Herbstzeit ist Grippezeit – auch in Crimmitschau. Und so haben unter der Woche die Viren auch im Sahnpark zugeschlagen und eine ganze Reihe Eispiraten ins Krankenbett geschickt. Für Matt Lemay und Ilya Sharipov kam das Freitagsderby zu früh, beide mussten heute passen, zudem fehlten die Langzeitverletzten Walters und Tuchel sowie die mit Blessuren aus Heilbronn heimgekehrten Kanya und Feser. 

Viel Defense im Match, nur im Powerplay kam Stimmung auf

Von Beginn an gaben die Abwehrreihen vor den Starting Goalies Schneider und Schwendener den Ton an, viele Angriffe wurden schon im Keim erstickt. Erst mit den beiden Teams in Durchgang 1 gewährten Powerplays ergaben sich nennenswerte Chancen. Dabei profitierte jedes Team. Waren es nach knapp vier Minuten die Hausherren, die bei einer Hereingabe das Glück des Tüchtigen hatten, als Kolb unhaltbar ins eigene Tor abfälschte, machten es die Gäste anschließend nach und trafen Ole Olleffs Wade, die dem Puck die entscheidende Richtungsänderung gab. Als Torschützen durften sich Tyler Gron und David Suvanto was gutschreiben lassen.
Danach war Dresden die spielbestimmende Mannschaft, auch aufgrund weiterer Überzahlspiele. Den Eispiraten gelang es dabei kaum, für Entlastung zu sorgen. Erst gegen Ende des Durchgangs kamen die Rot-Weißen wieder zu ein paar Gelegenheiten: Filip Reisnecker und eine schöne Kontereinlage der vierten Crimmitschauer Reihe konnten Schwendener aber nicht bezwingen. Auf der Gegenseite musste Christian Schneider achtsam bleiben, denn Dresden fuhr immer wieder in großen Kreisen ums Crimmitschauer Tor herum, bis ein Verteidiger für den Schlagschuss an der blauen Linie freistand, ohne dass die Gastgeber entscheidend zum Stören kamen. Mit etwas Glück retteten die Rot-Weißen das 1:1 in die Pause.

Dresden an der Bande bissiger

Die leichte Überlegenheit der Gäste setzte sich auch ab Minute 21 weiter fort. Was vor allem daran lag, dass in weit mehr als der Hälfte der Situationen die Eislöwen mit dem Puck herauskamen, wenn an der Bande darum gekämpft wurde. Große Chancen gab es vorerst nicht, aber das 1 zu 2 fiel trotzdem. Rundqvist zog ums Tor herum und überlistete Schneider, der zu lange am linken Pfosten stehen blieb, mit einem Bauerntrick.
Eine, man muss es so sagen, Spaßstrafe gegen Filip Reisnecker vermochten die Gäste zum Glück nicht zu nutzen, Crimmitschau spielte eine starke Unterzahl. Wenig später ging dann Dresdens Porsberger für zwei Minuten raus, war aber auch nicht wirklich viel, was er da gemacht hatte. Das rot-weiße Powerplay verpuffte ebenso, in viel Klein-Klein an der Bande war die Zeit schnell herum, ohne dass Gefahr entstand. Das Drittel ging chancenarm zu Ende. Einzig Tyler Gron hatte mit einem schönen Rückhandschuss die Gelegenheit zum Ausgleich.

Hektische Crimmitschauer Angriffsbemühungen bei ablaufender Uhr

Das Schlußdrittel sah zunächst etwas offensivere Gastgeber, ohne dass viel dabei herumkam. Lindsten und Gron verpassten ihre Chancen, viel mehr ließ Dresden nicht zu. Die Gäste hatten das Spiel im Griff, fingen viele der recht ideenlos und immer wieder auch sehr vorsichtig vorgetragenen Crimmitschauer Angriffe locker ab. Man sah den Hausherren die Angst vor Kontern förmlich an. Und so entwickelte sich ein eher zerfahrenes Drittel mit vielen Icings. Auch zwei weitere Überzahlspiele der Eispiraten brachten nicht viel ein. Als dann die Zeit für Crimmitschau langsam knapp wurde, gelang leider auch nicht viel mehr. Die Rot-Weißen rannten sich nun eher hektisch fest, viele ungenaue Pässe nahmen den Spielfluss, und Schwendener verlebte relativ ruhige Schlussminuten. Von den vier Möglichkeiten, per Empty-Netter das Match zu entscheiden, nutzte Suvanto letztlich eine und besiegelte den im Großen und Ganzen verdienten Dresdner Sieg.