Angespannte Stimmung, angefressene Fingernägel, geraufte Haare – all dies dürfte in der nun beginnenden heißen Phase gegen den Abstieg die Fans betreffen – und das in beiden Lagern. Die Bayreuth Tigers als Tabellenletzter im Sahnpark zu Gast im Spiel 1 der Best-of-Seven-Serie, das Team, welches zuerst 4 Siege einfährt, gewinnt die Serie und kann für die DEL 2 in der kommenden Saison planen.
Torloses Anfangsdrittel trotz Feldüberlegenheit der Eispiraten
Crimmitschau startete motiviert und druckvoll ins Spiel, nach nur 12 Sekunden brannte es vor Halverson lichterloh, Alexis D´Aoust und Henri Kanninen scheiterten knapp. Bayreuth konnte jedoch die Defensive danach ordnen, so dass sich im weiteren Verlauf ein gegenseitiges Abtasten mit wenigen Torraumszenen entwickelte. Das es bei diesem Spiel nicht um Gummitwist handelte, zeigten Roach und Mario Scalzo nach fünf Minuten, als diese die ersten Telefonnummern austauschten. Kurz danach drückten die Westsachsen wieder, diesmal zu druckvoll, so dass Kurz sich nur noch per Foul zu helfen wusste. Das anschließende Powerplay wurde Halverson warm geschossen, doch die Scheibe wollte nicht über die Linie. Bayreuth überstand die Unterzahl und kam danach zur ersten größeren Chance durch Cornet. Bayreeuth spielte im weiteren Verlauf hart an der Grenze des Erlaubten, so dass es immer wieder zu Nickeligkeiten und kleineren Raufereien kam, was die Schiedsrichter jedoch durchgehen ließen. Crimmitschau erarbeitete sich weiter Feldvorteile, doch Patrick Pohl und Alexis D´Aoust vergaben gute Einschusschancen, Halverson hielt den Spielstand zur Drittelpause fest.
Crimmitschau gegen Halverson
Die Marschrichtung der Eispiraten stimmte auch im zweiten Drittel, Crimmitschau versuchte mit schnellem Passspiel die Reihen der Tigers zu überwinden, Bayreuth zeigte sich giftig und versuchte sich im Konterspiel. Bayreuths Goldhelm Järvelainen, im ersten Drittel weitestgehend abgemeldet, kam in der ersten Hälfte des Drittels zu drei guten Einschusschancen. Auf der Gegenseite zeigte der bis dahin beste Bayreuther Halverson gegen Mathieu Lemay und Timo Gams sein Können. Nach 33 Minuten war er aber dann endlich geschlagen, ein blitzschneller und sauber vorgetragener Konter über Mathieu Lemay kam zu Alexis D´Aoust und der tunnelte den Goalie der Tigers zum umjubelten 1:0. Ab da spielte eigentlich nur noch ein Team, die Eispiraten drückten weiter, kamen zu vielen Chancen, aber Halverson war der Garant für die Franken, dass es nur bei einem Gegentor zu zweiten Pause blieb
Eispiraten holen sich ersten Sieg in der Serie
Crimmitschau versuchte gleich zu Beginn des letzten Drittels analog zu den ersten beiden Durchgängen wieder hohen Druck aufzubauen, Bayreuth wurde kaum aus der eigenen Zone gelassen und Halverson erneut unter Beschuss genommen. Die Tigers bekamen offensiv nahezu keinen Zugriff auf das Spiel. Erst in der 48. Minute kamen die Franken zum ersten richtigen Torschuss, aber dann auch gleich richtig, Kretschmann knallte den Puck laut hörbar ans Gestänge. Die Eispiraten störte das nicht, es ging weiter auf ein Tor, doch die Halverson-Show ging weiter. Als die Eispiraten in der 52. Minute ein Powerplay zugesprochen bekamen, versäumten sie es erneut, trotz gut laufender Scheibe den zweten Treffer nachzulegen. Dies drohte sich zu rächen, denn kurz darauf musste Tyler Gron nach einer äußerst strittigen Entscheidung der Schiedsrichter auf die Strafbank. Die Tigers zeigten ein ebenso starkes Powerplay, doch die Eispiraten verteidigten mit Mann und Maus. Kaum komplett, drückten die Eispiraten wieder und die Gäste schwächten sich selbst in den Schlussminuten. Und diesmal sollte es klappen, die Scheibe lief gut, kam zu Mario Scalzo, der klug auf Patrick Pohl passte, dessen nachfolgender Schuss von einem Bayreuther Verteidiger abgefälscht und unhaltbar per Bogenlampe zum 2:0 einschlug. Die Messen waren damit gelesen, der an diesem Abend brutal starke Halverson verlies zwar noch das Tor, diese Chance ließ sich Timo Gams jedoch nicht nehmen und beförderte die Scheibe zum Endstand von 3:0 ins leere Tor.