Ganz klar: Keiner mag sie und man wünscht Ihnen nicht einmal das Schwarze unter den Fingernägeln! Aber da ist doch noch eine weitere Gemeinsamkeit, die einem als Eispiraten-Fan so gar nicht schmeckt. Beide Teams jagen nämlich aktuell einen Negativrekord der Eispiraten, den Heilbronn inne hat. Zwischen der Saison 2008/09 und 2011/12 verloren die Pleißestädter satte 13 Mal in Folge gegen die Falken. Ravensburg hält die aktuelle Serie mit 9 Siegen gegen Crimmitschau, Dresden liegt knapp dahinter mit 8 Erfolgen am Stück. Es wird also Zeit für die Westsachsen, zumindest schon mal die Pleitenwelle gegen die Eislöwen zu beenden!
Die Vorzeichen im Duell gegen die Elbstädter standen schon in alle Richtungen, allein genutzt hat es den Eispiraten seit einer gefühlten Ewigkeit nichts mehr. Daher kann man vor dem anstehenden Match trotz des eher beschaulichen 8. Tabellenplatzes der Dresnder (18 Sp, 26 Punkte, 46:52 Tore) allenfalls gedämpften Crimmitschauer Optimismus verbreiten. Das Derby wird einmal mehr eine schwierige Aufgabe.
Ganz besonders schwer will es Coach Andi Brockmann seinem Kollegen Bazany natürlich wieder mit seiner auf Forechecking und ausgeprägter Laufarbeit ausgelegten 4-Reihen-Taktik machen. Hinzu kommt dann auch noch mit Janick Schwendener (11 Sp, 2.28 GT/Sp, 91.55%, 1 SO) ein starker Goalie, der hinten in der Regel gut dicht machen kann. Backup Jonas Neffin (10 Sp, 3.10 GT/Sp, 90.08%, 0 SO) hat schon erstaunlich viele Spiele bestritten, reicht an Schwendener aber nicht heran.
In der Abwehr sind es die beiden Schwedenhappen David Suvanto (18 Sp, 6+6) und Simon Karlsson (18 Sp, 2+8), die den Ton angeben und vor allem im Powerplay sehr gefährlich werden können. Maximilian Kolb (18 Sp, 0+5), Nicklas Mannes (16 Sp, 1+3), Arne Uplegger (16 Sp, 0+3) und Mike Schmitz (16 Sp, 1+2) sind die deutschen Leistungsträger, die in der Tiefe noch Rückendeckung von Bruno Riedl erhalten.
Er hat ihn wieder, seinen Lieblingshelm. Die Rede ist, na klar, von Jordan Knackstedt und der goldenen Kopfbedeckung. Es hat heuer ein wenig gedauert, aber inzwischen steht „Knacki“ mit 7 Toren und 11 Vorlagen in 18 Spielen schon wieder auf Rang 1 der internen Scorerliste. Auf den Kontingentpositionen sind es zwei weitere Schweden, die für Gefahr sorgen sollen, nämlich Johan Porsperger (18 Sp, 4+13) und David Rundqvist (9 Sp, 1+3). Letzterer ist allerdings wegen Verletzungen noch nicht so richtig in Tritt. Noch weit weg von ihren Vorjahresleistungen sind auch Yannick Drews (18 Sp, 2+4). Tom Knobloch (18 Sp, 3+0) und Philipp Kuhnekath (14 Sp, 1+1), wobei es generell bei allen Spielern ein paar Prozent weniger zu sein scheinen, zumindest wenn man es mit dem 2. Tabellenplatz der letzten Saison vergleicht. Tomas Andres (16 Sp, 1+11), Vladislav Filin (16 Sp, 6+3) und Niklas Postel (16 Sp, 3+3) machen ihr Ding, während Jussi Petersen (13 Sp, 1+3), Matej Mrazek (18 Sp, 2+2), Ricardo Hendreschke (9 Sp, 1+1) und Adam Kiedewicz (14 Sp, 2+0) von der konsequenten Nachwuchsförderung Brockmanns profitieren.
Sowohl in der Breite als auch in der Tiefe sind die Dresdner Eislöwen prima aufgestellt und sollten im weiteren Saisonverlauf eigentlich noch den ein oder anderen Tabellenplatz klettern können. Gleiches wünscht man sich natürlich auch von den Eispiraten, wozu ein langersehnter Erfolg im Dresdner Betonbunker auf jeden Fall der ideale Anfang wäre. Die berühmten 60 Minuten konzentrierte Arbeit sind auf dem Weg zum Erfolg unerlässlich, denn Schwächephasen werden in diesem Derby die Hausherren unverzüglich zu nutzen wissen.