Punkt gewonnen oder zwei verloren? Das erste wohl, denn nach einem 0:3-Rückstand bis zur 54. Minute ergattern sich die Crimmitschauer durch viel Kampf in Freiburg noch einen Zähler. 3:4 (0:1, 0:0, 3:2, 0:1) musste man sich aber schließlich in der Verlängerung – hier leider sehr unnötig – geschlagen geben.
Die Eispiraten, die ohne Sturm, Verbeek, Feser und nur mit einem Förderlizenzspieler (Khaidarov) personell spürbar dezimiert waren, brauchten wie üblich ein paar Minuten, um sich die Busbeine nach der langen Fahrt freizulaufen, konnten dann aber zügig erste Angriffe kreieren. Insgesamt neutralisierten sich beide Teams jedoch weitgehend und boten den gegnerischen Angreifern wenige Gelegenheiten zum Abschluss. Wahrscheinlich wäre es zur 1. Pause auch beim leistungsgerechten 0:0 geblieben, hätte nicht die Achillesferse der Crimmitschauer wieder zugeschlagen: Unterzahl. In der 15. Minute landete ein vollkommen missglückter Befreiungsversuch bei Billich, der so viel Platz bekam, um den Schlagschuss zu platzieren wie da sonst wohl nur im Training passiert.
Mit hohem läuferischen Einsatz und stets eng am Mann kauften die Breisgauer den Eispiraten auch im Mittelabschnitt den Schneid ab. Insgesamt blieben die hellen Momente im Angriffsspiel der Crimmitschauer deshalb sehr überschaubar. Ihr leichtes optisches Übergewicht konnten die Freiburger aber ihrerseits auch nicht auf das Scoreboard bringen, hier und da war es brenzlig vor Shilin, aber die „Oh´s“ und „Ah´s“ hielten sich bei den Freiburger Angriffen auch recht in Grenzen. Es wäre demnach auch zur 2. Pause ein leistungsgerechtes und überaus unansehnliches 0:0 geblieben, wenn da nicht im ersten Drittel…
Als hätte es die ersten 40 Minuten nicht gegeben, legten die Freiburger im Schlussabschnitt plötzlich noch eine Schippe drauf, bekamen freilich aber auch die Räume, weil Crimmitschauer nach vorne einfach was machen musste und hinten offener war. Oleg Shilin hielt seine Farben mit einigen tollen Paraden im Spiel. Nach dem Powerbreak jedoch ging es ratzfatz. Erst bedankte sich Makuzki, dass er nicht angegriffen wurde und nur 23 Sekunden später schloss Hahn einen Konter ab. Auf einmal stand es 3:0 und die glücklos anrennenden Eispiraten schienen geschlagen. Denkste! Doppelschlag kann auch Crimmitschau – in der 54. Minute verkürzten Smith und Saponari binnen 24 Sekunden auf 3:2 und der unermüdliche Ladislav Zikmund glich in der 56. Minute aus. Ein wildes Schlussdrittel, in dem sich die Eispiraten dank ihrer Kampfstärke den Punkt mit der Verlängerung sicherten.
Bei 3 gegen 3 ging es hin und her, viel Klares war aber nicht dabei. Lediglich beim letzten Angriff der Hausherren schalteten die Crimmitschauer zu leichtfertig ab und luden Master zum Siegtreffer 6 Sekunden vor dem Penaltyschießen ein.