Eine wettermäßig trübe Woche mit eitel Sonnenschein in den Gesichtern der Eispiratenfans geht zu Ende. Nach dem 6-Punkte-Wochenende gab mit den Starbulls Rosenheim der Aufsteiger nach knapp 7 Jahren wieder seine Visitenkarte im Sahnpark ab. Das letzte Spiel im Sahnpark am 11.04.2017 war damals auch das letzte Spiel in der DEL 2 für den Traditionsverein aus dem Alpenvorland, der mit seinen fantastischen Anhang endlich wieder zurück in der schönsten Liga der Welt ist. Und die Starbulls sind sicherlich gekommen, um zu bleiben, die Eispiraten durften das bereits im Rosenheimer Eisstadion am 8. Spieltag spüren…
Blitzstart nach Maß
Nur ein paar Sekunden dauerte das Spiel, da landete die Scheibe krachend nach Schuss von Thomas Reichel bereits am Pfosten und nach nur 27 Sekunden durfte der rot-weisse Anhang im Sahnpark jubeln, nach Geniestreich von Vincent Saponari war es Ladislav Zikmund, der das frühe 1:0 erzielen konnte. Nach dem perfekten Auftakt für die Eispiraten bestimmen Zweikämpfe das Spiel und die Gäste versuchten meist erfolgreich, den Spielaufbau der Eispiraten schon im Keim zu ersticken. Allerdings ging beim Aufsteiger nach vorn so gut wie nichts, so dass Oleg Shilin nur fünf Schüsse im ersten Drittel auf sein Tor bekam, sein Gegenüber Pöpperle musst ebenso wenig eingreifen, durch die defensive Spielweise seiner Vorderleute kam auch von den Eispiraten kaum eine Scheibe aufs Tor, so dass es beim knappen 1:0 für die Westsachsen zur Pause blieb.
Strittige Strafe bringt Rosenheim den Ausgleich
Eine zähe und nicht wirklich sehr ansehnliche Partie bekamen die 2241 Zuschauer im Sahnpark im zweiten Drittel zu sehen. Die Gäste aus dem Alpenvorland spielten ein wirklich unangenehmes Eishockey, imer eng am Mann, keine Luft zum Atmen lassend standen die Starbulls den Westsachsen bildlich gesehen mit den Schlittschuhen in den Hacken, was den Eispiraten nicht schmeckte. Das im ersten Drittel eher unauffällige Schiedsrichterduo sprach bereits nach knapp einer Minute eine strittige Strafe gegen Oleg Shilin aus, der im Abwehrversuch gegen Stretch offenbar dessen Schläger zwischen die Schoner bekam und Schiedsrichter Kannengießer dies als Behinderung des Stürmers wertete. Und diese Strafe wussten die Gäste schnell zu nutzen, Reiter zielte genau ins Kreuszeck und erzielte den Ausgleich, Streu verdeckte hierbei dem Goalie clever die Sicht. Leider rückte das Team Stripes um den gebürtigen Rosenheimer Kannengießer, dessen Ansetzung zu diesem Spiel zumindest diskussionswürdig sein sollte, immer mehr negativ in den Focus, zum Beispiel übersahen sie bei angezeigter Strafe gegen Crimmitschau erst ganze sieben Rosenheimer auf dem Eis, danach stellte Kannengießer nach Crosscheck von Stretch gegen Max Balinson kurioserweise beide vom Eis, ehe dann auf Seiten der Westsachsen richtig zu zählen und eine Strafe wegen zu vielen Spielern auf dem Eis auszusprechen. Die einseite Regelauslegung brachte die Zuschauer natürlich in Rage, gellende Pfiffe gingen durch den Sahnpark und begleiteten beide Teams mit einem nicht unverdienten Unentschieden in die zweite Pause.
Gäste entführen zwei Punkte aus dem Sahnpark
Die unkonstante und mit kurioser Regelauslegung praktizierte Spielführung der Schiedsrichter setzte sich leider auch im letzten Drittel fort. Zum Unmut von Jussi Tuores blieb eine zweimalige Verwarnung gegen die Rosenheimer wegen unkorrektem Anspiels ungeahndet, hier hätte es zwei Minuten geben müssen. Auch Fouls wurden auf beiden Seiten vorerst weitestgehend übersehen oder ignoriert, doch nachdem Reichel von Laub in die Bande gecheckt wurde und der Pfiff erneut ausblieb, unmittelbar danach aber Max Balinson wegen einer ähnlichen Situation (berechtigt) zwei Strafminuten erhielt, kochte der Sahnpark einmal mehr. Erst recht, als Henri Kanninen nach angezeigter Strafe gegen Daxlberger wieder zeitgleich raus musste. Leider rückte damit das Sportliche der ohnehin zähen Partie in den Hintergrund. Beide Teams agierten im letzten Abschnitt zwar offensiver, konnten aber auch nach 60 Minuten nichts Zählbares mehr erreichen, so dass das Spiel in die Verlängerung ging.
Hier setzte sich das Abtasten beider Teams fort, schnelle Spielzüge waren eher Mangelware. Tobias Lindberg setzte sich in der besten Spielsituation super durch, passte auf Henri Kanninen, doch Pöpperle und alle seine Mitspieler verhinderten gemeinsam den Treffer. 43 Sekunden vor dem Ende der Verlängerung sah Laub den freien Daxlberger und der überwand Oleg Shilin mit einem straffen Schuss zur Entscheidung.