Weihnachtsmarathon mit Minikader, vier Verteidiger und 9 Stürmer standen Marian Bazany zur Verfügung, da braucht es schon eine Menge Willen und Einsatz, um im Unterland zu punkten, was immens wichtig wäre, denn der Anschluss an die Pre-PlayOff-Plätze ist eigentlich hergestellt und in Heilbronn wartete ein sogenanntes 6-Punkte-Spiel…
Wille gegen Lustlosigkeit
Viele Fehlpässe bestimmten das Anfangsdrittel auf Seiten der Heilbronner Falken und die Eispiraten versuchten aus einer kompakten Defensive schnelle Nadelstiche zu setzen. Die Falken versuchten mit frühem Forechecking die Cracks von der Pleiße in die Defensive zu drängen, doch diese behielten kühlen Kopf und lösten spielerisch die Situation. In der 4. Minute bediente Kanninen Lindsten nach einem 2 auf 1 Konter, doch Preto störte entscheidend. Nur eine Minute später zog Doherty von der blauen Linie ab und Andryukhov verlor den Puck aus den Augen doch der Blueliner verfehlte knapp das Tor. Das Schiedsrichterniveau passte sich nun dem Spielniveau an und ein klarer Schläger ins Gesicht gegen Kanninen blieb ungeahndet. Die Eispiraten ließen sich nicht entmutigen und drückten weiter und im Slot arbeitete Mathieu Lemay am ersten Torerfolg des Abends, blieb jedoch ohne Ertrag. Eine Schrecksekunde erlitten die Eispiratenfans als Sharipov gegen drei Falken verteidigen musste, doch mit einem hervorragenden Save hielt er seine Farben im Spiel. Die Heilbronner blieben weiter einfallslos und die Eispiraten bissig und so kämpfte Schietzold sich in der 13. Minute vors Tor, scheiterte jedoch an Andryukhov. Nach einem frühen Puckverlust im Angriffsdrittel von Lindsten zog Morrisson halblinks ab, doch wieder blieb Sharipov der Sieger. Die letzte Spielminute gehörte dann wiederum den Falken, welche ein strittiges Powerplay zugesprochen bekamen und sage und schreibe 5 Mal musste Ilya Sharipov den Einschlag verhindern. Seine größte Tat war die Schonerabwehr nach einem Tip – In – Versuch und so überstanden die 13 tapfer kämpfenden Piraten unbeschadet das erste Drittel.
Torloses Mitteldrittel
Die Eispiraten überstanden die übrigen 42 Sekunden des Powerplays der Falken schadlos, taten sich jedoch schwer aus dem eigenen Drittel heraus zu kommen und so rotierten die Falken minutenlang im Angriffsdrittel ohne jedoch an Sharipov vorbei zu kommen. Ramoser wanderte nach einem unkorrekten Körperangriff auf die Strafbank und Andryukhov hielt die sich bietenden Chancen kurios. Ein Tip – In – Versuch von Kanninen wehrte der Heilbronner Torhüter mit dem Kopf ab und hielt so seinerseits die Null. Zwei Unachtsamkeiten im Powerplay boten den Unterländern 2 Kontermöglichkeiten welche jedoch wieder und wieder von Sharipov gehalten wurden. Das Spiel verflachte zusehends und die Eispiraten agierten aus einer disziplinierten Defensive. Was die Abwehr nicht stoppte, stoppte der Crimmitschauer Torhüter, so auch ein schönes Solo von Dustin Kirsch in der 29. Spielminute. Das Spiel dümpelte weiter vor sich hin, doch in den Schlussminuten des Drittels nahm es endlich Fahrt auf. Nach einer Verwarnung an Bazany kam es zu zahlreichen Diskussionen. Als Lindsten zwei Minuten vor Drittelende allein durch war, lag der Jubelschrei den Crimmitschauer Anhängern schon auf der Zunge, doch wiederum vereitelte Andryukhov. Eine strittige Szene bei der Henri Kanninen überraschend 2 Strafminuten aufgebrummt bekam wegen Stockschlag, genauso wie Ilya Andryuhov wegen Behinderung. Nur eine Minute später ertönte abermals die Pfeife des Schiedsrichters und Lindsten wanderte wegen Beinstellen auf die Strafbank, während Jeremy Williams zeitgleich zwei Minuten für Stockcheck bekam. Die größte Chance für Heilbronn durch Alexander Tonge vereitelte Ilya Sharipov 14 Sekunden vor Drittelende sehenswert mit der Stockhand und ließ so die Träume auf Punkte im Unterland weiter leben.
Golden Goal
Ein einziges Tor sollte an diesem Abend über Sieg und Niederlage entscheiden und zunächst mussten die Crimmitschauer Anhänger zittern, denn Timo Gams trat nach einer konfusen Situation seine Strafe wegen Spielverzögerung an. Abermals sollten die Eispiraten auch diese Situation schadlos überstehen und auch wenn Sharipov ohne Schläger verteidigen musste den Falken gelang es nicht die Scheibe im Tor zu versenken. Wachgerüttelt durch einen kleinen Fight von Doherty und Della Rovere traten die Crimmitschauer die Flucht nach vorn an und Gams zielte in der 47. Minute etwas zu genau und traf nur das Gestänge. Nur eine Minute später sollte es Lindsten jedoch im Powerplay besser machen – Schuss von der blauen Linie durch Doherty und der quirlige Finne belohnte seinen engagierten Auftritt mit dem Führungstreffer. Angestachelt durch den Rückstand liefen die Falken zumeist kopflos an und es bedurfte eines erneuten Powerplays um die Sachsen unter Druck zu setzen. Doch egal was die Falken auch probierten – Endstation war Sharipov. Cabana legte in der 57. Minute beinahe den Puck ins eigene Tor als er die Scheibe in der Rückwärtsbewegung verlor und Andryukhov zu einem Save in höchster Not zwang. Die Eispiraten kämpften und überstanden auch eine weitere Unterzahlsituation eine Minute vor Schluss. Della Rovere hatte hierbei elf Sekunden vor dem Drittelende den Ausgleich auf dem Schläger schoss jedoch am leeren Tor vorbei und so nehmen die Sachsen nach einer erstklassigen moralischen und kämpferischen Leistung die drei Punkte mit. Besonders erfreulich – Ilya Sharipov mit 58 Saves und ohne ein einziges Gegentor! Glückwunsch Ilya!