Welche Fehler die Schiedsrichter am Wochenende machten und warum man mit lediglich einem Tor am Wochenende trotzdem zufrieden sein kann. All das und noch viel mehr in unserem neuesten Backcheck.
Auch drei Tage nach der Partie gegen die Starbulls aus Rosenheim ist der Ärger für mich über Hauptschiedsrichter Kannengießer noch nicht verflogen. Nicht nur eine einseitige und inkonsequente Regelauslegung sticht dabei ins Auge, sondern ein schadhaftes Verhalten für den Sport. Es wäre ein Leichtes den berechtigten Sieg der Rosenheimer anzuerkennen. Es wäre ein Leichtes zu sagen „Rosenheim ist uns aber so richtig auf den Sack gegangen und hat uns den Zahn gezogen.“ und ich hätte es mit einem Lächeln getan, denn ich finde es überhaupt nicht schwierig die Leistung der Starbulls anzuerkennen. Das Team tat, was es tun musste, um als Aufsteiger auswärts beim Tabellenzweiten nach einem frühen Rückstand zu bestehen. Das sind so viele anerkennenswerte Sachen in einem Satz – getan was getan werden musste. Als Aufsteiger. Auswärts. Beim Tabellenzweiten. Nach einem frühen Rückstand. Dafür gebührt den Bullen uneingeschränkt Anerkennung. Gerade als Crimmitschauer hätte man vor 3-4 Jahren genau dieselbe Taktik gutgeheißen und wäre mit den zwei Punkten stolz nach Hause gefahren. Dies sei den Rosenheimer Fans und Spielern auch absolut gegönnt. Noch einmal – Sie taten, was sie tun mussten, um als Aufsteiger beim Tabellenzweiten nach einem frühen Rückstand zu bestehen. Ein Team, was bei der offensivstärksten Mannschaft der Liga lediglich einen Treffer zulässt und siegreich nach Hause fährt, hat so viel richtig gemacht und so hart gearbeitet, dass man nur den Hut vor dieser Leistung ziehen kann.
Am Ende unterhält man sich aber leider nur über die Schiedsrichterleistung oder nennen wir das Kind doch beim Namen – Nichtleistung. Während im ersten Drittel konsequent nichts gepfiffen wurde, pfiff man im zweiten Drittel nahezu alles, aber einseitig und inkonsequent. In meiner sozialarbeiterischen Bubble würde ich möglicherweise noch reframen, dass die Einschätzung der Spielszenen kreativ war und dass der Daniel da ganz bestimmt auch gut aufgepasst hat. In meiner Bubble als Eishockeyfan bleibt mir nur zu sagen, dass die Streifenhörnchen ihren Job schlecht gemacht haben. Von der 21. Minute bis zur 30. Minute wurden konsequent die Crimmitschauer Spieler auf die Bank geschickt. Dies kann man als Linie bezeichnen, oder hinterfragen, warum ein Max Balinson nach einem Crosscheck GEGEN ihn für zwei Minuten auf die Bank darf. Warum Rosenheim mit 7 Spielern auflaufen darf und die Crimmitschauer bei 6 Mann eine Strafe bekommen. Natürlich kann man jetzt behaupten der Schiedsrichter habe es nicht gesehen, allerdings fragt man sich, was er denn überhaupt gesehen hat. Nicht nur, dass für die Linesperson weder Abseits noch Icing zu existieren schien, nein Kannengießer fuhr als wandelndes Kuriositätenkabinett übers Eis. Im dritten Drittel schien die Pfeife wieder verstopft zu sein, bis zur Crunchtime, aber da schickte Pannenschießer aus Versehen einen Rosenheimer mit raus in einer sonst so fehlerfreien Leistung FÜR Rosenheim. Da hat der Daniel nochmal Glück gehabt, dass Pasanen nicht einen Zusatzbericht anfertigen ließ. Peta stand auch schon nahezu bereit, wegen Tierquälerei eine Anzeige zu starten. Kühe sind Freunde Daniel.
Machen wir uns dennoch nichts vor – die Leistung der Eispiraten reichte an diesem Abend einfach nicht. Nach 27 Sekunden schien es ein erfolgreicher Abend zu werden, aber den Rest des Abends fiel den Crimmitschauer zu wenig ein, um nachzulegen. Der Ausgleich in der 23. Minute durch Reiter war verdient und der Siegtreffer in der 65. Minute am Ende hart erarbeitet und für diese Arbeit belohnten sich die Bayern.
Wie geil Eishockey sein kann, durften die Fans dafür am Sonntag erleben. Die Schiedsrichter ließen beide Mannschaften größtenteils spielen und es entwickelte sich ein rasantes, körperbetontes, emotionales Eishockeyspiel.
Beide Teams zeigten in der Offensive einige hervorragende Aktionen, doch sowohl Bick, als auch Shilin zeigten, dass sie Meister ihres Fachs sind. Auch wenn ein Kevin als Maskottchen mehr Diagnose als Motivator ist, zeigten die Pinguine ein hochklassiges Spiel.
Über drei Drittel entwickelte sich ein Schlagabtausch auf höchstem Niveau und wie hoch die Emotionen kochten, bewies Alexander Weiß nach Verletzung von Josh MacDonald zu Beginn des dritten Drittels. Der Rohrspatz im Pinguinkostüm belöffelte minutenlang die Eispiratenspieler. Dabei geriet seine sauber zurecht gelegte Föhnfrisur ganz durcheinander und weil sein Haarspezialist auf der Bank schon ganz blass um die Nase war, wanderte der Oberkevin endlich zurück auf seine Bank und ließ sich erstmal Prince Charming – like die Haare machen. Zum eigentlichen Unglücksraben MacDonald fällt mir gerade bloß ein Old MacDonald – Lied ein … old MacDonald had no clue … oder so. Ironie beiseite – natürlich möchte ich nicht, dass sich ein Spieler schwer verletzt und auch ich wünsche Josh MacDonald eine schnelle und komplette Genesung. Am Ende bewiesen die Pinguine noch einmal Herz und Mut, als man sich knapp 3 Minuten in Unterzahl den Eispiraten entgegenstellte, denen an diesem Abend kein Treffer gelingen sollte. Doch heute ist nicht aller Tage, wir kommen wieder keine Frage und das nächste Mal zimmern wir dem Bick wieder 8 Dinger in die Bude.