Was war das „früher“ für ein Klassiker! Gerade in der Oberliga Süd haben sich die damaligen Topteams Crimmitschau und Regensburg heiße Duelle geliefert. Das letzte Aufeinandertreffen liegt aber schon satte 14 Jahre zurück – jetzt startet in der DEL2 die Neuauflage.


Dabei könnte es sogar ähnlich hitzig und eng werden wie in früheren Zeiten, denn obwohl die Oberpfälzer als Oberligaaufsteiger naturgemäß die Rolle des Underdogs haben, treten sie bislang richtig stark auf und scheuen kein einziges Team in dieser Liga. Vor allem in der heimischen Donauarena steht das Team von Ex-Eispirat Max Kaltenhauser mit 14 Punkten aus 7 Spielen sehr gut da. Die Heimbilanz ist gleichzeitig die Basis für den beachtlichen 10 Tabellenplatz, den die Eisbären mit insgesamt 20 Punkten und 45:48 Toren aus 14 Spielen einnehmen.

Ein wichtiger Baustein für den angestrebten Klassenerhalt – und vielleicht ist ja mit entsprechender Konstanz sogar noch etwas mehr drin – der Regensburger ist Goalie Devin Williams, denn der US-Boy kam im Sommer mit starken Statistiken aus seiner Zeit in der ECHL und der 1. slowakischen Liga an die Donau und konnte die Vorschusslorbeeren mit 2.84 GT/Sp, einer Fangquote von 91.36% sowie 1 Shutout in 10 EInsätzen bis dato bestätigen. Doppelt wertvoll für Regensburg: Williams belegt dank deutschem Pass keine Kontingentstelle und macht sich auf dem deutschen Goalie-Markt gerade mächtig interessant für höhere Aufgaben. Als Backup fungiert Patrick Berger (6 Sp, 4.26 GT/Sp, 88.48%, 0 SO).

Vor den Goalies ziehen vor allem Jakob Weber (14 Sp, 2+3) sowie Tomas Gulda (13 Sp, 0+5) die Fäden und beleben mitunter auch das Offensivspiel. André Bühler (14 Sp, 1+3), Xaver Tippmann (11 Sp, 0+3), Patrick Demetz (14 Sp, 0+3), Korbinian Schütz (10 Sp, 0+1) und Petr Heider (13 Sp, 0+1) sidn etwas defensiver eingestellt. Insgesamt merkt man der Defensive der Regensburger aber an, dass sie zum Teil schon lange zusammenspielt und die Mchanismen wirklich gut funktionieren.

Diese Eigenschaft trifft ganz besonders auch auf die Sturmtanks Richard Divis (CZE, 13 Sp, 8+9) und seinen kongenialen Partner Nikola Gajovsky (D-CZE, 12 Sp, 6+8) zu, die in den vergangenen 4 Spielzeiten gemeinsam die Oberliga aufgemischt haben. Gajovsky ist gar schon seit 2015 ein Eisbär und gehört mit seinen 558 Scorerpunkten in 337 Spielen schon heute zu den Clublegenden. Noch mehr tut sich in der laufenden Saison aber Corey Trivino (CAN, 11 Sp, 10+10) hervor, der für den verletzten Kyle Osterburg nachverpflichtet wurde und voll eingeschlagen hat. Der Finne Topi Piipponen (14 Sp, 5+6) zählt ebenso zu den absoluten Leistungsträgern. Hinter dem Quartett tummelt sich eine ganze Reihe neuer Gesichter in der DEL2 sowie Spieler, die nochmal einen Anlauf versuchen. Dazu gehören Andrew Schembri (13 Sp, 2+7), Constantin Ontl (13 Sp, 3+4), Lukas Heger (14 Sp, 1+4), Radim Matus (CZE, 14 Sp, 2+3), Tomas Schwamberger (12 Sp, 2+2), Erik Keresztury (9 Sp, 2+1), Daniel Pronin (13 Sp, 0+1), Marvin Schmid (8 Sp, 1+0), Matteo Stöhr (6 Sp, 0+0), Christoph Schmidt (7 Sp, 0+0) und Lukas Wagner (13 Sp, 0+0). Alle sin allem kann Coach Kaltenhauser auf einen in der Spitze top besetzten sowie in der breite sehr ausgeglichenen Angriff zurückgreifen. Das ermöglicht dann auch das Powerhockey mit 4 Reihen, das die Eisbären in der laufenden Saison so erfolgreich macht.

Vorsicht ist also geboten für die Eispiraten, denn den Aufsteiger auf die leichte Schulter zu nehmen, wird der Wegbereiter für eine empfindliche Niederlage sein. Damit es nicht soweit kommt, wird es ganz wichtig sein, den Spielwitz von Gajovsky/Divis auszubremsen und auch bei Trivino und Piipponen äußerst wachsam zu sein. Gleichzeitig werden die Crimmitschauer kämpferisch gegen die nimmermüden Eisbären dagegen halten müssen, denn nach den schweren Aufgaben gegen Kaufbeuren und Landshut sollte niemand glauben, dass es in Regensburg beim Duell der punktgleichen Tabellennachbarn leichter wird.