Sachsenderby und das Duell der punktgleichen Tabellen-Nachbarn im erbitterten Kampf um die Pre-Play-Offs braucht es mehr für einen spannenden Eishockey-Abend? Eher nicht! Ein wenig hatte es aber auch was vom Duell Eisbären Berlin gegen Bremerhaven, da sowohl bei Crimmitschau als auch bei Weißwasser die dritte Reihe aus Nachwuchsspielern der jeweiligen DEL-Partner bestand.

Feuer gab es nur von den Rängen

Feuer gab es im gut gefüllten Stadion schon vor dem Spiel durch eine feurige Choreo der Eispiraten-Fans. Die Anfangsphase ging an die Gäste, bei den Eispiraten fehlte ob des Rauches wohl ein wenig der Durchblick. Man konzentrierte sich auf die zuletzt so sattelfeste Defensive und überließ den Gästen erstaunlich viel Raum. Spätestens vor Sharipov war aber Schluss mit lustig und kam ein Puck mal durch, hielt der Schlussmann der Eispiraten gewohnt souverän. Mit zunehmender Spielzeit befreiten sich die Eispiraten immer mehr und kamen ihrerseits zu einigen gefährlichen Aktionen. Das erste Tor erzielten dennoch die Gäste, als Mäkitalo nach einem gewonnenen Bully in der 12.Minute ansatzlos einnetzte. Die Eispiraten agieren offensiv zwar durchaus bemüht, aber viel zu kompliziert und als dann ausgerechnet der Ligascorer Garlent in Unterzahl allein auf Sharipov zulaufen konnte, stand es plötzlich 0:2. Alles andere als das, was die Eispiraten sich von einem Eröffnungsdrittel vorgestellt haben. Da nützte es auch nichts, dass man etwas mehr Spielanteile hatte.

Viel Aufwand und endlich auch Ertrag

Ein Powerplay für die Eispiraten zu Beginn des Mittelabschnittes brachte nichts ein. Das Bemühen der Eispiraten war definitiv da, doch immer wieder war ein Fuchs dazwischen oder man suchte den einen Pass zu viel. Wie schon die gesamte Saison betrieb man viel Aufwand für wenig Ertrag. Das zog sich wie ein roter Faden auch durch dieses Drittel, doch in der 35. Minute platzte der Knoten endlich. D’Aoust in Überzahl mit schnellem Pass zu Kanninen, der sofort zum frei stehenden Walsh passte und dessen Direktschuss landete zum umjubelten Anschluss im Netz. In der Schlussphase drückten die Eispiraten noch einmal mächtig auf den Ausgleich (Reisnecker, Olleff). Mit viel Dusel und einem guten Quapp im Tor konnten die Ostsachsen ihre Führung in die Pause verteidigen.

Erneut kein Sieg im Heimspiel

Zu Beginn des Schlussabschnittes waren es die Füchse, die in Überzahl agieren. Als sich dann auch noch Scalzo zu seinem Kollegen Walsh auf die Strafbank gesellte, agieren die Gäste sogar in doppelter Überzahl. Diese heikle Situation überstanden die Eispiraten unbeschadet. Offensiv sah man dagegen bei den Westsachsen das unveränderte Bild. Viel Aufwand, wenig Abschlüsse. Anders Weißwasser, was natürlich auf Konter lauerte und einen solchen Gegenzug vereitelte in der 47. Minute Sharipov gegen Scheidl nur knapp. Die große Chance kam in der 50. Minute mit einem Powerplay. Gebracht hat es jedoch außer einiger Schüsse nichts und just als die Gäste komplett waren, war es Sharipov, der gleich zweimal großartig parieren konnte. Die Schlussoffensive der Eispiraten zerschellte immer wieder an der Füchse-Abwehr und so lief die Zeit den Westsachsen mehr und mehr davon. Drei Minuten vor Ende spitzte sich die ohnehin knisternde Spannung noch zu. Die Füchse kassierten eine weitere Strafe und mit einer Auszeit gab Bazany die letzten Anweisungen. Gebracht hat es nichts, bei der gefährlichsten Aktion verpasste Reinecker den Direktschuss. Als Sharipov zugunsten eines weiteren Stürmers das Eis verließ, vertändelte Kanninen leichtfertig den Puck und Nijenhuis machte den Deckel drauf.

Am Ende jubelten die etwa 400 Gästefans und bei den Eispiraten bleibt festzuhalten, dass die Heimschwäche ein echtes Problem ist. Die 15. Niederlage im Sahnpark und das erneut vor 3000 Zuschauern lässt die Westsachsen wieder auf einen Play-Down-Platz rutschen. Doch noch sind 7 Spiele zu spielen und die Chance auf den begehrten 10.Platz ist weiterhin da.