Die Energieleistungen gegen Heilbronn und Ravensburg – verbunden mit 6 Punkten – haben die Eispiraten unverhofft wieder in Richtung Platz 10 katapultiert, der nun in greifbarer Nähe liegt. Das Derby in Weißwasser zum Auftakt 2023 bekommt daher nun eine ganz neue Brisanz.


Plötzlich ist es nämlich das Duell der Tabellennachbarn, denn die Füchse, die derzeit Platz 9 belegen, liegen mit 43 Punkten und 80:92 Toren nur 3 Zähler vor den Eispiraten. Nach einem schwachen Saisonstart haben sich die Lausitzer durch konstante Leistungen inzwischen im breiten Mittelfeld der Liga eingefunden und Coach Petteri Väkiparta strebt mit der jungen Mannschaft natürlich gen Pre-Playoffs.

Einen großen Anteil am Aufschwung Weißwassers, was nach den ersten 8 Spielen nur 1 Sieg auf dem Konto hatte, hat der nachverpflichtete finnische Goalie Ville Kolppanen (15 Sp, 2.44 GT/Sp, 92.51%, 0 SO), der alle Vorschusslorbeeren bislang bestätigen konnte und die veletzte etatmäßige Nummer 1, Nikita Quapp, mehr als ersetzt. Aber auch Backup Kristian Husfky (13 Sp, 2.92 GT/Sp, 89.50%, 0 SO) macht seine Sache zufriedenstellend.

Dass die Lausitzer nur 5 Teams mit weniger Gegentoren vor sich haben, liegt aber nicht nur am Goalie-Gespann, sondern an den deutschen Top-Verteidigern Maximilian Adam (29 Sp, 2+14), Sebastian Zauner (28 Sp, 4+10) und Dominik Bohac (30 Sp, 1+8), die durch ihre Kompromisslogiskeit bekannt sind. Eigentlich gehört auch noch Steve Hanusch dazu, doch der Ur-Lausitzer laboeiert seit Anfang Oktober an einer erletzung. Eine Reihe hinter den Lestungsträgern verrichten auch Kristian Blumenschein (23 Sp, 0+5), Jan Bednar (30 Sp, 0+3) und Julian Wäser (26 Sp, 0+1) eine starke Defensivarbeit.

Weil die Lausitzer auf eine rein deutsche Abwehr bauen, kann man sich gleich 4 Kontingentstürmer leisten. Ein kleiner Haken ist allerdings, dass durch die Nachverpflichtung Kolppanens dann immer eine draußen bleiben muss, sobald der Finne zwischen den Pfosten steht. Hier fällt die Wahl des Trainers zumeist auf seine finnischen Landsleute Teemu Henritius (22 Sp, 1+8) und Roope Mäkitalo (26 Sp, 11+16). Von der Bilanz Henritius´ dürfte man im Fuchsbau anlässlich dessen Meriten aus der SM-Liiga aber ohnehin recht enttäuscht sein. Im Sturm gesetzt ist – selbst wenn er nur einbeinig auflaufen könnte – Hunter Garlent (CAN, 32 Sp, 19+17), der seinem Namen alle Ehre macht und die Scorerpunkte förmlich jagt. Mit ihm steht und fällt das Angriffspiel der Füchse. Lane Scheidl (CAN, 31 Sp, 12+9) ist der vierte Kontingentspieler im Bunde und komplettiert mit Clarke Breitkreutz (31 Sp, 11+17) und Talent Louis Anders (29 Sp, 4+10) die Riege der offensivgefährlichen Stürmer. Eric Valentin, Tim Detig, Marco Baßler, Eric Hördler, Maximilian Heim, Toni Ritter, Daniel Visner, Jan Nijenhuism Kevin Handschuh und Ilja Fleischmann treten im gegnerischen Drittel eher weniger in Erscheinung, leisten aber schon allein aufgrund der Quantität einen großen Beitrag zum laufintensiven 4-Reihen-Spiel der Füchse.

Die Eispiraten sind wieder da! Aber eben auch noch lange nicht dort, wo wir sie am Ende der Hauptrunde gerne sähen – nämlich unter den ersten 10 Teams der Liga. Der Weg nach der Serie von 10 Niederlagen in 11 Spielen zurück ins Geschehen war lang und beschwerlich. Auch die Wogen der zum Teil heftigen Spieler- und Trainerdiskussion sind inzwischen wieder deutlich glatter. Dafür haben nicht zuletzt die Mutmacher gegen Heilbronn und Ravensburg gesorgt. Das Gebot der Stunde lautet aber dennoch konstant weiter zu punkten, wenn die Mühen der letzten Wochen auch tabellenmäßig erkennbar werden sollen. Das Derby gegen die Füchse wäre der nächse gut Anlass!