Mordermittlungstour und die beiden Ermittler hätten es nach dem ersten Drittel nicht leichter haben können die Leiche und den Täter zu identifizieren. Wie ein Filetiermesser hatten die Eispiraten den Ochsen fachgerecht zerlegt und sich nicht mal bemüht die Leiche zu verbergen. Mit dem Tatwerkzeug in der Hand und der Zufriedenheit im Gesicht wanderte die Gaunercrew um Jussi Tuores in die Katakomben. Die gut 3.200 Zuschauer waren soeben Zeuge einer kriminellen Handlung geworden, wie sie nicht hätte eindeutiger sein können. Als Täter konnte man Hayden Verbeek und Scott Feser ausmachen, welcher sich sogar des Doppelmordes schuldig gemacht hatte. Die Eispiraten gebärdeten sich im ersten Drittel wirklich als unsympathische Gäste und machten sich der schweren Tierquälerei schuldig. Nervös zuckend sah man die ersten Petavertreter Meldungen verfassen.
Satt und zufrieden starteten die Westsachsen ins zweite Drittel und machten es sich gemütlich. Möglicherweise träumte man auch schon wieder von Petteri Väkipartas Wohlfühloase und machte es sich etwas zu gemütlich, denn plötzlich begann der zweite Teil des Serienabends – The Walking Dead. Unerklärlicherweise war der zweite Treffer des Abends durch Hayden Verbeek der Wachmacher für die Rosenheimer, welche lediglich 18 Sekunden brauchten um nach 0:4 auf 1:4 zu verkürzen. Als Reid Duke gar auf 2:4 verkürzte ging den Eispiraten so langsam auf, dass der Bulle sich noch im Rinderwahn bewegte. Einen wild gewordenen Bullen aufzuhalten, gelingt jedoch nur mit vereinter Manneskraft, aber diese ließen die Eispiraten sehr vermissen und so verkürzten die Starbulls auf 3:4. Möglicherweise waren sie auch irritiert von den Squadübungen der Linesperson Kriebel und Schießl, die die Anspiele beider Teams ca. 42 mal pro Anspiel wiederholen ließen – es ist eben auch wichtig seinen Gluteus Maximus zu trainieren. You got Booty!
Soeren Sturm und Ole Olleff wollten in der 45. Minute ihre Tatspuren verwischen, doch die Schiedsrichter beobachten genau die Strafen der beiden Eispiratenverteidiger und schickten sie ins Gefängnis. „Du darfst nicht über Los!“ und so bestrafte Reid Duke die Eispiratenanhänger mit dem 4:4. Der letzte Teil des Filmabends tänzelte auf einer feinen Linie zwischen Slapstick und Horror. Das frankensteinische Monster war zum Leben erwacht und sein Erschaffer blickte mit Entsetzen auf die Kreatur, die nun einen eigenen Willen entwickelt hatte. Mit Müh und Not erreichten die Eispiraten mit ihrem leck geschlagenen Kahn die Overtime, wo sie auch noch den Zusatzpunkt verspielten. Das Monster siegte, auch weil den Eispiraten nach dem 0:4 der Lebensfunke fehlte und man ungefähr mit dem Verstand einer Stubenfliege agierte. Ein unglaublich bitterer Abend, der die Moral der Starbulls nicht schmälern soll, aber der hoffentlich für so viel Wut im Bauch der Mannschaft sorgt, dass endlich im Jahr 2024 der erste volle Dreier zum morgigen Spiel der Eispiraten gegen den EV Landshut eingefahren werden kann.