Freitag der 13, Crimmitschau auf Tabellenplatz 11 empfing die um 10 Platzierungen besser da stehenden Huskies aus Kassel in der Hoffnung, dass denen auf dem Weg nach Westsachsen eine schwarze Katze über die Straße gelaufen ist…
Kassel leicht besser, aber Eispiraten halten gut mit
Wie gewonnen, so zerronnen: kaum meldet sich Stürmer Scott Feser wieder fit, muss Goalie Ilya Sharipov krankheitsbedingt passen. Für die in den letzten Spielen bockstarke Nummer 1 durfte nach langer Zeit wieder einmal Christian Schneider zwischen den Pfosten starten, mit Yannic Schulze stand ein Youngster als Backup bereit.
Es dauerte gar nicht lange, und die knapp 2000 Zuschauer im Sahnpark bekamen eine Ahnung davon, warum die Gäste von den letzten elf Spielen nicht eines verloren hatten. Defensiv ständig hart am Gegner, in der Offensivzone mit schnellen Pässen und schnellen Schlittschuhen unterwegs, zeigte Kassel von Beginn an, warum sie die Tabelle der DEL2 mit klarem Vorsprung anführen. Aber auch die Gastgeber, zuletzt in wirklich guter Form, nahmen das Spiel an, und erarbeiteten sich trotz leichter optischer Nachteile einige gute Gelegenheiten. Die beste vergab Rückkehrer Scott Feser nach starker Vorarbeit vom Goldhelm Filip Reisnecker. Kielly im Huskiestor war, wie während des gesamten Spielverlaufs, auf dem Posten. In einer Druckphase der Gäste fiel noch vor der Pause das 0:1. Nach mehreren Schüssen auf Schneider fiel die Scheibe Detsch auf die Kelle, und der traf mit einem verdeckten Hammer zur Führung.
Viel rot-weisses Powerplay, aber nur Saakyan trifft
Scheinbar hatte Gästecoach Subr trotzdem etwas zu kritisieren, denn mit Wiederanpfiff ging Kassel nochmal eine ganze Spur zielstrebiger zu Werke. Das frühe 0:2 durch Ahlroth war die Folge. Und auch das vorentscheidende 0:3 sollte nicht lange auf sich warten lassen: einen Querpass des auffälligen Faber lenkte Spitzner ins Netz. So weit, so erwartbar bis dahin, Kassel spielte das schon stark, vor allem defensiv bissen sich die Stürmer in Rot-Weiß immer wieder die Zähne in den Zweikämpfen gegen die aggressiven und hart arbeitenden Huskiesverteidiger aus. Absolut drüber war dann allerdings Müllers Aktion gegen Andre Schietzold, der nach einem üblen Check gegen den Kopf nicht weiter mitwirken konnte. Dass Müller nach der fälligen Fünf-Minuten-Strafe überhaupt wieder mittun durfte, hießen sicher nicht alle gut im Sahnpark, zumindest nahmen die Referees die Videoaufzeichnungen bei der Beurteilung der Szene zu Hilfe. Das folgende Powerplay lief für Crimmitschau eigentlich eher durchwachsen, und trotzdem gelang den Westsachsen der erste Treffer: einen Abpraller nahm Georgiy Saakyan auf und setzte die Scheibe neben Kielly ins untere Eck. Wenn Fesers gleich darauf folgende Chance statt am Pfosten im Netz gelandet wäre, wer weiß, vielleicht hätte das Match doch noch eine unerwartete Wendung genommen. So aber fuhren die Gäste mit der 3:1-Führung erst einmal recht souverän in die Kabine.
Huskies bringen es ungefährdet nach Hause
Im Schlussdurchgang hatten die Eispiraten dann, man muss es leider so sagen, nicht den Hauch einer Chance auf Punkte. Fast alles prallte an der Verteidigung der Gäste ab, ganze drei Torschüsse brachten die Hausherren in den letzten 20 Minuten auf Kiellys Gehäuse, und das nicht, weil sie nicht wollten, sondern weil die Huskies sie einfach nicht ließen. Auf der anderen Seite setzten Müller und Ribnitzky noch zwei Bojen und machten damit ganz klar, wer die Punkte behalten würde. Müller hämmerte einen Pass von hinterm Tor ins Netz, Ribnitzky belohnte sich für harte Slotarbeit mit dem versenkten Rebound.
Für die geschlagenen Eispiraten bleibt zu konstatieren: Kassel ist derzeit einfach nicht unsere Kragenweite, aber als kleiner Trost: das müssen eigentlich auch noch zwölf andere DEL2-Teams feststellen. Am Sonntag bei den formschwachen Krefeld Pinguinen ist für die Westsachsen unter Umständen mehr drin.