Die Moral der Bayreuth Tigers dürfte sehr weit unten sein, in alles entscheidenen Spielen gelang den Franken bisher in 120 gespielten Minuten kein eigenes Tor, obwohl durchaus Chancen dafür da waren. Für die Eispiraten eine durchaus komfortable Situation: Heimspiel und mit der Leistung der ersten beiden Spiele den durchaus wichtigen dritten Sieg vor den Augen…

Es bleibt beim torlosen ersten Drittel

Die Bayreuther mussten angesichts ihrer Lage was tun und vor allem mehr als in den beiden bisherigen Spielen. Das Aufbäumen war den Gästen dann auch durchaus anzusehen, denn von Beginn an gingen sie wieder hart in die Zweikämpfe und waren sich auch für keine Rangelei zu schade. Spielfluss kam damit allerdings nur wenig auf, so dass sich in einem intensiv geführten Spiel auch kaum klare Torchancen ergaben. Ein kleines optisches Übergewicht konnte man den Oberfranken dennoch zusprechen, da sie offensiv ein sehr energisches Forchecking spielten und somit den Eispiraten nur wenig Chancen zur Entfaltung und Entlastung ließen. Crimmitschau hielt aber dagegen, nahm Zweikämpfe und Checks mit breiter Brust an und konnte sich mit zunehmender Spielzeit etwas Luft verschaffen. Filip Reisnecker und Alexis D´Aoust hatten in dieser Phase auch die beiden besten Chancen für ihre Farben, doch Bayreuths Goalie Olafr Schmidt, der erstmals in dieser Serie zum Einsatz kam, erstickte den Torjubel der Crimmitschauer Fans mit schönen Paraden. Mit viel Klein-Klein gingen die beiden Teams in die erste Pause, die zum dritten Mal in Folge mit 0:0 in die Bücher einging.

Bayreuth bricht den Bann, Crimmitschau antwortet prompt

Der Mittelabschnitt war vom Bully weg geprägt von noch energischer geführten Zweikämpfen, die dann auch zu Strafen führten – deren 5 pro Team sollten es bis zur 40. Minute werden. Das Überzahlspiel der Eispiraten ab der 25. Minute brachte einige brenzlige Situationen vor Schmidt, doch mit etwas Scheibenglück und vereinten Kräften hielten die Oberfranken ihren Kasten sauber. Nachdem das Strafbanktürchen auch bei den Crimmitschauern wieder aufging, waren es nicht die Tigers, die zu Chancen kamen, sondern Scott Feser, der einen 2-1 Konter über das Tor setzte und Alexis D´Aoust, der zum Break kam aber stark bedrängt an Schmidt scheiterte. Danach verständigten sich die Gäste aus der Wagnerstadt offenbr auf eine Spur dreckigeres Eishockey, denn einem viel zu milde bestraften Bandencheck des bis dato blassen Järveläinen folgte kurz später wieder einmal ein Nachschlagen gegen Sharipov mit anschließender Rauferei. Als dann auch noch die Schwalbe des irrlichternden Finnen folgte, hatte Bayreuth sein Repertoire gänzlich offengelegt. Das folgende Powerplay nutzen die Schwarz-Gelben in der 36. Minute dann zu ihrem ersten Treffer in der Playdown-Serie durch Cornet, der einen Abpraller von der Bande nutzen konnte. Powerplay können aber auch die Eispiraten, die dann gleich die nächste sich bietende Chance zum prompten Ausgleich nutzen konnten. Lemay spielte in der 38. Minute die Scheibe punktgenau auf Walsh, der per Tip-In vollendete. Mit dem 1:1 ging es auch in die zweite Drittelpause.

Bayreuth erzwingt das Scheibenglück

Das letzte Drittel war nur ein paar Sekunden alt, als Alexis D´Aoust nach einstudierter Bullysituation frei auf Schmidt zufahren konnte, aber zum wiederholten Male Nerven zeigte und nur den Pfosten traf. Danach nahmen die Gäste das Zepter in die Hand und machten es eigentlich ganz einfach: Torschüsse, egal wie, egal wo. Die Eispiraten ließen hier vor allem aus dem Halbfeld und von der blauen Linie zu viel zu, da sie zu wenig arbeiteten. Einer dieser vermehrten Bayreuther Torschüsse landete auf der Kelle von Cornet, der in der 46. Minute zur erneuten Gäste-Führung abfälschte. Mit dem 2:1 im Rücken machten die Oberfranken fortan hinten dicht und weil die Eispiraten weder die richtigen Mittel fanden noch Chancen erarbeiten konnten, musste Gäste-Goalie Schmidt kaum eingreifen. Crimmitschau kam nicht mehr wirklich in Fahrt und musste erkennen, dass die 2:0-Serienführung wohl zu einfach zustande kam. Wenigstens kämpferisch waren die Bayreuther heute besser als die Eispiraten und genau darauf kommt es in den ekligen Playdowns auch an. Ein Stück cleverer waren sie obendrein, etwa als Järveläinen nach einem Schubser von Doherty den sterbenden Schwan spielte und in der Schlussphase noch ein entlastendes Powerplay schinden konnte. 2:01 vor Ende der Partie nahm Tuores den Goalie vom Eis und leider fogte wieder einmal ein Empty Net, ausgrechnet von dem, der eigentlich gar nicht mehr hätte auf dem Eis stehen dürfen. Den Namen ersparen wir uns einfach.

Für die Eispiraten steht fest, dass es am kommenden Freitag ein weiteres Heimspiel geben wird. Ob das mit einem 3:1 oder einem 2:2 in der Serie begonnen wird, entscheidet der größere Siegeswille am kommenden Dienstag.