Eine souveräne Leistung der Eispiraten vor 10 Tagen im Allgäu bescherte hochverdiente 3 Punkte, ehe die Westsachsen nach dem vergangenen Wochenende mit einem überschaubaren Spiel gegen Rosenheim und einer starken Auswärtspartie in Krefeld mit nur einem Punkt da standen. Im Klartext hieß das für die Mannen um Jussi Tuores, im Heimspiel gegen Kaufbeuren wieder zu punkten, denn Punktverluste werden in dieser engen Tabelle der Liga schnell zu einem Tabellenplatz führen, den man nicht so gern inne haben möchte…
Das Powerplay als Einstiegshilfe
Die Gäste, die ohne Topscorer Blomqvist angereist waren, versuchten schnell, mit aggressivem Forecheck den Crimmitschauer Spielaufbau zu stören, gingen dabei in Person von Nachverpflichtung Saari etwas zu rabiat zu Werke. Der Finne hatte es sich gerade auf der Strafbank gemütlich gemacht, da durfte er auch schon wieder aufstehen: Max Balinson hatte von der blauen Linie abgezogen und dem ohne all zu viel Sicht agierenden Fießinger das 1:0 eingeschenkt. Das spielte den Westsachsen sichtlich in die Karten. Wirkten sie anfangs doch etwas überrascht angesichts von bis zu fünf gleichzeitig den Puck jagenden Rot-Gelben, brachte der Führungstreffer Sicherheit in die Aktionen. Gleich recht, als auch bei Powerplay Nummer 2 nach knapp 14 Minuten das Rezept „Balinson von der blauen“ hervorragend funktionierte. Diesmal hatte Goldhelm Tobias Lindberg die Kelle reingehalten und unhaltbar abgefälscht. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Rot-Weißen alles im Griff. Aber im Eishockey gehts schnell, und als nach 17 Minuten Micke Saari Christian Schneider bei freier Sicht im kurzen Eck überraschte, war Kaufbeuren wieder in der Partie.
Kaufbeuren dreht die Partie
Kurz nach Beginn von Drittel 2 legten die Gäste dann sogar den Ausgleich nach: auch hier sah Schneider wieder etwas unglücklich aus, wieder konnte der Joker bei freier Sicht im kurzen Eck zuschlagen, diesmal war es Spurgeon. Die Allgäuer übernahmen damit das Ruder auf dem Eis und erwiesen sich den kompletten Mittelabschnitt über als gefährlicheres Team. Auch weitere Überzahlsituationen für die Hausherren änderten daran nicht viel, und so war es fast eine Frage der Zeit, bis das 2:3 fiel. In einem 5-3-Powerplay nutzte Thiel die Chance und traf aus der Halbdistanz in den Winkel.
Crimmitschau dreht zurück und siegt
Man merkte den Eispiraten die Verunsicherung ein wenig an, ein weiteres punktloses Spiel nach dem wenig ertragreichen Wochenende drohte. Aber die Rot-Weißen bissen sich zurück in die Partie, drängten Kaufbeuren immer weiter hinten rein und kreierten einiges an Chancen. Fießinger behielt aber (noch) die Oberhand. Dominic Walsh war es letztlich vorbehalten, den überfälligen Ausgleich im Nachschuss zu erzielen. Und wieder war es Max Balinson, der sich ein Herz gefasst hatte und den Puck von der blauen Linie aufs Tor gebracht hatte. Nun wollten die Gastgeber den ganzen Kuchen und versuchten nachzulegen. Und wieder half ein Powerplay. Colin Smith hielt linksaußen die Scheibe, wartete auf den richtigen Zeitpunkt und servierte die Scheibe dann punktgenau auf die schon im richtigen Winkel eingedrehte Kelle von Tobi Lindberg – 4 zu 3. Und diesen Vorsprung brachten die Rot-Weißen relativ unbedrängt nach Hause, nur einmal musste Schneider noch ernsthaft eingreifen, als er stark einen 2-auf-1-Konter entschärfte.