Sportlich sieht es gerade arg mau aus. 6 Pleiten am Stück, Absturz auf Rang 12 und irgendwie kein so richtiger Anhaltspunkt erkennbar, dass in Westsachsachsen das Stimmungsbarometer bald wieder durch die Decke geht. Umso wichtiger ist es angesichts der aktuellen Situation, dass sich die Eispiraten an Olli Kahn erinnern. Nein, kein Kungfu durch den Strafraum, kein Geknabber am Gegner, keine Gewalt gegen Eckfahnen. Es reicht nur ein Stilmittel vom altehrwürdigen Kahn: „Eier, wir brauchen Eier!“



Eier zeigen statt Busbeine wird zugleich auch die erste Devise für die Auswärtspartie in Freiburg sein. Die kleine Weltreise in den Breisgau war schon allzu oft davon geprägt, dass das Spiel schon lief, aber Crimmitschau gedanklich noch irgendwo an einer Schwarzwälder Raststätte festhing. Ausgang meistens eher nicht so gut.

Ein nicht so guter Ausgang wäre auch diesmal zu vermeiden, vor allem da sich Freiburg ebenfalls in den unteren Tabellengefilden aufhält und somit ein 6-Punkte-Spiel ausgerufen werden kann. Der Trend der Wölfe zeigt ähnlich nach unten wie der der Eispiraten, denn von den letzten 10 Spielen konnten nur 3 gewonnen werden. Unter die 7 Pleiten mischte sich etwa auch ein 1:9-Desaster in Kaufbeuren.  Mit 26 Punkten und 53:61 Toren aus 18 Spielen rangiert das Team von Robert Hoffmann derzeit auf Platz 10.

Warum man nicht weiter oben steht, liegt ursächlich an einer nicht sonderlich sattelfesten Defensive, in der sich die Goalies Patrik Cerveny (14 Sp, 3.15 GT/Sp, 89.49%, 0 SO) und Luis Benzing (6 Sp, 3.68 GT/Sp, 86.57%, 0 SO) alle Mühe geben, aber auch nicht vollends überzeugen können.

Für eine sichere Defensive braucht es freilich auch starke Defender und hier tun sich etwa Calvin Pokorny (15 Sp, 3+4) und Alexander De Los Rios (15 Sp, 3+4) durchaus positiv hervor. Allein das reicht nicht ganz. Der spielfreudige Kyle Sonnenburg (15 Sp, 0+12) besticht gleichtzeitig durch eine schwache +/- Bilanz (-6). Und Hagen Kaisler (16 Sp, 0+4) sowie Luca Trinkberger (12 Sp, 0+2) kommen über Mitläuferrollen nicht hinaus. Von Marvin Neher (13 Sp, 1+0) wird man im Breisgau heuer indes gewiss sogar enttäuscht sein, zumal mit -8 gar noch eine schwächere +/- Bilanz in den Büchern steht als bei Sonnenburg. Robert Hoffmann hat also im Abwehrtraining noch einiges abzuarbeiten.

Offensiv hingegen kann sich das schon eher sehen lassen! Hier sticht vor allem der Schwede Tor Immo mit beachtlichen 14 Toren und 13 Vorlgen aus 18 Einsätzen heraus. Der auffällige Stürmer dürfte nun auch wieder besonders von seinem genialen Vorlagengeber Shawn O´Donnell (CAN, 12 Sp, 1+13) profitieren, der sich nach längerer Verletzung jüngst zurückmelden konnte. Aber auch Martin Réway (SVK, 13 Sp, 1+14), Jackson Cressey (18 Sp, 6+3), Kevin Orendorz (16 Sp, 2+6) und die gewohnt emsigen Freiburger Dauerbrenner Nikolas Linsenmaier (17 Sp, 4+9) sowie Christian Billich (16 Sp, 6+5) machen offensiv einen überzeugenden Job. Die Routiniers Simon Danner (12 Sp, 3+2) und Marc Wittfoth (17 Sp, 2+1) sorgen zusammen mit Christoph Kiefersauer (13 Sp, 3+1), Sebastian Hon (17 Sp, 1+3) und den jungen Cracks David Makuzki, Konstantin Bongers, Philip Feist und Lennart Otten für die Tiefe im Angriff.

Zum Siegen verdammt sind irgendwie beide Teams, wobei es Freiburg vielleicht etwas einfacher hat, denn immerhin hängen sie der Liga noch zwei Spiele hinterher. Umso wichtiger ist es dann aber für die Crimmitschauer, den Kontakt zum EHC wenigstens punktemäßig aufrecht zu erhalten. Nach den letzten sehr unbefriedigenden Wochen ist jedes noch so kleine Erfolgserlebnis immens wichtig für die Rot-Weißen. Und um es im Siegesfall wie Olli Kahn zu halten: „Da ist das Ding!“