Aus dem Stand heraus 6 Punkte haben die Eispiraten nach der Länderspielpause geholt und damit ein weiteres dickes Ausrufezeichen gesetzt, das mit dem Sieg beim Tabellenzweiten Kaufbeuren sogar noch unterstrichen wurde. Mit dem Aufsteiger aus Rosenheim kommt nun ein vermeintlich nicht so starker Gegner in den Sahnpark – aber Vorsicht!



Die bisherigen Spiele gegen ROSENHEIM/fusion_content_box]

Dass es in dieser DEL2 „leichtere“ Gegner gibt, hat der bisherige Saisonverlauf längst wiederlegt und der Blick auf die Tabelle macht das Ganze dann auch in Zahlen mehr als eindringlich. Gerade einmal 5 Punkte liegen zwischen Platz 5 und Platz 14 und selbst die Eispiraten als Tabellenzweiter haben sich erst 11 Punkte Vorsprung auf den Tabellenletzten erspielen können.

Deshalb ist es aufgrund der Ausgeglichenheit der Liga und aufgrund des Hinspielergebnisses von 3:6 aus Eispiraten-Sicht umso unerheblicher, dass die Oberbayern aus Rosenheim derzeit mit 26 Punkten und 52:64 Toren „nur“ Rang 12 einnehmen. Die Sachsen werden wieder alles raushauen müssen, um gegen die kampf- und laufstarken Starbulls bestehen zu können.

Dazu gilt es natürlich am allermeisten, die Goalies Tomas Pöpperle (12 Sp, 3.26 GT/Sp, 88.95%, 0 SO) oder Christopher Kolarz (7 Sp, 3.05 GT/Sp, 89.42%, 0 SO) zu überwinden. Der eine – Pöpperle – hat die Rosenheimer in der vergangenen Saison zum Aufstieg geführt, wird aber mit seinen 39 Jahren am Inn wohl seinen letzten Profivertrag unterschrieben haben und hat über die bisherige Saison gesehen durchaus schon zu kämpfen mit dem hohen Niveau der Liga. Ein bisschen Kampf ist es auch bei dem anderen – Kolarz – aber der steht mit seinen 22 Jahren noch am Anfang der Karriere und ist nicht umsonst beim DEL-Dauerchampion München angestellt. Wenn Kolarz´ Talent weiter ausreift, trägt da vielleicht ein künftiger DEL-Goalie aktuell das Rosenheimer Trikot.

Die Lücken vor den Goalies sollen hauptsächlich Shane Hanna (CAN, 19 Sp, 2+13), der seit 10 Jahren ununterbrochen in Rosenheim aktive Max Vollmayer (19 Sp, 2+3) sowie die in der DEL2 bestens bekannten Stephan Tramm (13 Sp, 1+4) und Denis Shevyrin (17 Sp, 0+5) schließen. Vor allem Tramm gelingt das mit der teamintern mit Abstand besten +/- Bilanz von +11 sehr souverän. Marius Möchel (11 Sp, 1+1), Hagen Kaisler (19 Sp, 0+1), Tobias Beck (4 Sp, 0+0), Christian Obu (8 Sp, 0+0) und Dominik Kolb (15 Sp, 0+0) sind die übrigen Defender.

Im Angriff schmerzt den Rosenheimer das Fehlen ihres Topscorers Reid Duke (CAN, 17 Sp, 11+5) so deutlich, dass es ohne ihn nach der Länderspielpause nur 1 Punkt gab. Der Kanadier sitzt aktuell eine Sperre ab, nachdem er Weißwassers Bettahar mit einem völlig bekloppten Stockcheck ins Krankenhaus beförderte. Eigentlich sollte Duke dafür genauso lang gesperrt bleiben, wie Bettahar ausfällt, aber die DEL2-Regelhüter konnten sich nur zu einer Sperre von 4 Spielen durchringen. An diesem Wochenende ist Duke noch gesperrt, und das ist gut so. Ansonsten verteilen sich die Offensivbemühungen der Oberbayern derzeit auf eher wenige Schultern, nämlich auf die von Lukas Laub (17 Sp, 6+8), C. J. Stretch (USA, 17 Sp, 4+10) und Manuel Strodel (19 Sp, 3+10). Glücklich schätzen sich die Starbulls, dass auch Stefan Reiter (7 Sp, 4+1) nach längerer Verletzung wieder voll angreift. Norman Hauner (18 Sp, 4+5) und Dominik Daxlberger (18 Sp, 0+1) spielen angesichts ihrer Vita noch deutlich bis sehr deutlich unter dem Radar und Tyler McNeely (CAN, 19 Sp, 3+3) wird zwar bald Rosenheimer Ehrenbürgermeister, scheint aber ähnlich wie Goalie Pöpperle seinen Zenit mit nummehr 36 Lenzen schon hinter sich gelassen zu haben. Dafür schicken sich Sebastian Streu (19 Sp, 3+6), Bastian Eckl (19 Sp, 4+4), Kevin Handschuh (19 Sp, 2+3), Sebastian Cimmermann (19 Sp, 1+3) und Marvin Feigl (14 Sp, 1+2) an, manche Fußstapfen schon gut auszufülen.

Wenn der Puck gegen die Starbulls morgen auf das Eis fällt, sind die Westsachsen hoffentlich vom Hinspiel ausreichend motiviert, um die damals entstandene Scharte wieder auszuwetzen. Ziemlich überrumpelt haben die Rosenheimer die Tuores-Schützlinge beim Gastspiel am Inn – und das soll sich nicht noch einmal wiederholen. Die starken Heimspielauftritte in der bisherigen Saison und auch die aktuelle Form der Eispiraten lässt die Favoritenrolle in dieser Partie eher bei den Westsachsen vermuten. Wert bekommt das Ganze aber nur, wenn diese Rolle auch mit Leben gefüllt wird.