Die Reise durch die DEL hatten sich die Pinguine aus Krefeld und deren Fans sicherlich gemütlicher vorgestellt, doch nach 2/3 der Saison dürfte es auch der Letzte am Niederrhein begriffen haben, dass auch in den Niederungen des deutschen Eishockeys durchaus Teams gibt, die die schnellste Mannschaftssportart der Welt beherrschen und ein Absteiger aus der DEL zwar Favorit im jeweiligen Spiel sein dürfte, aber deswegen noch lange nicht als Sieger vom Eis gehen muss. Für die Eispiraten galt es einmal mehr, sich wie auch andere Teams in der Seidenstadt teuer zu verkaufendoch Chancen kreieren und Chancen verwerten sind leider zwei unteschiedliche Dinge…
Müller – Mouillerat – Magwood gegen den Rest der Welt
Die Eispiraten erarbeiteten sich in den ersten Spielminuten ein deutliches Übergewicht in der Offensivzone. Der Krefelder Torhüter Hendrik Hané musste mehrfach eingreifen um den frühen Rückstand zu verhindern. Viele Fehlpässe und Ungenauigkeiten im Abspiel ermöglichten dabei den Eispiraten zahlreiche Chancen sich frühzeitig in der Torschützenliste einzutragen, jedoch ohne Erfolg. Erstmals richtig gefährlich wurde es in der dritten Minute als ein 3 auf 1 Konter der Pinguine in der Fanghand von Schneider endete. Der DEL – Absteiger fand nun mehr zu seinem Spiel und setzte die Eispiraten in der Verteidigungszone fest. Victor Knaub scheiterte nach Vorlage von Davis Koch in der 6. Minute abermals an Schneider, doch nur eine Minute später erzielte Zach Magwood den Führungstreffer für die Schwarz – Gelben (7. Minute). Die Eispiratendefensive konnte den Puck nicht klären und so musste sich Schneider im 4. Nachschuss dem Druck beugen. Als Kanninen sich den Puck im Angriffsdrittel eroberte und D’Aoust nur wenige Zentimeter am Tor vorbei zielte, kippte das Momentum zugunsten der Westsachsen. Ein Puckverlust von Henri Kanninen führte jedoch zu einem 2 auf 1 Konter und der ehemalige Nationalspieler Marcel Müller ließ sich nicht zwei Mal bitten und vollendete mit seinem Treffer neben den linken Innenpfosten zum 2:0 (10. Minute). Krefeld bemühte sich von nun an kontrolliert aufzubauen und ein Rückhandpass von Müller in den Slot ging nur knapp am Schläger seines Mitspielers vorbei. Das erste Drittel verflachte nun zusehends – die Eispiraten wurden clever in Zweikämpfe verwickelt und Krefeld lauerte auf Konter. Nach starkem Beginn seitens der Eispiraten endete das Drittel 2:0.
Gelingt das Comeback?
Die Eispiraten begannen das zweite Drittel wieder druckvoll und wurden nach einem Befreiungsschlag von Riefers mit einem Powerplay belohnt (21. Minute). Den Westsachsen gelang es die Pinguine gut in deren Drittel zu beschäftigen und nach einer Hereingabe von Reisnecker fälschte Feser gefährlich ab, sein Schuss verfehlte jedoch das Tor. Krefeld fand nun wiederum besser ins Spiel und verstand es mit klugem Defensivspiel die Angriffsbemühungen der Crimmitschauer größtenteils außerhalb der gefährlichen Zone zu halten. Nach einem ungenauen Pass von Tiffels konterte Reisnecker stark, wurde jedoch im letzten Moment nach außen gedrängt, so dass Hane nur wenig Mühe mit dem Abschluss des jungen Angreifers hatte. In der 27. Minute startete Alexander Weiß genau in der Schnittstelle der Crimmitschauer Abwehr durch und konnte nur regelwidrig durch Nick Walters am Torerfolg gehindert werden. Im anschließenden Penalty sah Schneider lang wie der Sieger aus, doch Weiß wusste entscheidend zu verzögern und vollendete zum 3:0. (27. Minute). Der Lattentreffer von Timo Gams im Anschluss sollte eines der wenigen Highlights der ideenlos wirkenden Sachsen bleiben. Ein zugesprochenes Powerplay in der 33. Minute blieb ohne nennenswerte Torchance und so verabschiedeten sich beide Mannschaften ohne größere Highlights ins letzte Drittel.
Offensivakzente kommen zu spät
Mit viel Glück und noch mehr Christian Schneider konnte in der 43. Minute das 4:0 verhindert werden, als Timo Gams gerade auf der Strafbank Platz genommen hatte. Mehrfach rettete der junge Crimmitschauer Torhüter und in höchster Not war es Mario Scalzo, der den Puck von der Linie kratzte. (43. Minute) Die Westsachsen erhöhten nun den Druck und kamen in Form von Rudert und Walsh zunächst zu schnellen Abschlüssen aus dem Slot. Halbrechts gelang es letztenendes Henri Kanninen den Puck stark zu verteidigen und in den Slot zu Dominic Walsh zu legen, welcher auf 3:1 verkürzte (46. Minute). Die Eispiraten rannten daraufhin weiter an, fanden jedoch ihren Meister in Hendrik Hane. Aus einer unübersichtlichen Situation heraus nutzte Zerressen einen Pass von hinter dem Tor aus und erzielte das 4:1. (53. Spielminute). Die Offensivbemühungen der Eispiraten schwanden und so musste man sich letztenendes verdient gegen gnadenlos effektive Krefelder geschlagen geben. Bereits am Dienstag, den 17.01.2023 20:00 Uhr geht es für die Eispiraten gegen die ungeliebten Gegner aus der Landeshauptstadt im Kampf um wichtige Punkte im heimischen Sahnpark weiter.