Mit den von Ex-Eispirat Max Kaltenhauser trainierten Aufsteigern aus Regensburg hatten sich die Eispiraten heute Abend beim Nachholspiel des 12. Spieltags zu duellieren. Die Eisbären dürfen getrost als positive Überraschung der bisherigen Saison bezeichnet werden, halten sie sich doch kontinuierlich im Bereich der Pre-PlayOff-Plätze und haben schon dem einen oder anderen etablierten Team der Liga ein Bein gestellt. 

Trivino mit kalter Dusche

Recht schnell zeigte sich, dass die Eispiraten zwar im Vergleich beider Teams die feinere Klinge schlugen, aber ebenso schnell bekamen sie auch aufgezeigt, wie sich die Gastgeber das taktisch heute so vorgestellt hatten. Crimmitschau hielt sich teilweise ellenlang im gegnerischen Drittel auf, auch in der fünften Minute. Aber eine mißglückte Puckannahme an der blauen Linie und einen Konter über Gulda und Trivino später stand es 1:0 für Regensburg. Ab da wurde es wirklich defensiv auf Seiten der Eisbären. Die blaue Linie wurde konsequent dicht gemacht, so dass es den Eispiraten kaum einmal gelang, sich in gute Schusspositionen zu bringen. Und wenn doch, dann war da mit Williams ein extrem sicherer Goalie zur Stelle. Besonders in den beiden Powerplays der Eispiraten, die eigentlich recht flüssig gespielt wurden, brachte der Deutsch-Amerikaner immer wieder die Ruhe rein. Nur einmal brachte Williams nicht rechtzeitig die Schoner zusammen: Matt Lemay war es vergönnt, den überfälligen Ausgleich zu erzielen.

Effektive Hausherren legen nach

Im Mittelabschnitt ging es auch wieder ganz schnell: gerade einmal zwei Minuten waren gespielt, als Eisbären-Verteidiger Weber Henri Kanninen mit einem schönen Move ins Leere schickte und durch die Beine Ilya Sharipovs vollendete. Das bedeutete wieder: gleiches Spiel wie im ersten Durchgang. Defensiv noch bissiger ließ Regensburg hinten nicht viel zu, vorne lauerte man auf Fehler des Gegners. Eine eher kleinliche Strafe gegen Willy Rudert nutzten die Hausherren dann ganz schnell. Einen Schuss von Gulda fälschte Schembri vor dem Tor ins Netz ab, der dabei zu hohe Stock war allerdings wohl nur in der Hintertorperspektive zu erkennen, und diese steht den Referees beim Videobeweis nicht zur Verfügung. Team Stripes entschied somit: On-Ice-Entscheidung steht, Treffer regulär. Bitter für die Eispiraten, aber wohl nicht zu ändern. Danach, bei 5 vs. 5, waren es wieder die Gäste, die mehr Spielanteile hatten, aber Zählbares brachten sie nicht zustande.

Drückende Überlegenheit ohne Zählbares

Die Überlegenheit sollte im letzten Drittel sogar noch deutlicher werden, ein letztliches Torschussverhältnis von 3:13 in den Minuten 41 bis 60 gibt das Geschehen auf dem Eis ganz gut wieder. Und trotzdem: Regensburg machte das clever, machte an der blauen Linie vor allem die Banden dicht und hielt so die Gefahr für Williams in Grenzen. Pech für die Rot-Weißen kam auch noch dazu, Doherty und Pohl scheiterten am Gestänge des Regensburger Tores, das wie vernagelt schien. Selbst die Herausnahme Ilya Sharipovs schon zweieinhalb Minuten vor Ultimo änderte nicht viel am Bild: Crimmitschau verbrachte nahezu die komplette Zeit zu sechst in der Angriffszone, man musste nicht mal Angst vor dem Empty-Net-Goal haben. Aber glasklare Gelegenheiten, den Anschlusstreffer zu erzielen, waren eben auch nicht gerade häufig. Weil die Eisbären keinen Millimeter von ihrer Marschroute abwichen, sich nicht zu schade waren, den Puck ins Nirgendwo zu klären, und sich so die drei Punkte irgendwo auch verdient haben.

Es ist und bleibt auffällig in dieser Saison, dass die Eispiraten sich gegen defensiv eingestellte Teams sehr, sehr schwer tun, zu punkten.