Die Hutschenreuther Eishalle fest in Crimmitschauer Hand! Nicht nur auf den mit 3.400 Fans gut gefüllten Rängen, sondern auch auf dem Eis gingen die Crimmitschauer als Derbysieger hervor und zwangen Selb mit 5:2 (1:1, 1:0, 3:1) in die Knie.
Die Eispiraten machten vom Eröffnungsbully weg einen guten Eindruck und ließen die Hausherren kaum ins Spiel kommen. Folgerichtig erzielte in der 8.Minute Hayden Verbeek seinen Premierentreffer im Crimmitschauer Trikot nach schöner Kanninen-Vorarbeit. Crimmitschau behielt Oberwasser, hatte die qualitativ viel besseren Chancen, so etwa zwei Alleingänge, aber Selb konnte sich trotzdem in der 13. Minute über den Ausgleich durch Hanusch freuen. Das Spiel beinahe auf den Kopf gestellt hätte der vermeintliche Führungstreffer der Oberfranken, der aber wegen hohem Stocks nach Videobeweis aberkannt wurde.
Im Mittelabschnitt sollte die Dominanz der Eispiraten noch deutlicher werden. Die Gäste bestimmten Puck und Gegner und hatten zahlreiche Chancen. Vollkommen verdient fiel die erneute Eispiraten-Führung in der 26. Minute, als Dominic Walsh einen schnellen Konter per Alleingang nutzte. In der Folgezeit drohte Selb auseinanderzufallen im Crimmitschauer Angriffswirbel. Aber: Teilweise hatte man leider das Gefühl, dass die Westsachsen zum Torerfolg noch den dritten und vierten Assist einführen wollten. So sah das zwar alles schön aus, war aber von eiskalter Effizienz ganz weit entfernt, weshalb sich Selb im Spiel halten konnte. Und gegen Drittelende schlichen sich auch bei Crimmitschau einige Schludrigkeiten ein, die den Gastgebern zu unverhofften Chancen verhalf.
Mit dem knappen Spielstand war im Schlussdrittel also noch alles offen, doch die Eispiraten wollten keine Gefangenen mehr machen. In der 45. Minute besorgte der auffällige Henri Kanninen erstmalig eine 2-Tore-Führung, die dem Spiel etwas mehr Ruhe verschaffen sollte. Allerdings versuchte es Selb weiter über die köerperliche Komponente und mit dem Mut der Verzweiflung bei zahlreichen Torschüssen. Nach einer schönen Powerplay-Kombination gelang den Wölfen in der 49. Minute der Anschlusstreffer durch Schwamberger. Dass aber auch die Eispiraten Powerplay können, zeigte Goldhelm Scotty Feser in der 53. Minute mit dem 2:4. Damit war die Partie in Richtung Entscheidung eingebogen, denn Selb hatte nun nicht mehr viel entgegenzusetzen. Selbst mit 2 Mann mehr gelang in der Schlussphase nichts mehr – im Gegenteil: Balinson zielte es dem eigenen Drittel ganz genau: 2:5. Der Rest war „Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey! hey!“