Nach 8 Niederlagen in Folge setzte es schon vor dem Eröffnungsbully eine weitere gefühlte Niederlage, denn die Mischung aus Wintereinbruch und der miserablen sportlichen Situation sorgten im Sahnpark für gähnende Leere im weiten Rund. 1.148 Zuschauer bedeutete ein neuer Saisonminusrekord. Doch die wenigen Fans sollten ihr Kommen nicht bereuen.

Endlich wieder ein Tor

Wer die Favoritenrolle in dieser Partie inne hatte, wurde vom ersten Spielzug an deutlich, denn Krefeld gab den Takt vor, während Crimmitschau zunächst nur reagieren konnte und zumeist in der Defenvise gebunden blieb. Zu mehr als einzelnen Entlastungsangriffen kamen die Eispiraten zunächst nicht. Den Pinguinen bleibt vorzuhalten, dass sie aus ihrer deutlich besseren Spielanlage zu wenig zwingende Chancen erspielten. Auf der Gegenseite kann man den Crimmitschauern beim besten Willen keine mangelhafte Chancenverwertung vorwerfen, denn die erste richtige Aktion vor dem Tor des 18jährigen Matthias Bittners war gleich drin – Filip Reisnecker verwertete seinen eigenen Rebound im Sitzen zum ersten Tor seit rund 165 Spielminuten. Was so ein Tor bewirken kann, merkte man dann in der Folgezeit, denn plötzlich waren die Westsachsen da, trauten sich was zu und es entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel, das mit der 1:0-Führung der Pleißestädter in die Pause ging.

Eispiraten zeigen Reaktion

Wer damit rechnete, dass die Krefelder wie die Feuerwehr aus der Kabine  kommen, wurde eines Besseren belehrt bzw. hatten die Eispiraten selbst den Wille, sich nicht zu verstecken und weiter nach vorne zu arbeiten. So entwickelte sich bis zum Powerbreak ein stetes Auf und Ab beider Teams mit wechselnden Drangphasen und teils richtig guten Gelegenheiten, vielleicht sogar 2, 3 mehr für die Eispiraten. Beide Goalies hielten ihre Farben mit guten Paraden aber schadlos. In der Zwangspause zur Drittelmitte schien Gäste-Coach Draisaitl aber genug gesehen zu haben und fand wohl auch die passenden Worte, denn von da an begann das Übergewicht wieder stärker auf die Seite der Schwarz-Gelben zu kippen, so dass der Ausgleich mehr und mehr in der Luft lag. So kam das Unheil schließlich und wer sonst als die lebensversichernde 1. Reihe der Pinguine sorgte dafür. Zach Magwood nahm in Überzahl einen klugen Pass von Marcel Müller durch die Box direkt und vollendete zum 1:1 (33.). Die Reaktion der Crimmitschauer war dann durchaus interessant, denn statt die Köpfe hängen zu lassen, bissen sich die Hausherren zurück, gaben Gas und konnten nur knapp anderthalb Minuten später wieder jubeln. Taylor Doherty zog von der blauen Linie ab, Mathieu Lemay nahm dem Goalie die Sicht und ein Krefelder fälschte noch unhaltbar ab – auch so geht Toreschießen. Die Pinguine waren vom erneuten Rückstand natürlich angestachelt und drängten bis zur Pause mehrfach auf den Ausgleich. Die Eispiraten hielten mit viel Einsatz dagegen.

Füreinander laufen, gemeinsam Fehler ausbügeln

Gleicher Einsatz wurde auch im Schlussdrittel fortgesetzt. Die Eispiraten ließen sich auf den Fight mit dem haushohen Favoriten ein und wurden schon in der 43. Minute belohnt, als Alexis D´Aoust seinen Premierentreffer nach megastarker Vorarbeit von Lemay zum 3:1 nutzen konnte. Der doppelte Vorsprung tat den Rot-Weißen gut, wenngleich Krefeld am Drücker blieb. Zahlreiche Angriffe der Cracks vom Niederrhein verpufften allerdings an der vielbeinigen Eispiraten-Defensive oder wurden nicht konsequent zuende gespielt. Zur Strafe setzte es obendrein auch noch das 4:1 durch den Mann des Tages – Mathieu Lemay. Dies gut 10 Minuten vor dem Ende, was einer kleinen Vorentscheidung zugunsten standhaften Westsachsen gleich kam. Dennoch setzten das Team von Peter Draisaitl im Anschluss noch einmal alles auf eine Karte, es rollte Angriff auf Angriff in Richtung Sahnpark-Hauptgebäude. Belohnen konnten sich die Pinguine schließlich mit dem 4:2 in der 58. Minute, als Matthias Bittner schon vom Eis gegangen war. Anbrennen sollte aber schließlich nichts mehr und Mathieu Lemay setzte mit der Schlusssirene sogar noch das 5:2 drauf.

Die Eispiraten haben eine erstaunliche