Das die Kassel Huskies in dieser Saison in einer eigenen Liga zu spielen scheinen, dürfte am 49. Spieltag klar sein. Die Mannschaft von Bohuslav Subr marschierte durch die Saison fast wie ein Messer durch die Butter, dementsprechend wartete mit dem Tabellenführer ein ganz harter Brocken zum Einstieg ins vorletzte Punktspielwochenende…
Kassel mit mühelosen Toren
Und diese eigene Liga sollten die Eispiraten gleich im ersten Drittel eindrucksvoll zu spüren bekommen. Kassel übernahm sofort die Initiative und fuhr Angriff um Angriff auf das Tor von Ilya Sharipov, die Huskies wirkten dabei so routiniert und fast schon überheblich, jederzeit war das Gefühl da, dass die sicher noch einen Gang zulegen können. Überstanden die Eispiraten gleich in der Anfangsphase ein Unterzahlspiel, so warteten die Nordhessen geduldig auf die sich bietenden entscheidenden Fehler, und es sollte auch nicht lange dauern. In der Vorwärtsbewegung verloren die Eispiraten die Scheibe und ermöglichten ein 2-1 Konter für die Huskies, den Keck per eiskalten Handgelenkschuss abschloss. Und nur eine Minute später deutete sich für die zahlreich mitgereisten westsächsichen Fans an, dass es zu einem Debakel kommen könnte, denn die Huskies konterten und schoben sich gegen zwei Eispiraten-Verteidiger seelenruhig die Scheibe hin und her, bis Sykora vor dem leeren Tor nur abzuschließen brauchte und damit den 100. Heimtreffer für die Nordhessen erzielte. Das befürchtete Debakel blieb aber im weiteren Verlauf aus, weil die Eispiraten sich defensiv durchaus verfestigten, aber Kassel eben auch das Ergebnis erst einmal mit konsequenter und humorloser Spielweise für klar genug zu halten schien. Bei den Eispiraten ging nicht viel nach vorn, die dickste Chance wurde durch Timo Gams eingeleitet, welcher mit einem scharfen Pass den in der Mitte völlig freistehenden Patrick Pohl bediente, der aber den Puck neben das Tor setzte. Auf der Gegenseite verpasste Spitzner kurz vor der Drittelpause das 3:0 ins leere Tor, beim folgenden Konter blieb Kielly einfach stehen und nahm den Schuss von Alexis D´Aosut mühelos weg. Technisch und physisch konnten die Eispiraten ihrem Gegner im ersten Drittel nicht das Wasser reichen.
Verbesserte Eispiraten beißen sich an Kielly die Zähne aus
Stark verbessert kamen die Eispiraten zurück aufs Eis, die Huskies wurden jetzt früher unter Druck gesetzt und offensiv trauten sich die Westsachsen auch mehr. Doch im Tor stand mit Jake Kielly stand im Tor auch ein Garant dafür, dass die Huskies als einzige Mannschaft noch unter 100 Gegentoren in der Saison geblieben ist. Und Kielly zeigte gegen Mathieu Lemay und Taylor Doherty, dass dies auch so bleiben sollte. Die Eispiraten hatten bereits in der Anfangsphase mehr Torschüsse als im gesamten ersten Drittel, was zwar nicht schwer war, aber zeigte, dass die Westsachsen deutlich besser mitspielten. Auch eine starke Direktabnahme von Filip Reisnecker fing Kielly wieder mit starkem Positionsspiel ab. In Sachen Toren sollte im zweiten Drittel nichts mehr passieren, der ungünstige Doppelschlag aus dem ersten Drittel hing den Eispiraten etwas nach, ein Tor wäre allemal verdient gewesen.
Comeback der Eispiraten bleibt unbelohnt
Die Anfangsminuten desSchlussdrittels ähnelten stark dem ersten Drittel, Kassel konnte schalten und walten, während Crimmitschau die Zuordnung suchte und diese nicht fand. Logische Konsequenz war die frühe Entscheidung, Crimmitschau war hinten zu offen, ein Pass von der Seite und der allein vor Ilya Sharipov zugehende Spitzner ließ den Goalie der Westsachsen mit der Rückhand aussteigen. Das die Westsachsen zurück kamen und dies ausgerechnet in der nicht gerade als Paradedisziplin Powerplay, hätte eigentlich keiner gedacht. Doch die erste Strafe des Spiels gegen die Huskies sollte die Eispiraten aufs Scoreboard bringen. Scott Feser netzte aus zentraler Position ein, nachdem sich die Eispiraten die Huskies schön zurecht gelegt hatten. Und es sollte noch spannender werden, Crimmitschau beflügelt durch den Anschluss setzte nach, Tschwanow leistete seiner Mannschaft einen Bärendienst, nachdem er ein völlig unnötiges Foul verursachte. Die Eispiraten wussten auch das zweite Powerplay zu nutzen, erneut lief die Scheibe gut, es folgten mehrere Schüsse, die ersten beiden konnte Kielly noch stark gegen Mathieu Lemays Onetimer klären, doch dann staubt Jasper Lindsten ab. Crimmitschau drückte jetzt dem Spiel den Stempel auf, versuchte bis in die Schlussminuten, den Ausgleich zu erzielen. Coach Jussi Tuores nahm Ilya Sharipov vom Eis und hier passierte Taylor Doherty an der blauen Linie das entscheidende Malleur, die Scheibe rutschte ihm durch und Sykora bedankte sich artig, nahm diese auf und schickte sie ins leere Tor. Der fünfte, aber durchaus äußerst sehenswerte Treffer der Huskies ging dann schon fast unter, die Moral der Eispiraten war gebrochen, Olleff ließ sich von Weidner abkochen und dieser zog die Scheibe durch die eigenen Beine unter die Latte. Damit fuhren die Eispiraten wie eigentlich zu erwarten war ohne Punkte aus Kassel nach Hause, aber der Auftritt machte Mut für das nächste Spiel.