Wenn ein DEL-Absteiger zur Hälfte der Saison die meisten Tore der Liga geschossen hat, aber trotzdem auf dem letzten Platz steht, dann ist in der Zusammenstellung der Mannschaft durchaus viel schief gegangen. Trotzdem haben sich die Steelers mehr und mehr gefangen in den letzten Spielen und kommen so langsam in Fahrt und unterstrichen mit einem 7:2-Auswärtssieg am vergangenen Freitag in Kaufbeuren ihre Ambitionen auf das Spiel gegen Crimmitschau.
Glückliche Führung zur Pause
Die Eispiraten taten sich schwer im ersten Drittel gegen drängende Steelers und bereits nach wenigen Sekunden war der Puck im Tor der Eispiraten, Christian Schneider bekam die Beine zwar schnell zusammen, doch einen Augenblick später rutschte der Puck ins Tor. Dieser Augenblick jedoch reichte, dass die Pfeife des Hauptschiedsrichters ertönte und der Treffer damit keine Anerkennung fand. Die Eispiraten fanden etwas besser ins Spiel, die dritte Reihe um den auffälligen Hayden Verbeek beschäftigte die Steelers in deren Drittel, der bereits im Wechsel aufs Eis gekommene Max Balinson schickte einen straffen Schuss aufs Tor, bei verdeckter Sicht schlug der Puck hinter Doubrawa zum 0:1 ein. Die Steelers setzten die Eispiraten danach immens bereits im Verteidigungsdrittel unter Druck und zwangen die Crimmitschauer immer wieder zu Fehlern. Doch die Führung sollte bis zum Drittelende dank Christian Schneider im Tor Bestand halten. Und wäre das Drittel nur eine Sekunde länger gewesen, dann wäre es sogar eine 2:0-Führung gewesen, doch der Treffer in den Winkel wurde auch hier zurecht nicht gegeben.
Statt 0:3 steht es 1:2
Das zweite Drittel kamen die Eispiraten deutlich besser aus der Kabine, der Kampf wurde angenommen und so war es eine Frage der Zeit, dass das nächste Tor fallen sollte. Ladislav Zikmund nahm den Abpraller von Doubrawa dankend an. Was sich aber die Schiedsrichter beim klaren 0:3 durch Tobias Lindberg dachten, wissen diese nur selbst. Der Stürmer nahm den Puck im Slot mit den Schlittschuhen an undbeförderte diesen mit dem Schläger ins Tor. Schiedsrichter Neutzer erkannte das Tor aber nicht an, hier wäre der Videobeweis zwingend gewesen, doch auch dies ließ er weg. Und so war es auf der Gegenseite Preibisch, der den Pass von Doremus vor das Tor bekam und aus dem Slot zum 1:2 verkürzte. Die Eispiraten zeigten aber im weiteren Verlauf ein starkes Drittel, umso schwächer die Leistung der Schiedsrichter, die viel laufen ließen und einen sehr fragwürdigen Blindsidehit von Doremus gegen Justin Büsing ungestraft ließen. Bietigheim wirkte frustriert und versuchte sich mit unfairen Aktionen ins Spiel zu arbeiten. Defensiv verkauften sich die Piraten aber sehr gut, so dass die Führung zur nächsten Pause Bestand halten sollte.
Dominic Walsh mit seinem 100. Treffer im Eispiratentrikot
Das letzte Drittel begannen die Eispiraten konzentriert und beruhigten das Spiel, brachten sich aber dennoch in Bedrängnis, denn völlig unnötig spielte Thomas Reichel den Puck über die Bande und bekam zwei Minuten Spielverzögerung. Das anschließende Powerplay waren die Steelers aber behäbig und wurden von immer auf deren Füßen stehenden Eispiraten gestört, die Westsachsen machten den Spielaufbau mit starken Defensivspiel zunichte. Crimmitschau lauerte auf Konter, doch konnte sich kaum klare Torchancen erarbeiten. Und so brachte eine spielerische Lösung die Vorentscheidung, Tobias Lindberg kam von links und passte auf Colin Smith, der leitete mit tollem Auge weiter zu Dominic Walsh und der vollendete aus dem Slot zum 1:3 und für sich persönlich zum 100. Treffer im Trikot der Eispiraten. Die Steelers kamen jedochnochmal, aber zu ungenau und bekamen weiter kaum Räume von den Westsachsen geboten. MacDonald versuchte es aus kurzer Distanz, doch auch hier war Christian Schneider der starke Rückhalt.Die Eispiraten konzentrierten sich aufs Kontern und hielten die Zonen dicht, so dass kaum Raum für die Mannschaft aus dem Ellental zu Stande kam. Danny Naud nahm Doubrawa früh vom Eis, Bietigheim feuerte nochmal aus allen Rohren, doch letztlich war es Hayden Verbeek, der den Puck eroberte und zum 1:4 ins leere Tor vollendete. Die Eispiraten fingen sich nach einem müden ersten Drittel und einem aberkannten Tor und sicherten sich durch eine konzentrierte Leistung die wichtigen drei Punkte.