Wer die meisten Assists in Spielen gegen Dresden hat und was Dreijährige mit dem Spiel in Bietigheim zu tun haben, erfahrt ihr in unserem ironischen Wochenendrückblick. Wie immer – Viel Spaß!
Wenn im Sahnpark eine blau-weiß-gekleidete Meute Einzug hält, dann kommen leider nicht irgendwelche Gardetänzer nach Crimmitschau, sondern deren bucklige Zwillinge die Dresdner Eislöwen und statt unterhaltsamen Tanzeinlagen muss man sich das Herumgeirre von Janick „Torhüterpositionverschwendener“ und Tomas „Mach doch lieber was Andres“ anschauen. Zu allem Überfluss sollte es am Spielende auch noch zu einer Kantholzattacke kommen. Wir blicken zurück.
Die Eispiraten versuchten im ersten Drittel wirklich, wirklich nette Gastgeber zu sein und luden die Eislöwen zu einem fetten Festtagsessen ein, aber einzig und allein Oleg Shilin verhinderte den Einschlag des Pucks in seinem Tor. Wie ein russischer Grinch holte er die verteilten Geschenke seiner Vorderleute aus dem Feuer. Nach 8 Minuten versuchte Dani Bindels unter Beweis zu stellen, dass er nicht bloß einen Funkemariechenauftritt hinlegen wollte, sondern frühzeitig seine Farben in Führung bringen wollte. Nach einem schönen Querpass zog der Deutsch – Niederländer (check it out, die blumige Tulpe ist in den Niederlanden geboren) aus kurzer Distanz ab, doch Shilin schien gerade noch seine Aufwärmübungen zu beenden und machte scheinbar seinen leichtesten Save. Kurz darauf, gönnte sich Shilin eine Pause von den leichten Dehnungsübungen, legte sich gemütlich auf den Boden und forderte Niklas Postel heraus ihn doch zu bezwingen. Natürlich gelang ihm das nicht, denn Shilin zog im entscheidenden Augenblick das Bein hoch und wehrte den Schuss locker ab. Wenn ich wetten müsste, würde ich behaupten Shilin hat dabei nicht mal die Augen geöffnet. Nach all diesem unschönen Gewurschdel der Ostsachsen wurde es Zeit, dass die Guten trafen und nach 14 Minuten stocherte Zikmund den Puck zu Reichel, der leitete weiter auf Saponari und weil Schwendener einmal so cool sein wollte wie sein Gegenüber, aber er eben Schwendener ist, ließ er den Puck von Saponari passieren. Sappalot, das war dann doch ein wenig überraschend. Nur zwei Minuten später präsentierten sich die Eispiraten in der Verteidigung ungefähr so konsequent wie die 47 – Jährige Mutti bei den Weight-Watchers. „Ja, ich zähl schon die Kalorien, aber der Hackbraten, der geht schon noch.“ und ließen Tomas Andres zum 1:1 ausgleichen.
Scheinbar schlug das den Eispiraten dann doch ganz schön auf den Magen und man präsentierte sich im zweiten Drittel wesentlich gefälliger. Das Momentum war nun deutlich ausgeglichener und hätte Hayden Verbeek in der 30. Minute nicht einen kurzen „Dresdner“ gebaut und Scalzo zu einer Strafe gezwungen, wäre man wahrscheinlich sogar in Führung gegangen. So musste man zum zweiten Mal an diesem Abend das Geblöke der Sprengigelfraktion anhören, als diese zum 1:2 in Überzahl vollendeten. Scheinbar tritt bei den blau – weißen Elsas aus dem Elbtal immer dann die Brunftzeit ein, wenn deren Spieler mal aus Versehen etwas richtig machen. Dann tritt sowohl bei den männlichen (sofern es diese gibt), als auch bei den weiblichen Stachelschweinabominationen (na? Wieder was gelernt?!) der Milcheinschuss ein und sie jaulen ihr Sprengigelrülpsen durch die Gegend. Dass das nicht so bleiben konnte, erkannte Dominic Walsh zum Glück und legte clever auf Balinson zurück, der auf das Alpaka im Tor schoß, den scheinbar noch nie ein Gedanke belastet hat und der den Ausgleich der Eispiraten gütig passieren ließ.
Und weil Janick Schwendener einmal im Alpakamodus war, ließ er zu Beginn des letzten Drittels den Schuss von Tobias Lindberg in den Winkel auch ohne irgendeine Gegenwehr passieren. Schwendener dürfte damit bisher die meisten Assists für Eispiratentore eingeheimst haben. Wir wollen dich trotzdem nicht bei uns. Doch so genial der Treffer von Lindberg war, so schmerzhaft war sein Pass in den Slot 10 Minuten später, den Smith für die Offensive verarbeiten sollte. Leider wieselte sich Adam Kiedewicz in den Passweg und überwand Oleg Shilin ins kurze Eck zum 3:3 und auch wenn die Eispiraten alles versuchten den Siegtreffer zu erzielen – er sollte an diesem Abend den Funkemariechen gelingen. In der 65. Minute dachte Vinnie Saponari zu offensiv und ließ Scalzo und Thomas in der Defensive allein zurück. Garrett Pruden sagte danke und erzielte den 3:4 – Siegtreffer für die Miezekatzen. Vor Wut zerhämmerte Oleg Shilin seinen Schläger am Tor und traf dabei unglücklich Vinnie Saponari ins Gesicht. Dieser sackte sofort zusammen und musste ärztlich behandelt werden.
Ein durchaus kurioses Spiel sollten die Zuschauer zum Sonntagabend in Bietigheim verfolgen können. Drei nicht gegebene Tore sorgten für einiges an Gesprächsbedarf. Hier kommt die Aufarbeitung.
Bereits nach wenigen Sekunden erzielten die drangvollen Bietigheimer das vermeintliche erste Tor doch die beiden Schiedsrichter hatten das Spiel bereits abgepfiffen. Schneider rutschte der Puck nach diesem Pfiff ins Tor, doch das zu gebende 1:0 für Bietigheim wurde verwehrt. Christian Schneider schüttelte sich nach diesem Schreck kurz und sollte für den Rest des Abends eine fehlerfreie Partie abliefern. Etwas überraschend erzielten in der 7. Minute die passiven Eispiraten das 0:1 in Form von Max Balinson. Schlenzer von der blauen Linie, Screen, dingeling. So einfach kann es gehen. So nach und nach arbeiteten sich die Eispiraten in die Partie und wäre nicht wenige Sekunden vorher das Drittel abgelaufen gewesen, hätte es gar 0:2 für die Eispiraten stehen können. Doch mit dem Selbstbewusstsein eines Chihuahuas, der sich einem Rottweiler entgegen stellt, erörterten Cespiva und Neutzer den Eispiraten, dass das Tor nicht mehr in der Zeit erzielt wurden.
Normalerweise bevorzuge ich selbstbewusste Schiedsrichter, die beiden Mannschaften eine klare Orientierung geben und was für eine bessere Orientierung kann es geben, als ein 0:2 für die Eispiraten? Ladidada überwand Doubrawa nach schöner Vorarbeit von Smith und Balinson und ermöglichte in doppelter Überzahl etwas Beruhigung für die Eispiraten. Da war dieses Selbstbewusstsein noch gut. Allerdings gibt es einen Unterschied zwischen Selbstbewusstsein und Selbstüberschätzung. Nun ist ein kleiner Ausflug notwendig um das weitere Spielgeschehen zu verstehen:
Manchmal hätte ich gern das Selbstbewusstsein eines Dreijährigen. Diesen Baum umstoßen? Kann ich! Einen Dinosaurier hoch heben? Kann ich! Einmal um die Welt rennen? Bin schon wieder zurück! Genau dieses unglaubliche Selbstbewusstsein bewiesen die Schiedsrichter dann beim vermeintlich dritten Tor der Eispiraten, welches unrechtmäßig aberkannt wurde. Selbstzweifel? Ist das eine Gebäcksorte? Wer dieses Selbstbewusstsein garantiert noch in sich trägt, ist Hauptschiedsrichter Neutzer, welcher zum zweiten Mal an diesem Abend den Eispiraten ein Tor verwehrte. Nicht nur, dass er es nicht mal für nötig hielt den Treffer von Lindberg noch zu überprüfen, er war sich sogar so sicher, dass er es nicht für notwendig erachtete irgendwem die Situation zu erklären. Den Eispiratenfans schwante Böses als Alexander Preibisch nur drei Minuten später auf 1:2 verkürzte. Tamas Kanya hätte sich wenige Zeigerumdrehungen später fast auf die Strafbank befördert, als er einen Bietigheimer der mit dem Kopf voran zur Bande stand in die Bande knallte. Da die Schiris aber eben sehr selbstbewusst waren, gab es hier keine Strafe. Genauso wenig beim Ellbogencheck von Jack Doremus gegen Justin Büsing. Das Spiel wurde nun weitgehend laufen gelassen und so kam es immer wieder zu Nickligkeiten.
Im letzten Drittel erzielte Dominic Walsh seinen 100. Treffer im Eispiratentrikot und stellte den alten Abstand wieder her. Die Steelers rannten noch einmal mit Mann und Maus an, doch Hayden Verbeek sollte in der 59. Minute den Deckel zum 1:4 für die Eispiraten drauf machen. Ein ungewöhnliches Spiel fand so sein Ende und die Eispiraten schlossen ohne weitere zerschossene Spieler und mit drei Punkten mehr auf dem Konto den Spieltag ab. Bereits am Freitag, den 15.12.2023 20:00 Uhr kommt es zum Rückspiel gegen den DEL – Absteiger aus Bietigheim.