Nachdem die Eispiraten am vorigen Wochenende noch ein hammerstarkes Team waren, entwickelten sich die Mannen von Jussi Tuores in den letzten Tagen eher zum hamsterstarken Team. Wir analysieren die Spiele gegen Bad Nauheim, Freiburg und Regensburg auf gewohnt ironische Art.
Bereits nach 40 Sekunden musste Christian Schneider auch schon hinter sich greifen, denn Christopher Fischer verwandelte zum frühen 1:0. Die vierte Reihe der Eispiraten überzeugte das eher nicht so, dass dieser Spielstand richtig ist und so zog Kánya aus, um den Ausgleich zu besorgen und zu 95% darf man Támas diesen Treffer auch zusprechen, aber da er vom am Boden liegenden Justin Büsing ins Tor sprang, wurde er Büsing zugeschrieben. Im zweiten Drittel sollte es sogar noch besser werden als Ladislav Zikmund, dessen wunderschöner Bart sogar einen Mario Richer vergessen macht, zum Führungstreffer traf. Niklas Lunemann, der seine Midlifecrisis bestimmt schon mit 12 hatte, sah dabei ganz schön alt aus. Zikmund bekam den Puck dabei schön von Büsing vor’s Tor gelegt und der Zinnmann im Tor der Nauheimer krauchte ein wenig hin und her bis Zik-Zak lässig an ihm vorbei schob. Mit der Drittelpausenführung ging es dann auch in die zweite Drittelpause.
Bis 11 Minuten vor Schluss sollte diese Führung auch Bestand haben, ehe Taylor Vause aus dem Gewühl unter Schneider zum 2:2 durchschob. Das fühlte sich ungefähr so schön an, wie Kindern zuzuhören, die Weihnachtslieder singen. Man sitzt da und wartet bis die zwei Zeilen über die Lippen gestammelt sind und nickt künstlich. Zum Glück fasste Max Balinson sich ein Herz und erzielte den erneuten Führungstreffer für die Piraten und damit hätte Balinson für die Eispiraten den Deckel drauf gemacht, doch zwei Minuten vor Spielende entschied der Verteidiger, dass es sinnvoll sei einen Nauheimer in die Bande zu krachen. An sich ist das ja auch ein nachvollziehbarer Gedanke, doch diesmal eben nicht so klug. Die daraus resultierende Unterzahl führte zu einem 6 gegen 4 und 43 Sekunden vor Schluss stümperte Tim Coffmann den Puck tatsächlich noch zum Ausgleich rein. Die Nauheimer Fans schrien wieder ihr „Multi – vita – min – saft“ („Super EC Nauheim“) los und man schleppte sich in die Verlängerung, die jedoch ohne den entscheidenden Treffer vorüber ging. Da die Nauheimer die ganze Woche schon Kirchweihfest feierten, waren sie an den Glücksspielbuden einfach schon geübter und so sicherte Jordan Hickmott den Hessen auch noch den Zusatzpunkt. Eine bittere Niederlage, doch ich bin ganz optimistisch, dass die nächsten Partien gegen den Finalverlierer des Vorjahres deutlich klarer entschieden werden.
Zum Heimspiel im schönsten Stadion der DEL 2 traten die Eispiraten gegen die Breisgauer aus Freiburg an und hätte Nick Master nicht in der 51. Minute einen Penalty zugesprochen bekommen, dann wüsste wahrscheinlich nicht mal Nick Master, dass es Nick Master gibt. Der Mann der eine Ausstrahlung wie eine Blechdose hat, konnte doch tatsächlich den strittig zugesprochenen Penalty zum 2:2 verwandeln. Der vergessenswerteste Mann auf Erden bekam damit seinen einen Moment und weil Christian Schneider wahrscheinlich erstmal überlegen musste, wer dieser Mann ist, ließ er den Puck eben auch passieren. Doch eins nach dem Anderen.
Freiburg versuchte gleich zu Spielbeginn Christian Schneider aus dem Rennen zu nehmen, indem man ihn einfach mal rigoros über den Haufen fuhr. Das hatten die schwarz-weißen Häschen jedoch erkannt und so gaben sie das irreguläre 0:1 für Freiburg nicht. Die Eispiraten arbeiteten sich ins Spiel und in der 14. Minute steckte Smith zentral auf Lindberg durch und der westsächsische Eric Lindros verwandelte kühl zum 1:0 gegen Benzing.
Henri Kanninen erhöhte zu Beginn des zweiten Drittels auf 2:0 als er einen Rebound von Hayden Verbeek aufnahm und abermals an Benzing vorbei schlenzte und nun hätte man die Wölfchen ja eigentlich in den Zwinger stecken müssen, doch die kleinen Racker arbeiteten sich tatsächlich zurück ins Spiel. In der 34. Minute erzielte Karamellpopcorni Calvin Pokorny im Powerplay den Anschlusstreffer für Freiburg. Das Kleinkind im Erwachsenenformat nahm den Puck halblinks auf und schlenzte lässig an Schneider vorbei und weil die Eispiraten eben nicht konsequent weiter spielten, sollte im dritten Drittel obig beschriebener vergessenswertester Mensch der Welt sein Stündlein geschlagen sehen und tatsächlich das Spiel noch ausgleichen. Ich habe den Namen leider schon wieder vergessen.
Ein Kumpel von mir sagt bei vergebenen Chancen der Gegner immer „Ein Glück, dass die doof sind“ und zum Glück waren die Laubbläser aus dem Breisgau doof und kassierten in der Overtime nach wunderschönem Pass von Colin Smith auf Tobias Lindberg in Unterzahl noch das 3:2. So sicherte man sich immerhin diesmal in der Overtime den Zusatzpunkt, doch irgendwie sollten die 3 Punkte dieses Wochenende nicht zu Unrecht anfühlen, wie drei Punkte zu wenig …
Endlich sollte es mal wieder in die schöne Donaustadt Regensburg gehen und da man am Wochenende drei Punkte zu wenig mitgenommen hatte, wollte man diese natürlich in Regensburg zurück holen. Scheinbar hatte dies nur keiner den Eispiraten verkündet und so spielten im ersten Drittel zwar die Rot – Weißen, aber die Eisbären und nur dank eines bärenstarken und eiskalten Christian Schneider konnten die Polarpelze nicht in Führung gehen. Bei allen anderen Eispiratenspielern musste man befürchten, dass sie Angst haben, dass ihnen die Pflegestufe aberkannt wird, so behäbig bewegte man sich über das Eis.
Im zweiten Drittel schien Max Kaltenhauser dann das richtige Mittel gefunden zu haben, denn nach sauberem Aufbaupass von Schwamberger auf Gajovski, legte dieser nochmal clever in den Rückraum und überwand erstmals Christian Schneider. Der falsche bärtige, rot – weiße Tscheche hatte getroffen und so liefen die Piraten einem Rückstand hinterher. Hätte die singende Ratzekatze (Singer und Ratz als Schiris) in der 34. Minute mal nicht gepennt und wäre seinem Job nachgekommen, hätte er das Tor der Eispiraten durchaus anerkennen müssen, aber weil auch beim zweiten Mal hin schauen, die Brille immer noch beschlagen war, wurde der reguläre Treffer von Kanninen aberkannt. Wie das an solchen Tagen dann so ist, rissen die Eispiraten sich durchaus den Hintern auf, wurden aber auch immer wieder durch stark verteidigende Regensburger von nennenswerten Torchancen abgehalten und weil Jakob Weber in der 52. Minute noch einmal kurz vor Schneider abfälschte, vollendeten die Yogibären der Arktis sogar noch zum 2:0. Es hätte sogar noch schlimmer ausgehen können, aber weil Grimm, Slezak und Girduckis alle auch an der Ampel so lange warten bis es endlich rot ist, verfehlten sie das leere Tor. War ja auch eine schwierige Entscheidung. Am Freitag geht’s bereits weiter – Ochsenjagd in Bayern – gegen die Starbulls Rosenheim.