Noch 27 zu vergebende Punkte, dazu nach dem überzeugenden Sieg in Ravensburg die Pole-Position im Vierkampf um die zwei Restplätze in den Pre-Play-Offs waren die Eispiraten gegen den Tabellenvorletzten Heilbronn in der Pflicht, Punkte einzufahren. Eine sicher nicht einfache Aufgabe, noch dazu vor vollem Haus am Blaulicht-Tag der Eispiraten…

Körperbetonter Spielbeginn

Das Spiel der Eispiraten Crimmitschau gegen die Heilbronner Falken startete mit einem Aufreger, denn wenige Sekunden waren gespielt als Henri Kanninen bereits das erste Mal gefährlich vor Florian Mnich auftauchte, jedoch erfolglos blieb. (1. Minute) Im Gegenzug testete Luca Tosto die Fähigkeiten von Ilya Sharipov welcher souverän die Oberhand behielt (2. Minute). Im weiteren Spielverlauf entwickelten sich Chancen auf beiden Seiten. So konnte Taylor Doherty in der 4. Minute einen Schuss abgeben, welcher Mnich nur aus der Fanghand springen lassen konnte. Die sich bietende Chance konnte Henri Kanninen jedoch nicht verwerten.

Die Eispiraten hatten nun mehr vom Spiel und als Lemay einen 2 auf 1 Konter lief, hatten die ersten Fans schon den Jubelschrei auf den Lippen, doch Mnich verhinderte abermals die Führung für die Eispiraten (7. Minute). Das Spiel wurde körperbetonter und die Heilbronner Falken konnten in Form von Justin Kirsch das 0:1 erzielen. Alexander Tonge war über die linke Seite schnell durchgestartet und legte zurück auf Kirsch, welcher sich nicht zwei mal bitten ließ und den Führungstreffer für die Unterländer erzielte (9. Minute).

Den Schiedsrichtern entglitt nun phasenweise das Spiel. Ein Ellbogencheck gegen Kanninen blieb zum Unverständnis für Eispiratencoach Bazany ungeahndet und beide Teams verstrickten sich mehr in Diskussionen. Die Eispiraten arbeiteten defensiv zu weit weg vom Mann und so verzog Frederic Cabana nur knapp. (11. Minute). Einen 2 auf 1 Konter von Kanninen und D’Aoust konnte Mnich in der 11. Minute noch verhindern, als jedoch Alexander Tonge in der 12. Minute auf die Strafbank wanderte, war auch der Heilbronner Torhüter machtlos. Im Powerplay stellten die Eispiraten den Ausgleich durch Mathieu Lemay her, welcher halblinks abzog und den Screen von Alexis D’Aoust perfekt zu nutzen wusste.Lichterloh brannte es eine Minute später als Filip Reisnecker auf der Strafbank Platz nahm. Nur mit vereinten Kräften konnten die Eispiraten die erneute Führung durch Heilbronn verhindern.

Als Henri Kanninen Luca Tosto nur mit einem Beinstellen vom Puck trennen konnte, revanchierte dieser sich ebenso mit einem Beinstellen und sorgte so dafür, dass beide Spieler auf der Strafbank Platz nehmen mussten. (18. Minute) Justin Kirsch zeigte sich bei 4 gegen 4 überambitioniert und so musste ein zusätzlicher Falke wegen Spielen mit zu vielen Feldspielern auf der Strafbank Platz nehmen. Im anschließenden Powerplay für die Eispiraten lief der Puck jedoch zu langsam, so dass es mit einem gerechten Unentschieden in die Pause ging.

Sekundenschlaf wird teuer bezahlt

Zu Beginn des zweiten Spielabschnitts wollten die Eispiraten schnell den Führungstreffer erzielen, das Powerplay bliebt jedoch ungenutzt. Die Rot – Weißen traten nun wesentlich aggressiver und zielstrebiger auf und ließen nur noch wenige Angriffe der Heilbronner Falken zu. Einer dieser Angriffe fand jedoch in der 23. Minute den Weg in den Slot zu Alexander Tonge und der Treffer der Falken durch Tonge konnte nur durch Maxim Rausch verhindert werden, welcher den Schläger des Heilbronners perfekt blockierte.

Die Eispiraten fanden nun wieder besser ins Spiel und Pohl und Lemay verzeichneten Chancen für ihre Farben. (27. Minute) Florian Mnich wusste jedoch mit der Stockhand die Führung zu unterbinden. Die Eispiraten erhöhten weiter den Druck und Stefan Della Rovere verlor den Puck im Spielaufbau. Alexis D’Aoust hatte hierbei zwei Mal die Chance die rot – weißen Anhänger zu begeistern, scheiterte jedoch. (27. Minute) Eine Minute später nahm River Rymsha in der Kühlbox Platz und Mathieu Lemay nutzte das sich bietende Powerplay und verwandelte seinen Schuss trocken neben den rechten Pfosten zum 2:1. (29. Minute).  Als Patrick Pohl auf der Strafbank Platz nehmen musste (29. Minute) agierten die Heilbronner nervös. Zwei Mal konnte Mathieu Lemay frei vor Florian Mnich ziehen, beide Male blieb jedoch der Torhüter Sieger.  Die Eispiraten kontrollierten von nun an das Spiel und kombinierten sich immer wieder sehenswert durch die Reihen von Heilbronn.

In der 34. Minute hätte Filip Reisnecker beim 3 auf 1 Konter mit Pohl und Lemay die Führung ausbauen müssen, spielte jedoch zu kompliziert. Die Fans zeigten sich dennoch begeistert und stimmten aus den Reihen des „Blaulichtblocks“ eine Laolawelle an. Wiederum auszeichnen konnte sich Mnich in der 37. Minute als Alexis D’Aoust allein vor dem Torhüter auftauchte und versuchte diesen erfolglos mit der Rückhand zu überwinden. Nur eine Minute später legte Dominic Walsh mit einem sehenswerten Flippass auf den Schläger von Henri Kanninen, welcher den Puck weiter auf Alexis D’Aoust auf den freien Pfosten spielte. Julian Ramoser wusste sich nur noch mit einem Halten zu helfen und verhinderte so den Ausbau der Führung. Im anschließenden Powerplay vergab man die Chance die Führung weiter auszubauen und Luca Tosto lief einen Konter, chippte den Puck zu Julian Lautenschlager und dieser konnte Ilya Sharipov durch die Beine zum 2:2 überwinden (39. Minute). Die Eispiraten belohnten sich in dieser Phase nicht für ihr starkes zweites Drittel.

Kalte Dusche

Das letzte Drittel begannen beide Teams verhalten. Vereinzelte Alleingänge wurden von beiden Torhütern entschärft und so entstand ein zerfahrenes Spiel. In der 47. Minute brachen D’Aoust und Lemay mit einem 2 auf 1 Konter durch. Lemay konnte dabei den Abpraller von D’Aoust nicht nutzen. Auf der Gegenseite hatte Ramoser die größte Chance zum Führungstreffer als der Puck frei im Slot lag, jedoch nicht verwertet werden konnte. Die Falken taten nun mehr für das Spiel und verwickelten die Eispiraten immer wieder in Zweikämpfe. Mit schnellen Abschlüssen wurde die Passivität der Eispiraten immer wieder bestraft und die Sachsen verloren phasenweise den Zugriff auf die erste Reihe.

In der 52. Minute arbeitete sich Filip Reisnecker nach vorn und legte in Zusammenarbeit mit Patrick Pohl für Mathieu Lemay auf, der unbedingt seinen dritten Treffer des Abends verbuchen wollte, dabei jedoch von Mnich gestoppt wurde. Besser machte es Taylor Doherty in der 52. Minute, der seinen Rebound aus dem Slot aufnahm und trocken ins rechte untere Eck zum 3:2 verwandelte. Dieser Treffer sollte den Eispiraten Sicherheit geben, doch Heilbronn fand zurück ins Spiel und als Alexis D’Aoust wegen einer strittigen Strafe zwei Minuten abzusitzen hatte, beschäftigte das beste Powerplay der Liga die Eispiraten gut in der Defensive. Diese konnten jedoch den Ausgleichstreffer verhindern.

Mit den letzten Kräften sollte nun der Sieg eingefahren werden, doch in der 57. Minute ließ man Julian Lautenschlager viel zu viel Platz und dieser zog zentral ins linke, obere Eck ab und verwandelte eiskalt zum Ausgleichstreffer. Die Eispiraten vertändelten nun zusehends den Puck und hätte Ilya Sharipov in der 58. Minute nicht in höchster Not die Beine zusammen bekommen, wäre der Doppelschlag der Falken perfekt gewesen. Knapp lief der Puck durch die Schienen abgelenkt am Tor vorbei. 40 Sekunden vor Schluss hatte Patrick Pohl die Chance für den Knockoutpunch schlug jedoch frei stehend im Slot über den Puck.

Die Verlängerung bot nach nur 45 Sekunden die Chance in Überzahl das Spiel zu entscheiden. Christopher Fischer wanderte auf die Bank. (61. Minute) Das Powerplay verlief jedoch viel zu statisch und so konnte sich Heilbronn immer wieder problemlos befreien. 55 Sekunden vor Schluss war es dann River Rymsha der die Eispiraten mit seinem Treffer zum 3:4 bestrafte. In den entscheidenden Zweikämpfen war man an diesem Spieltag zu passiv und so setzten sich die Heilbronner Falken am Ende trotz dreimaligen Rückstandes durch.