Wird es nicht! Das versteht sich als Eispiraten-Fan von selbst! Aber sollte die Realität dann doch eine andere sein, dann ist erstmal auch nichts passiert.
Klar, die Rede ist vom „wichtigsten Wochenende der bisherigen Saison“, welches derzeit allerorts heraufbeschworen wird, sogar im Zirkel der Eispiraten-GmbH selbst. Die ultima ratio ausgerechnet auf die Spiele gegen Selb und in Regensburg auszubreiten, ist natürlich angesichts der Tabellensituation naheliegend. Aber eines ist auch klar: Egal, wieviele Punkte die Eispiraten holen, entscheiden werden die noch nichts. Daher ist es durchaus auch etwas gefährlich, den beiden Spielen eine derartige Wichtigkeit einzuräumen, denn die anderen 50 Spiele der Hauptrunde sind nicht minder wichtig.
Um dem Drive die richtige Richtung zu geben, wird es für die Eispiraten ankommen, die gallige Spielweise der Oberfranken auf die eigene Einstellung zu adaptieren. Durch ebenjenes von Kampf und Härte geprägte Auftreten haben sich die Wölfe seit der Weihnachtsphase aus dem Keller herausgearbeitet und in 10 Spielen 6 Siege, respektive 19 Punkte eingefahren. Platz 10 bedeutet das aktuell mit 51 Zählern und 111:130 Toren aus 38 Partien.
Man wäre geneigt, den Aufschwung an Michael Bitzer (26 Sp, 3.03 GT/Sp, 91.94%, 2 SO) festzumachen, denn der Ex-Eispiratengoalie spielt eine wirklich klasse Saison. Allerdings ist er seit dem 23.12., also schon 9 Spiele, außer Gefecht und wird seither von Michel Weidekamp (16 Sp, 3.47 GT/Sp, 90.42%, 1 SO) sehr stark vertreten.
In der Defensive ist der Slowake Petr Triska (38 Sp, 13+22) der Strippenzieher, der sowohl hinten dicht hält als auch nach vorne immer wieder extrem gefährlich auftaucht. Ihn nicht zur Entfaltung kommen zu lassen, ist ein zentraler Punkt, um gegen Selb erfolgreich zu sein. Ansonsten leisten Kevin Lavallée (29 Sp, 2+8), Bryce Reddick (CAN, 16 Sp, 2+5), Leon Fern (29 Sp, 2+3), Michael Schaaf (28 Sp, 1+2), Jakub Kania (30 Sp, 0+2) und Mauritz Silbermann (30 Sp, 0+1) ihre Arbeit zur allgemeinen Zufriedenheit von Coach Sergej Waßmiller.
Offensiv ist der Kanadier Mark McNeill (38 Sp, 24+15) derzeit richtig on fire und hat dem Dauergoldhelmträger Nick Miglio (38 Sp, 17+18) dessen Lieblingskopfbedeckung stibitzt. 12 seiner 24 Tore hat McNeill allein in den letzten 7 Spielen erzielt und sollte deshalb besonders aufmerksam bewach werden. Aber auch Arturs Kruminsch (38 Sp, 11+15), Lukas Vantuch (28 Sp, 2+22), Daniel Schwamberger (38 Sp, 6+13), Nikita Naumann (30 Sp, 7+7), Richard Gelke (25 Sp, 3+9) und Jan Hammerbauer (38 Sp, 5+7) sollte man nicht zu sehr aus den Augen verlieren. Philip Woltmann (31 Sp, 4+4), Steven Deeg (38 Sp, 3+4), Oliver Noack (36 Sp, 2+2), Martin Hlozek (25 Sp, 2+2), Konstantin Melnikov (18 Sp, 1+2) und Lukas Klughardt (27 Sp, 0+1) komplettieren den großzügig besetzten Angriff der Cracks aus der Nähe von Wunsiedel.
Keine Frage, die Bedeutsamkeit des Derbys gegen Selb ist nicht nur wegen der Prestigefrage enorm, da in der Schlussphase der Hauptrunde Punktverluste nun gefühlt doppelt so schmerzhaft sind. Schließlich verbleiben immer weniger Chancen, solche Scharten auszuwetzen. Die Eispiraten wären also gut beraten, der Partie vor sicherlich vollem Sahnpark ihren Stempel aufzudrücken und die Punkte zu behalten. Dass Selb hierbei gerne Stolperstein spielt und den Crimmitschauern Paroli bieten will und wird, sollte sich bis an die Pleiße herumgesprochen haben.