Das Kopfschütteln angesichts der Niederlage in der Lausitz – vor allem in deren Entstehung – dürfte bei den Eispiratenfans auch zwei Tage danach noch anhalten. Die Erwartungen gegen die jetzt schon wieder als Ligaprimus zu bezeichnenden Kassel Huskies dürften jedoch damit auf das Normalmaß geschraubt worden sein. Also hieß es für die Eispiraten, sich gut zu verkaufen und vielleicht für eine Überraschung zu sorgen...
Blitzschneller Konter sorgt für Führung der Eispiraten
Crimmitschau startete druckvoll, musste sich aber auf schnelle Konter der Gäste einstellen. Als die Huskies sich in der Zone der Eispiraten festsetzten, konterten plötzlich die Westsachsen blitzschnell über Hayden Verbeek, der den Konter einleitete, auf Henri Kanninen passte und dessen Rückpass wieder aufnahm und zum 1:0 vollendete. Kassel wirkte erst einmal beeindruckt, Dominic Walsh hätte nur Sekunden später nachwaschen können, doch diesmal war Maxwell auf dem Posten. Im weiteren Verlauf des ersten Drittels neutralisierten sich beide Teams, beide Goalies bekamen nur wenige Schüsse auf ihr Gehäuse, weil beide Abwehrreihen konzentriert arbeiteten. Nach 20 Minuten stand es auf Grund der verdienten Ausnutzung der besten Chance des ersten Drittels 1:0 für die Eispiraten Crimmitschau.
Eispiraten nutzen die sich bietenden Chancen
Das zweite Drittel starteten die Eispiraten ebenso konzentriert und setzten gleich den nächsten Nadelstich, ein schöner Spielzug landete letztlich bei Mario Scalzo, der aus halbrechter Position genau Maß nahm und den Puck in den Winkel hämmerte. Wenn Vincent Saponari aus gleicher Position nur Sekunden später das Tor statt den Pfosten getroffen hätte, dann wäre der Arbeitstag von Maxwell vielleicht schon beendet gewesen. So aber nutzten dessen Vorderleute das erste Powerplay für den Anschlusstreffer, Goldhelm Valenti schickte einen Hammer ins Gehäuse. Kassel gewann etwas mehr Oberhand, auch bedingt durch eine fünfminütige große Strafe gegen Ladislav Zikmund, der nach Stockcheck seitens des Schiedsrichtergespanns rausgeschickt wurde. Mit unbändigem Kampf und einem in dieser Phase bärenstarken Christian Schneider überstanden die Eispiraten diese Phase, um danach eiskalt zuzuschlagen. Denn kaum komplett nutzte Tobias Lindberg die verdeckte Sicht von Maxwell und schickte den Puck in die Maschen. Mit einer weiteren, diesmal stark umstrittenen Strafe gegen Henri Kanninen, bekamen die Hessen nochmals ein Powerplay zugesprochen und hier sorgte erneut Tobias Lindberg für Jubel im Sahnpark. Der Schwede fuhr mit Colin Smith einen Konter, umkurvte die Huskie-Spieler wie Fahnenstangen und vollendete nach Doppelpass mit Smith zum 4:1. Die Spieler des Tabellenersten waren angefressen und kurz vor der Drittelpause brannten die Sicherungen durch, so dass das Schiedsrichtergespann zwei Spieler der Huskies auf die Strafbank schickte, was für zweiminütige doppelte Überzahl der Eispiraten zum Beginn des letzten Drittels sorgen sollte.
Konzentrierte Abwehrleistung und ein starker Christian Schneider sichern 3 Punkte
Die doppelte Überzahl konnten die Westsachsen nicht nutzen, die Scheibe lief zwar gut, aber Maxwell und die Unterzahlformation der Schlittenhunde standen besser, so dass kein Treffer fallen sollte. Kassel bemühte sich zwar, das Spiel wieder an sich zu reißen, doch die Abwehr der Eispiraten arbeiteten weiter konzentriert und lauerte auf Konter. Tobias Lindberg hätte bei einem davon per Alleingang seinen Hattrick vollenden können, scheiterte aber an Maxwell. Gegen Mitte des letzten Drittels wurde Kassel tatsächlich nochmal stärker, teilweise brannte es lichterloh vor Christian Schneider, der aber sein bestes Spiel seit der Verletzung von Oleg Shilin zeigte und ein ums andere Mal starke Paraden zeigte. Und so nahmen die Eispiraten den Hessen Minute um Minute von der Uhr. Kurz vor Ende des Drittels musste Colin Smith auf die Strafbank, die Huskies nahmen Maxwell vom Eis, aber selbst da kämpften die Eispiraten um jeden Meter Eis und sicherten sich damit hochverdient 3 Punkte.