Nach dem Heimspiel gegen Kaufbeuren stand heute am späten Nachmittag gleich die nächste richtig schwere Aufgabe für die Eispiraten an: beim Tabellendritten in Landshut hängen heuer die Trauben hoch, die Niederbayern spielen bislang eine starke Saison und haben mit Tyson McLellan und Marco Pfleger eines der Topduos der Liga in ihren Reihen.

Landshuter Druckphase beeindruckt die Gäste nur zehn Minuten lang

Die Gastgeber kamen wie die Feuerwehr aus der Kabine und zogen in den ersten zehn Minuten ein ziemlich druckvolles Spiel vor Ilya Sharipov im Crimmitschauer Gehäuse auf. Dieser behielt aber, wie während der gesamten Partie, die Ruhe. Überhaupt lässt sich feststellen, dass die Abwechslung im Eispiratentor beide Goalies im Verlauf der bisherigen Saison zu ganz starken Leistungen anstachelt, den Unkenrufen nach Gracnars Abgang zum Trotz.
Der Treffer für die Isarstädter fiel trotz des Dauerdruckes dann aus einer Kontersituation. McLellan bediente den mitgelaufenen Pfleger mustergültig und der zielte genau – 1:0. Landshut machte danach sofort weiter mit der Belagerung, aber einen der wenigen Crimmitschauer Angriffe schloss wie aus dem Nichts Kanonier Filip Reisnecker nach Vorarbeit von Henri Kanninen zum Ausgleich ab. Und plötzlich waren die Gäste am Drücker. Zwei Powerplays konnten zwar nicht genutzt werden, aber kurz vor Drittelende fasste sich Timo Gams ein Herz, umkurvte so ziemlich alle auf dem Eis befindlichen Landshuter und tunnelte Vogl zur Führung der Rot-Weißen. Gerade in punkto Effektivität ein Vorzeigedrittel der Eispiraten…

Leistungsgerechtes Unentschieden nach 40 Minuten

Im Mittelabschnitt hielten sich die Spielanteile dann lange die Waage, zunächst ging es etwas betulich weiter, aber nach wenigen Minuten schossen sich die Akteure dann wieder ein und die Herren Vogl und Sharipov beizeiten warm. Hervorzuheben bei den Eispiraten heute die Disziplin, bis zur 33. Minute musste kein Gästespieler auf die Strafbank, und auch Tyler Grons Strafe war nicht wirklich mangelnder Disziplin geschuldet, eher unglücklich, als Pfleger über seinen Schläger stolperte. Trotzdem klare Strafe, und warum das gegen Landshut so gefährlich ist, konnten sich die Eispiraten dann recht flott aus bester Perspektive anschauen: Brandl zielte ganz genau und der Puck schlug oben rechts im Kreuzeck zum 2:2 ein. Ein bißchen Pech für die Gäste war auch dabei, denn wäre Kanninens Stick nicht beim Bully gebrochen, hätte er vor dem Treffer die Scheibe sicher klären können. Aber hätte-hätte-Fahrradkette, verdient war das 2:2 nach dem bisherigen Spielverlauf allemal.
Ein bißchen von ihrer bisherigen Spielweise kamen die Eispiraten dann bis Ende des Mittelabschnitts doch noch ab, nach Maxim Rauschs kleiner Rangelei mit Zucker und Ole Olleffs Beinstellen musste Ilya Sharipov einige Male auf dem Posten sein, um den in Überzahl anrennenden Landshutern die Führung zu verwehren.

Wenn der Sport in den Hintergrund gerät

Kommen wir zu den eigentlichen Helden des Tages: dem medizinischen Personal in der Fanatec-Arena. In der zweiten Drittelpause gab es einen medizinischen Notfall im Stadion, eine Person musste wohl reanimiert werden. Soweit bisher bekannt, gab es vorsichtige positive Signale, nachdem die Ärzte und Sanitäter vor Ort um ein Menschenleben gekämpft hatten. Ein Spielabbruch stand wohl in Betracht, letztlich wurde auf Weisung der Ligenleitung weitergespielt. Beide Fanlager verhielten sich vorbildlich und stellten in Anbetracht der Situation den lautstarken Support ein.
Auch wir von etconline möchten der betreffenden Person alles Gute und baldige vollständige Genesung wünschen, unser Dank geht an alle direkten und indirekten Helfer.
Kurzer Abriss zum restlichen Spiel: beide Teams verlegten sich nicht aufs Halten des Ergebnisses und so ergab sich die eine oder andere Gelegenheit, beide Goalies waren aber auf dem Posten. Eine umstrittene Strafe gegen Mario Scalzo nutzten die Gastgeber dann durch Hult zum 3:2, doch den Eispiraten gelang es nicht nur, umgehend auszugleichen – Felix Thomas traf sehenswert von der blauen Linie – sondern kurz vor Ultimo sogar noch den lucky punch zu setzen, eine Vorarbeit des unermüdlichen Matt Lemay schweißte Filip Reisnecker in die Maschen.