Was für ein Wochenende – was bedarf es da großem Vorgeplänkel? Wir blicken mit euch zurück auf das 6 – Punkte – Wochenende.
Asterix im Unterland
Wir befinden uns im Jahre 2022 nach Christus. Ganz Deutschland ist von den Römern besetzt… Ganz Deutschland? Nein! Ein von unbeugsamen Crimmitschauern bevölkertes Dorf hört nicht auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten.
Egal ob Grippe oder Verletzungen, die Eispiraten Crimmitschau stemmten sich mit dem letzten Aufgebot gegen die Punktediebe aus dem Unterland und Oberschwaben und lieferten dabei zwei denkwürdige Spiele ab! Kommt mit, schwelgt in den Erinnerungen an die letzten beiden Siege und genießt mit uns noch einmal den Blick auf das vergangene Wochenende.
Als sich Bazanix mit seinen tapferen Wikingern auf den Weg machte um das Unterland zu erobern, stand ihm nur der letzte mutige Rest seiner Crew zur Verfügung und dementsprechend vorsichtig agierten die Eispiraten beim Spiel gegen die Heilbronner Falken. Was auch immer der Druide seinen Dorfbewohnern aber in den Trank gemischt hat – es wirkte.
Ein Trank der Blinde sehend macht – wäre gut …
Den ersten Aufreger produzierte Taylor Aufräumix mit seinem Flatterschuss auf Ilya Andryukhos (römisch für – der mit den Armen wedelt), der sich panisch auf den Rücken warf und hoffte ihm würde der Himmel nicht auf den Kopf fallen und den Puck zu halten. Nachdem Henri Finnix den Schläger von Verleihnix Fischer ins Gesicht bekam, hoffte man auf Crimmitschauer Seite auf eine Strafe, doch leider schienen sich Sehnix und Pfeifnix nicht einigen zu können und so gab es große Verwunderung über die Arbeitsweise der Schiris.
Scheinbar wachgerüttelt, durch die Vorgehensweise der Schiris versuchte Heilbronn sein Glück in der Flucht nach vorn, doch Ilya Shutoutix verhinderte mit zwei Monstersaves den Einschlag und die Eroberung des eigenen Tores. André Goldhandix hatte in der 13. Minute noch die Chance den Führungstreffer für die Eispiraten zu erzielen, doch auch der römische Bär im Heilbronner Tor zeigte, dass er bei seinen Heilbronner Legionären genug gelernt hatte. Zu Ende des Drittels wurde es dann nochmal brenzlig, als Sehnix und Pfeifnix eine Strafe gegen Maximus Rauschix aussprachen, doch mit vier starken Saves rettete die Crimmitschauer Wand das torlose Unentschieden.
Kopf oder Zahl …
Das zweite Drittel begann kurios und die Heilbronner Falken mussten kreativ werden, um den Treffer im eigenen Tor zu verhindern. Andryukhos nutzte dafür sein Köpfchen und köpfte den Puck zur Seite.
Mit Mann und Maus verteidigten die Eispiraten bei den zahlreichen Angriffen der Falken ihr Tor und immer wieder kamen ihnen die Ungenauigkeiten der Heilbronner und ein bärenstarker Shutoutix zugute. Gegen Ende des Drittels legte sich Bazanix noch mit Sehnix und Pfeifnix an und bekam dafür eine Verwarnung und weil die beiden Oberpfeifen gerade in Stimmung waren, pfiffen sie eine Einzelaktion zwischen Henri Finnix und Ilya Andryukhos und weil das so viel Spaß gemacht hat, bekamen Jasper Lindstix und Jeremy Williamos eben auch beide noch zwei Minuten, dabei wollten die beiden Finnen, doch bloß ein paar Römer verhauen …
1,2, oder 3 – letzte Chance! Vorbei!
Im dritten Drittel bekamen die Falken dann endlich die Federn gerupft und der schwäbische Adler bekam in Form von Taylor Aufräumix eins auf die Rübe. Noch besser sollte es nur nach 52. Minuten werden, als Aufräumix von der blauen Linie abzog und auf Jasper Feinhändix Schläger spielte und dieser unhaltbar in das Tor von Ilya Nichtmehrzunullus traf. Der Rest ist schnell erzählt – Pfeifnix und Sehnix schickten Aufräumix ein weiteres Mal auf die Bank. Heilbronn spielte Aufbäumix und am Ende war es nix und drei ganz wichtige Punkte kosteten Jason MorganohneJobnix seine Anstellung bei den Falken.
Extase zum Jahresabschluss
Es gibt Spiele die bleiben einem im Gedächtnis und zum Abschluss des Jahres 2022 sollte den Fans der Eispiraten ein solches Spiel geboten werden.
Die Emotionen, die in diesem Spiel wach wurden, erzeugten den einmaligen Flair des Sahnparks, denn als Underdog mit nur 13 Feldspielern in die Partie gestartet, kaufte man den Ravensburgern Stück für Stück den Schneid ab und triumphierte am Ende in einer unglaublichen Energieleistung.
Jonas Stettmer dürfte es ähnlich gegangen sein wie Christian Baader im entscheidenden Spiel 7 in den Playdowns 2006/2007 – ein junger Torwart, der sich einem frenetischen Publikum gegenüber sieht und das nur auf Fehler des Schlussmannes wartet und die Fans wurden nicht enttäuscht. Trotz einiger starker Paraden merkte man dem jungen Torhüter an, dass er sich vom Publikum beeinflussen ließ und so landeten nicht wenige Schüsse der Crimmitschauer direkt wieder im Slot, weil er sie nur nach vorn abwehrte oder ihm der Puck aus der Fanghand sprang.
I’m just a teenage dirtbag baby
„Wir haben keine Chance. Das verlieren wir bestimmt.“ war die allgemeine Befürchtung vor dem Spiel gegen die Towerstars auf Crimmitschauer Seite. Crimmitschauer Spieler sind aber schlimmer, als jedes bockige Teenagermädchen und sagten sich bestimmt „Jetzt gewinne ich erst recht, gerade weil du sagst das klappt nicht.“ und wir lieben unser rot-weißes, bockiges Teeniegirl. Henri Kanninen spürte den besonderen Flair und entließ in einem ersten Teenieöstrogenschub seinen rebellischen Tendenzen freien Lauf. Angetrieben von einem Publikum welches von der ersten Minute an da war, nahm der Finnish Flash den Puck in eigener Unterzahl auf und raste auf Stettmer zu, schoss dem Goalie auf den Schoner und verwertete seinen eigenen Rebound zur frühen und unerwarteten Führung. Alfons Zitterstettmer gefiel dies nicht und weil er sich nicht beruhigen konnte, sagte sich Alexis D’Aoust – was die finnische Dampfnudel kann, kann ich auch und überwand Stettmer nur zwei Minuten später wieder in Unterzahl. Mit alten Gewohnheiten soll man nicht brechen.
Der Sahn brodelte, die Gedanken wandelten sich – der feste Glaube an die eigene Mannschaft kehrte zurück und man pushte sein Team weiter. „Hier geht heute was.“ – freudige Gesichter, Fliegenfängerrufe, Abklatschen und dann der Einlauf der Baden – Württemberger, die unbedingt Stimmungskiller spielen mussten und mit einem Doppelschlag innerhalb von zwei Minuten den Spielverlauf wieder auf Null stellten. Doch an diesem Abend merkte man den Eispiraten an, dass jeder ein Körnchen mehr drauf legte und so schüttelten sich die Spieler kurz und arbeiteten dann diszipliniert weiter. Die Fans würdigten es mit einem riesigen Applaus bei der Verabschiedung in die erste Drittelpause.
Das rote Licht brennt …
Wenn der Sahnpark bereits zum zweiten Drittel bebt, dann schwappt die Stimmung von den Rängen auf die Spieler über und diese zündeten ein regelrechtes Feuerwerk ab. Zeitweise sah es so aus als würden zehn Eispiraten gegen drei Türmchen spielen und Jonas Stettmer bekam genug Gelegenheiten im Tor herum zu zittern und weil die Ravensburger verteidigten wie eine Sexarbeiterin an einem Abend auf dem Kiez „Nur ohne Küssen“ musste Stettmer immer wieder zittern. Als die Kräfte nachließen bei den Eispiraten wurden die Fans noch lauter und so stemmte man sich gegen die Angriffe der Puzzleteile. In der 38. Minute reichte es Louis Latta dann und nach 38 Minuten lagen die Eispiraten das erste und einzige Mal in der Partie zurück. Noch bei der Verkündung des Ravensburger Tores schoss Doherty allerdings von der blauen Linie auf Stettmer und Walsh schaltete am schnellsten und überwand den jungen Torhüter zum Ausgleich.
Grinsende Gesichter zur Drittelpause, verdutzte Ravensburger und laut singende rot – weiße Anhänger – die Party war bereitet und das Vibrieren in der Luft nahm zu. Man spürte die Energie und den Willen diese Partie heute abend nicht zu verlieren.
Könnt ihr mich hören?!
Natürlich hatten die Puzzlestädter andere Vorstellungen und so versuchte man zeitnah die Piraten ins eigene Drittel einzuschnüren und dies gelang phasenweise auch recht gut. Fans und Mannschaft der Crimmitschauer zeigten, dass man allerdings keineswegs geneigt war hier klein bei zu geben und so stieg die Lautstärke zu einem Moment der allen Gänsehaut bescheren sollte. Von Minute zu Minute wurde das Spiel intensiver und Timo Gams sollte es schlussendlich vorbehalten seine Fans und Mannschaft zu erlösen. Das 4:3 dürfte einer der lautesten Torjubel in der jüngeren Vergangenheit gewesen sein und überall auf den Rängen klatschte man sich ab. Einige hielten den Atem an, genossen den Moment und saugten die Emotionen auf. Andere schrien ihren Jubel hinaus und sangen, klatschten und feierten und auf dem Eis? Eine Mannschaft! Was für eine Freude, was für ein Jubel – dieses Tor haben wir gemeinsam rein gekämpft und es sollte noch besser kommen.
Mit dem zweiten Treffer an diesem Abend sorgte Henri Kanninen nur eine Minute später dafür, dass im Sahnpark die Euphorie ihren Höhepunkt erreichte. Ein rot – weißes Flammenmeer und ein Spieler, der seinen Jubel herausschreit. Wenn sogar Henri Kanninen seine finnische Coolness verliert, war es ein besonderes Spiel und am Ende feierten die Fans ihre „Krieger“ mit Gänsehaut und Stolz. „NUUUUUUUUUUUR DER ETC!“