Das letzte Spiel des Jahres 2022, mit einem hart erkämpften Auswärtssieg in Heilbronn mit nur 13 Feldspielern wartete mit den Ravensburg Towerstars der nächste übermächtige Gegner, gegen den der letzte Sieg auch schon knapp 2 Jahre zurückliegt und der sich zum Angstgegner der Eispiraten entwickelt hat, denn die letzten 8 Spiele gingen allesamt an die Oberschwaben…

Kurzweiliges Drittel mit vier Toren

Das Spiel begann vor der Saisonrekordkulisse von 3.205 Zuschauern quasi mit Powerplay für die Eispiraten, denn schon nach 49 Sekunden beförderte Vincent Hessler seinen Schläger ins Gesicht von Matt Lemay, was wegen einer blutigen Lippe mit 2+2 geahndet wurde. Mit dieser frühen numerischen Überlegenheit konnten die Crimmitschauer jedoch nicht so recht viel anfangen, denn schon in den ersten Minuten Vollgas Überzahl zu spielen, war hinsichtlich der Kraftreserven sicherlich nicht auf dem Plan gestanden. So verstrichen die 4 Minuten ohne großartige Geschehnisse. Kaum komplett, wendete sich das Blatt, denn in einer nahezu identischen Situation war es nun André Schietzold, der 2+2 wegen hohem Stocks absitzen musste. Hier machten es die Eispiraten viel besser als zuvor im Powerplay und schossen kurzerhand zwei Unterzahltore! Zunächst kam der Puck aus einer Befreiung an der Bande heraus zu Henri Kanninen, der durchbrach und Jonas Stettmer im Gästegehäuse per Nachschuss überwand und rund 2 Minuten später schickte Kanninen Alexis D´Aoust, der nicht konsequent angegriffen wurde und mit einem trockenen Handgelenkschuss ins lange Eck das Sahnparkdach zum Abheben brachte. Ravensburg fand bis dahin nicht statt, was Tim Kehler seinen Jungs im Powerbreak wohl pädagogisch eindringlich klar gemacht haben dürfte. Von da an gaben die Oberschwaben Gas, gingen schnell ins Eispiraten-Drittel und suchten den Abschluss. So schaffte Robin Drothen den Anschlusstreffer aus dem Gewühl heraus und nur etwa 1 Minute später fälschte Felix Thomas‘ Knie einen Gäste-Schuss ins eigene Tor ab. So war nach 11 Minuten der Spielstand wieder auf 0 gestellt, was Ravensburg nicht davon abhielt, auf den nächsten Treffer zu gehen. Crimmitschau zeigte sich hier aber standhaft und konnte gegen Drittelende sogar noch einmal ein paar Nadelstiche setzen.

Eispiraten finden richtige Antwort auf Rückstand

Der Start ins Mitteldrittel verlief wieder ausgeglichen, wobei sich die Crimmitschauer bis zum Powerbreak etliche Chancen erarbeiten konnten. Die Hausherren wirkten vor dem gegnerischen Tor zwingender, allein Jonas Stettmer stand im Gehäuse seinen Mann und nahm den Westsachsen einige gute Möglichkeiten vom Schläger. Nach der Zwangspause ähnelte die Partie wieder dem ersten Drittel, denn Ravensburg nahm die Zügel fester in die Hand und beschäftigte die Eispiraten schon tief in der eigenen Zone. Der Verteidigungsaufwand war hier wirklich enorm, zumal die Gäste die Befreiungsversuche oftmals noch im Crimmitschauer Drittel abwürgen konnten. Und auch wenn der 2:3-Führungstreffer in der 38. Minute eher aus dem Nichts fiel – ein halbverdeckter Schlagschuss von der Seite – so lag er doch irgendwie in der Luft und war nicht unverdient. Das Gästetor nutzten die Eispiraten aber, um ihre Säbel wieder rauszuholen und den Ravensburgern die Zähne zu zeigen. Dohertys strammer Schuss sprang vom Goalie direkt vor die Kelle von Walsh, der zum umjubelten Ausgleich einschob (38.) – die perfekte Antwort!

Eispiraten stehend k.o., Eispiraten siegen!

Im letzten Drittel brauchte man nicht lange warten, bis Ravensburg das Kommando übernahm. Mussten sie auch angesichts der personellen Kräfteverhältnisse und des Tabellenstands, sie waren hier einfach mehr in der Pflicht als die Eispiraten. Die Gäste aus dem Schussental erspielten sich durch ihre läuferische Überlegenheit ein klares Übergewicht, allein zu richtig dicken Chancen kamen sie nicht, weil Crimmitschau energisch und mit Mann und Maus verteidigte. Das Glück war den Rot-Weißen ebenfalls hold, als Pawel Dronia nur den Pfosten traf. Die Pleißestädter, angetrieben von einem lautstarken Publikum, nahmen mit einigen Entlastungsangriffen Minute um Minute von der Uhr. Um dann eiskalt zuzuschlagen! Ein toll herausgespielter Angriff endete bei Timo Gams, der den Goalie aussteigen ließ und dreieinhalb Minuten vor Ende mit der Rückhand unter die Latte vollendete. Und als wäre das nicht genug, umkurvte nicht einmal eine Minute später Henri Kanninen ebenfalls den Goalie und schob zum 5:3 ein. Im Sahnpark brachen alle Dämme!