An das letzte Spiel des Jahres 2022 erinnert sich wohl jeder Crimmitschauer, der dabei gewesen ist, sicherlich gern. Denn zum einen gelang den Eispiraten nach gefühlten Jahrzehnten wieder ein Sieg gegen Ravensburg, dazu noch mit nur 13 Mann gegen ein voll besetztes Star-Ensemble vor vollem Haus. Zum anderen haben die Tower Stars damit endlich ihre gefühlte Unschlagbarkeit verloren, so dass die Eispiraten nach zuletzt starkem Auftritt gegen den Tabellen-Zweiten Kaufbeuren durchaus nicht nur der Landschaft wegen in Oberschwaben antraten...

Ambitionierte Crimmitschauer mit verdienter Führung

Die Eispiraten starteten verhalten ins Spiel bei den Oberschwaben und versuchten aus einer kontrollierten Defensive heraus die Towerstars unter Druck zu setzen. Gehörten den Ravensburgern in den ersten Minuten noch große Teile des Spiels so stellten sich die Eispiraten nach und nach besser auf die Angriffe ein. Mit zunehmender Spieldauer fanden die Eispiraten die richtigen Stellschrauben und konnten die Towerstars in die Verteidigungsarbeit zwingen. Nach einem schönen Pass von Pohl von hinter dem Tor auf den einrückenden Doherty hatte der Hüter der Towerstars die ersten Probleme, konnte sein Tor jedoch sauber halten. (8. Minute). Quasi im Gegenzug marschierte Charlie Sarault einmal über das gesamte Spielfeld und zielte mit seinem satten Schuss auf das rechte Eck ein wenig zu genau so das der Puck das Tor von Sharipov knapp verfehlte. (9. Minute). Die Eispiraten schüttelten sich und waren nun endgültig im Spiel angekommen und Mathieu Lemay verbuchte zwei hochkarätige Chancen, welche Stettmer jedoch abzuwehren wusste. In der 13. Minute zogen die Puzzlestädter die Reißleine um der Angriffe der Eispiraten Herr zu werden und so marschierte Marvin Drothen für zwei Minuten auf die Strafbank. Die Eispiraten taten sich zunächst schwer in die Aufstellung zu kommen, doch 5 Sekunden vor Ablauf der Strafzeit wurde ein Schuss von Walsh durch Lemay noch abgefälscht und kam vor D’Aoust zum Liegen. Dieser ließ sich nicht zweimal bitten und hebelte den Puck  zum 0:1 ins rechte Eck unter die Latte. (15. Minute) Auch im weiteren Spielverlauf sollten die größeren Spielanteile zugunsten der Westsachsen vergeben werden – nach einem schönen Konter von Reisnecker verhinderte Stettmer einen höheren Rückstand (17. Minute) und ein Doppelpass zwischen D’Aoust und Kanninen wurde mit vereinten Kräften der Towerstars verteidigt (18. Minute). Wiederum nur eine Zeigerumdrehung später hatte Lemay abermals die Chance für die Eispiraten zu erhöhen, blieb jedoch nur zweiter Sieger (19. Minute).  Mit einem Stockcheck von Rausch endete ein kontrolliert geführtes erstes Drittel, welches den Spielverlauf widerspiegelte. (20. Minute)

Doppelschlag zum Glück?

Die Towerstars suchten gleich zu Beginn des zweiten Drittels ihr Glück in der Offensive und versuchten die Überzahlsituation für sich zu nutzen. Sam Herr hatte hierbei freistehend die größte Chance, scheiterte jedoch abermals an Sharipov. (22. Minute) Die Eispiraten bemühten sich die Angreifer der Towerstars vom Slot fern zu halten und erledigten mit einer konzentrierten Leistung ihre Arbeit in Unterzahl hervorragend. 4 Minuten sollte es dauern bis auch die Eispiraten offensiv wieder in Erscheinung traten. Nach Schuss von Doherty blieb die Scheibe im Slot liegen, doch Feser und Böttcher konnten die sich bietende Chance nicht nutzen.  (24. Minute). Josh MacDonald gab mit einem schnellen Offensivkonter seinen Arbeitsnachweis ab, konnte jedoch von den Eispiraten nach außen gedrängt werden und verlor letztenendes hinter dem Tor den Puck. Die Oberschwaben taten sich weiterhin schwer gegen die gut stehende Hintermannschaft der Eispiraten, die ihrerseits über schnell vorgetragene Angriffe immer wieder in Erscheinung traten. Patrick Pohl konnte in der 27. Minute einen Konter im Spielaufbau der Towerstars abfangen und sein Schuss konnte nur in höchster Not durch einen Verteidigerschläger abgelenkt werden. Die Eispiraten drückten weiter und mehrfach konnte sich der junge Torhüter der Towerstars auszeichnen. Ravensburg’s Angriffsbemühungen wurden meist bereits in der neutralen Zone erstickt. In der 36. Minute legte Filip Reisnecker clever zurück auf Pohl und dieser konnte den Abpraller seines eigenen Schusses nicht nutzen. Wiederum wussten die Baden – Württemberger sich nicht anders zu helfen als durch ein Foul und so wanderte Pfaffengut in die Kühlbox. Schnelle, sichere Pässe und der direkte Abschluss erforderten höchste Aufmerksamkeit der Ravensburger und gerade als die Unterzahlsituation überstanden schien, zog der frei stehende Alexis D’Aoust auf halblinker Position ab und überwand Stettmer ins kurze Eck zum zweiten Mal an diesem Abend. 0:2 (39. Minute). Die Eispiraten nutzten die Konfusion der Ravensburger und Scott Feser konnte nur 23 Sekunden später mit einem schönen Coast – to – Coast – Konter Stettmer zum dritten Mal überwinden. 3:0 (39. Minute) mit einer verdienten Führung verließen die Westsachsen das Eis.

Eispiraten belohnen sich für 60 starke Minuten

Auch im letzten Drittel ließen die Eispiraten nichts mehr anbrennen und verteidigten souverän die Ravensburger Angriffe. Die wenigen sich bietenden Chancen landeten zudem immer wieder in der Fanghand des Crimmitschauer Schlussmanns. Ein Schuss aus dem Slot von Drothen nach Vorlage von Sarault (46. Minute) wurde zwar noch einmal gefährlich, doch es gelang Ravensburg weiterhin nicht aus den wenigen sich bietenden Chancen Kapital zu schlagen. Scott Feser hingegen konterte gedankenschnell in einem 3 auf 2 Konter und vollendete zum vierten Treffer durch die Eispiraten (48. Minute). Josh MacDonald versuchte noch einmal mit einem sehenswerten Angriff vier Crimmitschauer Spieler aussteigen zu lassen, doch Ilya Sharipov war einmal mehr Endstation und so verflachte das Spiel mit zunehmender Spieldauer. Zu clever verteidigten die Eispiraten und zu ideenlos wurden die Angriffe der Ravensburger vorgetragen. Ilya Sharipov belohnte sich und sein Team mit einem Shutout und die Fans feierten ihr Team für einen souveränen Auftritt über 60 Minuten mit einem verdienten Sieger.