Minuskulisse zum ersten Advent – die sportliche Talfahrt der Eispiraten macht sich nun auch in Sachen Zuschauerzahl bemerkbar. Gerade einmal 1300 Zuschauer fanden sich zum Keller- und Nachbarschaftsduell gegen das Schlusslicht aus Franken ein.

Tor bleibt vernagelt

Die Eispiraten stehen nach 7 Niederlagen mit dem Rücken zur Wand, doch das sollte heute beim Spiel gegen Bayreuth anders werden. Gäste-Goalie Olafr Schmidt war gleich von Anfang an gefordert und zeigte dabei, dass er einen guten Tag erwischte. Doch auch Bayreuth versteckte sich nicht, schließlich will man sich aus dem Keller befreien.

Die erste richtig große Chance im Spiel hatte der Crimmitschau Neuzugang Alexis D’Aoust, der aber bei einem Konter den Querpass von Lindsten nicht an Schmidt vorbei brachte. Besser machte es Bayreuth nahezu im Gegenzug. Nach einem Fehler von Scalzo standen gleich mehrere Tigers frei und der Ex-Eispirat Ewanyk ließ sich nicht zweimal bitten.

Die Chancen für die Eispiraten waren da, doch Tore blieben Fehlanzeige. Man spürte einfach in jeder Szene, wie verkrampft und mit wenig Selbstvertrauen die Eispiraten agierten.

Slapstick im Spiel nach vorne

Bayreuth kam besser aus der Kabine, doch mit einer Chance von Reisnecker änderte sich das. Wie es um die Mannschaft steht, zeigt sich in der 29.Minute, als die beiden im bisherigen Saisonverlauf besten Eispiraten-Torschützen, Lemay und Reisnecker, es fertig brachten, eine 2-auf-0 Situation dermaßen stümperhaft zu vermasseln, dass einen die Spucke wegblieb.

Das nötige Scheibenglück hatte dagegen Bayreuth und so gelang Cornet im dritten Nachsetzen in der 34.Minute irgendwie die Scheibe über die Linie zu drücken. Es war ja nicht so, dass die Eispiraten es nicht ständig weiter versuchten.

Doherty und Lindsten trafen das Außennetz, Lemay scheiterte an Schmidt. Doch man sah auch in fast jeder Szene, wie es um das Selbstvertrauen der Westsachsen bestellt war. Es war nach nun mehr 6 Dritteln ohne eigenen Torerfolg schlicht nicht mehr vorhanden.

Großes Aufbäumen? Absolute Fehlanzeige!

Wer jetzt auf einen Sturmlauf der Gastgeber im Schlussabschnitt gehofft hatte, sah sich getäuscht. Trotz zweier Powerplays agierte man seltsam gehemmt. Geschäftsführer missfiel im Pauseninterview das fehlende Selbstvertrauen. Einerseits hatte er zwar Recht damit, doch andererseits war es wohl eher Krampf und die blanke Angst vor Fehlern, die das Spiel der Eispiraten lähmte.

Bayreuth machte das schlau und hielt den Puck weitergehend vom eigenen Tor fern. Wenn die Eispiraten mal ein wenig gefährlich vor Schmidt auftauchten, war meist Reisnecker in der Nähe. Der Youngster war der einzige, der sich wirklich gegen die Torarmut stemmte.

Die eigentlichen Führungsspieler tauchten dagegen völlig ab und boten Angsthasen-Eishockey. Zu keiner Zeit hatte man das Gefühl, dass das Spiel noch gedreht werden konnte. Die Verzweiflung sah man auch daran, das bereits 3 Minuten vor Schluss Sharipov das Eis verließ.

Das Ergebnis – Ewanyk traf mit seinem zweiten Tor am Abend endgültig ins Herz der Eispiraten-Fans, die die weiße Fahne am Ende hissten und lautstark das Ende des Trainers forderten und ihren Unmut freien Lauf ließen.

Wenn jetzt keine Konsequenzen folgen, wann dann?